Vor etwas mehr als drei Monaten nahm der jüngste Börsen-Crash, ausgelöst durch die Corona-Krise, seinen Lauf. Nachdem Erreichen der Talsohle gegen Mitte März haben sich die Kurse zahlreicher Aktien und Indizes zumindest teilweise wieder erholt. Während die meisten ETFs jedoch nach wie vor tief in den roten Zahlen sind, können sich die Anleger einiger Indexfonds über satte Gewinne freuen. Dies sind die größten Gewinner und Verlierer seit dem Ende des Crashs.
Top 1: Lyxor S&P 500 VIX Futures Enhanced Roll ETF
Als der unangefochtene Gewinner der jüngsten Krise ist der Lyxor S&P 500 VIX Futures Enhanced Roll ETF (ISIN: LU0832435464) hervorgegangen. Vergleicht man den aktuellen Kurs mit jenem zu Beginn des Crashs, befindet sich der VIX nach wie mit mehr als 150 % im Plus. Was sich angesichts der Talfahrten der meisten anderen Indizes zuerst unglaublich anhört, ergibt jedoch schnell Sinn, wenn man betrachtet, wie der zugrunde liegende Index funktioniert.
Der S&P 500 VIX Futures Enhanced Roll Index wechselt kontinuierlich zwischen einem kurzfristigen und mittelfristigen Portfolio, welches ausschließlich aus Termingeschäften (Futures) besteht. Einfach ausgedrückt, gibt der VIX darüber Auskunft, wie stark die erwartete Volatilität des S&P 500 ist. Je unruhiger die Märkte werden, desto höher steigt der Kurs des VIX. Er wird daher auch als Angstbarometer bezeichnet.
Seinen Höhepunkt erreichte der Kurs des VIX am 19. März, als die anderen Indizes die Talsohle durchschritten. Seitdem verlor er zwar schnell wieder an Wert, hat sich jedoch seit nunmehr zwei Monaten auf dem momentanen, immer noch hohen Kurs eingependelt. Die anfängliche Angst ist zwar vorbei, es herrscht jedoch weiterhin starke Nervosität an den Börsen.
Top 2: ComStage NYSE Arca Gold BUGS ETF
Mit weitem Abstand folgt Platz zwei mit dem Comstage NYSE Arca Gold BUGS ETF (ISIN: LU0488317701). Bereits ab hier wird es zwischen den unterschiedlichen Plätzen ein enges Rennen und je nach Betrachtungsdatum können die einzelnen Indexfonds bereits mehrere Platzierungen tauschen. Tatsächlich tut dies jedoch nichts zur Sache, da die folgenden Ränge allesamt von unterschiedlichen Gold-Indexfonds dominiert werden.
Der momentan zweitbeste ETF bildet den NYSE Arca Gold BUGS Index SM ab. Enthalten sind dabei ausschließlich Unternehmen aus dem Goldabbau ab, welche ihre Goldproduktion kurzfristig abgesichert haben. Der Index orientiert sich stets an der kurzfristigen Entwicklung des Goldpreises.
Top 3: VanEck Vectors Gold Miners ETF
Ein weiterer Gewinner ist der VanEck Vectors Gold Miners ETF (ISIN: LU0259322260). Im Fokus des abgebildeten NYSE Arca Gold Miners Index stehen dabei die größten öffentlich gehandelten Gold- und Silber-Minen-Unternehmen der Welt.
Im Gegensatz zum Comstage ETF ist der VanEck Vectors Gold Miners ETF etwas breiter aufgestellt, da nicht ausschließlich Gold im Fokus steht. Dennoch gleichen sich die enthaltenen Unternehmen, bis auf wenige Ausnahmen, weitestgehend.
Top 4: iShares Gold Producers ETF USD
Mit dem iShares Gold Producers ETF (ISIN: IE00B6R52036) setzt auch der nächste Indexfonds die beiden Trends fort. Auch hier enthält der zugrunde liegende Index goldproduzierende Unternehmen und auch hier ist der Rahmen noch ein wenig weiter gefasst als beim Vorgänger.
Der S&P Commodity Producers Gold Index enthält nicht nur Goldminenbetreiber, sondern beinhaltet auch eine Reihe anderer Unternehmen, welche zumindest indirekt mit der Goldförderung in Verbindung stehen – sei es, weil sie in der Exploration tätig sind oder artverwandte Rohstoffe fördern.
Top 5: UBS Solactive Global Pure Gold Miners ETF
Den letzten Platz in diesem knappen Rennen belegt mit dem UBS Solactive Global Pure Gold Miners ETF (ISIN: IE00B7KMNP07) ein weiterer ETF mit dem Schwerpunkt auf Goldminen-Unternehmen. Von der Zahl der enthaltenen Positionen handelt es sich hierbei um den am wenigsten breit aufgestellten der gefragten Gold-ETFs.
Es zeigt sich jedoch eindeutig, dass in Zeiten der Krise die klassischen Krisenanlagen – seien es nun ein negativ korrelierender Angst-Indexfonds oder Gold-ETFs – abermals die beliebtesten Anlagehäfen für verängstigte Anleger und findige Investoren zugleich sind. Alle, die Gold als optimale Krisenwährung ansehen aber nicht direkt in physisches Gold investieren wollen, können daher ruhigen Gewissens auch in ETF-form in den Kurs des wertvollen Edelmetalls anlegen.
