Unser Autor Alexander Wolf hat eine private Rentenversicherung angeboten bekommen. Doch die Konditionen sind schockierend – vor allem (aber nicht nur) für Männer. Im Beitrag erklärt er warum und warum ETFs für die Altersvorsorge oft die bessere Alternative sind.
Versicherungsunternehmen wollen mir ständig private Rentenversicherungen verkaufen. 20 Jahre lang soll ich monatlich 200,- Euro einzahlen, dann erhalte ich pro Monat 245,- Euro Privatrente. Das Problem dabei: Bis ich meine Beiträge wieder ausgezahlt bekommen habe, bin ich statistisch gesehen tot. Von Rendite ist da noch keine Rede. Und das gilt nur, wenn die Kalkulation der Versicherung auch aufgeht, garantiert werden nur 114,- Euro, da müsste ich 100 Jahre alt werden. ETFs sind deshalb in meisten Fällen die bessere Wahl.
Das doppelte Problem der Männer
Schuld daran sind zwei unterschiedliche Gründe. Einmal ist da der Niedrigzins, der natürlich genauso die Frauen trifft. Weil Versicherungen nur in sehr sichere Anlagen investieren dürfen, kaufen sie vor allem Anleihen, die kaum noch Zinsen abwerfen. Zieht man Verwaltungskosten, Rücklagen und die Gewinne der Gesellschaften ab, bleibt für die Versicherten fast nichts übrig.
Das zweite Problem trifft dagegen ausschließlich die Männer. Sie leben in Deutschland rund fünf Jahre kürzer als Frauen, müssen aber die gleichen Beiträge zahlen. Bei der mir angebotenen Versicherung macht das einen Unterschied von fast 15.000, – Euro aus.
Die Lösung liegt auf der Hand: ETFs
Beide Probleme löse ich, indem ich mein Kapital statt in eine private Rentenversicherung in ETFs investieren. Erziele ich nur eine Rendite von rund 3,0 Prozent pro Jahr, habe ich in 20 Jahren mehr als 65.000, – Euro angespart und kann mir 15 Jahre fast 370,- Euro auszahlen, 50 Prozent mehr als mir die Versicherung verspricht. Da sind eventuelle Zinsen während der Auszahlungsphase noch nicht mitgerechnet.
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Selbst wenn ich damit rechne, dass ich fünf Jahre länger lebe als der „Durchschnittsmann“, weil ich mehr auf meine Gesundheit achte und keinen gesundheitsgefährdenden Beruf habe oder eine Frau bin, bleibt mir mit mehr als die Versicherung mir verspricht.
Außerdem bin ich flexibler. Wenn ich mehr Geld benötige, beispielsweise um eine Immobilie zu kaufen, eine teurere Behandlung zu finanzieren oder um meine Kinder zu unterstützen, kann ich frei über das Kapital verfügen.
Nicht zu verschweigen: die Risiken
Entwicklung am Aktienmarkt
Natürlich birgt das auch Risiken. Was, wenn die Aktien nicht mit 3,0 Prozent wachsen, sondern mit 3,0 Prozent fallen? Durch einen Sparplan und eine breite Streuung mit ETFs oder einem Robo Advisor ist das unwahrscheinlich. Trotzdem bleibt das Risiko, dass die Kurse langfristig und dauerhaft fallen, beispielsweise wegen staatlicher Eingriffe, politischer oder wirtschaftlicher Turbulenzen. Allerdings trifft das auch meine private Rentenversicherung. Garantiert ist dort nur rund die Hälfte der mir prognostizierten Rente. Und selbst die würde durch eine höhere Inflation entwertet. Aktien dagegen überstehen eine Inflation besser, weil sie meist ebenfalls steigen.
„Risiko“ Gesundheit
Dann bleibt da noch das „Risiko“, dass ich meine statistische Lebenserwartung weit überschreite. Zunächst einmal zeigen empirische Daten, beispielsweise des Armuts- und Reichtumsforschers Thomas Piketty, dass die wenigsten Menschen ihr Erspartes im Alter wirklich ausgeben. Solches Geld kann ich zurücküberweisen und den Auszahlplan so länger laufen lassen.
Davon abgesehen ist beim Investieren aber nicht die Hoffnung auf den bestmöglichen Fall, sondern die Risikostreuung das Gebot der Stunde. Ja, wenn ich 100 werde, wäre ich mit der privaten Rentenversicherung besser gefahren. Doch dann stehe ich ohnehin auf der Gewinnerseite. Das noch weiter steigern zu wollen, erscheint mir vermessen.
Wie investiere ich richtig für mein Alter
Natürlich muss ein langfristiges Investment sicher sein. Hochspekulative Geschäfte mit Finanzderivaten sind dafür nicht geeignet, auch Einzelaktien nur eingeschränkt. Man denke an Aktionäre, die vor 20 Jahren vermeintlich „todsichere“ Aktien von RWE oder VEBA (heute E.ON) gekauft haben.
Besser ist ein ETF, idealerweise ein breit streuender. Beispielsweise auf den MSCI All Countries World Index (MSCI ACWI). Darin sind die wichtigsten Unternehmen der Industrie- und Schwellenländer enthalten.
Robo Advisor als Alternative
Wer sich nicht mit der Geldanlage befassen will und noch mehr Streuung will, kann sein Geld auch einem Robo Advisor anvertrauen. Der investiert nach festgelegten Kriterien in ETFs und achtet dabei auf niedrige Kosten und eine bereite Streuung. Dafür fällt eine kleine Gebühr an, die aber üblicherweise unter 1,0 Prozent liegt und durch den Wegfall von Kaufgebühren und niedrige Fondskosten teilweise refinanziert wird.
Außerdem investieren Robo Advisior auf Wunsch einen Teil des Geldes in Anleihen, manche auch in Gold.
Sparplan eine gute Wahl
Unnötig zu erwähnen, dass eine monatliche Einzahlung doppelt gut ist. Sie streut das Einstiegsrisiko und ermuntert zum regelmäßigen Sparen.
Vor dem Beginn der Auszahlung beginnt meist der schrittweise Ausstieg. Statt das gesamte Kapital auf einmal zu verkaufen, wird beispielsweise im ersten Halbjahr ein 30stel des Bestandes verkauft, im zweiten ein 29stel und so weiter. Wer monatlich Wertpapiere für einen festen Betrag verkauft, muss nämlich bei niedrigen Kursen besonders viele Aktien verkaufen.
Das Geld fließt auf ein Tagesgeldkonto, über das die Schwankungen ausgeglichen werden, damit monatlich der gleiche Betrag auf dem Girokonto ankommt.
Wer eine Rentenversicherung abschließen sollte
Für Frauen sind die Rechnung anders aus. Aber auch für sie hat ein ETF-Depot viele Vorteile. Das gilt genauso für Männer, die auf ihre Gesundheit achten. Sie leben ebenfalls länger (die längere Lebenserwartung von Frauen ist überwiegend sozial und nicht biologisch bedingt), profitieren aber in vielen Fällen auch von ETFs.
Dagegen können steuerliche Vorteile tatsächlich ein Argument für eine private Rentenversicherung sein. Das gilt genauso für sehr ängstliche Investoren oder Selbstständige, die keinerlei feste monatliche Rentenzahlung erwarten dürfen.
Fazit
Für Männer ist ein ETF-Depot meistens die bessere Wahl als die private Rentenversicherung, für Frauen zumindest in vielen Fällen. Das gilt vor allem, wenn das Depot breit gestreut ist und monatlich Geld eingezahlt wird.
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