Die Flop-ETFs
Nachdem wir die großen Gewinner der Krise aufgezählt haben, wird es Zeit, einen Blick auf die größten Verlierer zu werfen. Das Gesamtbild bei den Flop 5 gleicht den Top 5 insofern, als dass auch hier die verschiedenen Plätze sehr dicht beieinanderliegen und sich täglich abwechseln. Ebenfalls gleich ist, dass vier von fünf Positionen von ETFs aus derselben Branche eingenommen werden.
Zwar wird die Liste der größten Verlierer von zahlreichen europäischen Banken-ETFs angeführt. Ein weitergreifender Blick offenbart jedoch, dass neben dem europäischen Bankensektor auch die Länder Lateinamerikas sowie die großen Reise & Freizeit-ETFs schwer in Mitleidenschaft gezogen worden sind.
Während sich die Lage für Fluglinien und Reiseunternehmen evtl. mittelfristig wieder bessern könnte, bleibt der Ausblick für den Banken-Sektor und die Wirtschaft Lateinamerikas auf absehbare Zeit eher düster.
Flop 1: iShares EURO STOXX Banks 30-15 ETF
Der iShares EURO STOXX Banks (ISIN: DE0006289309) bildet durch den EURO STOXX Banks Index den Bankensektor der Eurozone ab. Wie bereits bei der letzten großen Krise gehören die Banken abermals zu den großen Verlierern. Wie die meisten anderen Unternehmen auch, leiden die Banken unter dem starken wirtschaftlichen Einbruch. Erschwerend kommt jedoch hinzu, dass viele Geldhäuser zuvor bereits aufgrund der dauerhaft niedrigen Zinsen unter Druck standen.
Flop 2: Invesco EURO STOXX Optimised Banks ETF
Der EURO STOXX Optimised Banks Index, welcher vom Invesco EURO STOXX Optimised Banks ETF (ISIN: IE00B3Q19T94) abgebildet wird, enthält nur solche Banken, die nach Liquiditätskriterien aus dem eigentlichen EURO STOXX 600 Index ausgewählt worden sind. Allerdings sind auch diese Banken, obwohl viele von ihnen in letzter Zeit erfolgreicher waren, im gleichen Maße unter Druck geraten.
Der Grund hierfür offenbart sich beim Blick auf die Länderverteilung des Index. Vor allem Geldhäuser aus Frankreich, Spanien und Italien werden abgebildet. Diese konnten in den vergangenen Jahren zwar teils hohe Gewinne erzielen. Ausgerechnet diese Länder wurden von den Folgen der Corona-Pandemie jedoch besonders hart getroffen.
Flop 3: Lyxor Euro Stoxx Banks ETF
Allein die größte Bank der Eurozone, die BNP Paribas, hat seit dem Beginn der Krise mehr als die Hälfte ihres Wertes verloren. Das Gleiche trifft z. B. auch auf die Banco Santander zu. Die beiden großen Geldhäuser machen zusammengenommen bereits über ein Viertel des Dow Jones EURO STOXX aus, welcher die größten Bankunternehmen der Eurozone enthält. Es verwundert daher nicht, dass auch der, den Index abbildende, Lyxor EURO STOXX Banks ETF zu den größten Verlierern der letzten Monate gehört.
Flop 4: Xtrackers MSCI Brazil ETF
Die geschlossene Front aus Europas kriselnden Banken wird schließlich vom Xtrackers MSCI Brazil ETF (ISIN: LU0292109344) durchbrochen. Derzeit entwickelt sich Brasilien zusammen mit einigen anderen Ländern Südamerikas zum größten Hotspot der Corona-Pandemie. Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten des Landes begannen jedoch bereits vor Monaten.
Brasilien ist im hohen Maße von den Erdöl- und Rohstoffpreisen abhängig. Aufgrund der eingebrochenen Nachfrage kam es auch an den Rohstoffmärkten zu rapiden Preisstürzen. Konzerne wie Vale, der drittgrößte Bergbaukonzern der Welt, sind massiv in die roten Zahlen gestürzt. Es kommt daher nicht überraschend, dass sich unter den weiteren großen Verlierern jenseits der Top 5 noch eine Reihe weiterer Brasilien-spezifischer ETFs befinden.
Flop 5: Amundi MSCI Europe Banks ETF
Auch der letzte Platz geht an einen europäischen Banken-ETF. Beim Amundi MSCI Europe Banks ETF (ISIN: FR0010688176) liegt der Fokus jedoch nicht ausschließlich auf der Eurozone, sondern auf den großen Banken Gesamteuropas. Dementsprechend dominieren hier auch mit gut einem Drittel Banken aus dem Vereinigten Königreich.
Zum Leidwesen der Anleger sieht die Situation von Europas Banken allerdings auch außerhalb der Eurozone alles andere als rosig aus. Mit HSBC warnte erst vor kurzem das größte europäische Geldhaus vor dem Risiko signifikanter Kreditausfälle. Im Vergleich dazu, stehen laut Expertenmeinungen vor allem die US-Banken, dank der großen Gewinne der vergangenen Jahre, eher robust da.
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