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ETF-Sparplan: Quartalsmäßig, monatlich oder wöchentlich besparen?
ETF-Sparplan: Quartalsmäßig, monatlich oder wöchentlich besparen?
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Martin Schwarz Investor shield

Profi Investor

Der Cost-Average Effekt zählt zu den schlagkräftigsten Argumenten zahlreicher Online-Broker im Hinblick auf ihre ETF-Sparplanangebote. Dieser soll den Anlegern die Suche nach dem optimalen Einstiegszeitpunkt für ihre Investments ersparen, indem in regelmäßigen Perioden ihr gespartes Geld in ausgewählte Wertpapiere fließt. Dies kann in unterschiedlichen Intervallen, sei es wöchentlich, monatlich oder auch quartalsweise geschehen. Die Befürworter dieses Effektes sehen dabei die Vorteile im geringeren Risiko, wodurch auftretende Kursschwankungen weniger schwer ins Gewicht fallen.


Es existieren allerdings zunehmend Expertenmeinungen, die dieser Anlagestrategie keine positive Wirksamkeit attestieren und deshalb vermehrt größere Einmalinvestitionen befürworten. Diese gegensätzlichen Auffassungen erscheinen Grund genug zu sein, den möglichen Effekt genauer unter die Lupe zu nehmen und diesen auch gerade im Kontext der Corona-Pandemie und der damit einhergehenden Wirtschaftskrise mit umschlagenden Aktienwerten zu überprüfen.

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Generell könnte die Annahme vertreten werden, dass rückblickend, bei den vorherrschenden, höchst volatilen Märkten zu Beginn des europäischen Corona-Ausbruchs, eine kürzer frequentierte Sparplanausführung von Vorteil gewesen sein könnte. Denn in Anbetracht der aufgetretenen V-kurvigen Erholung vermögen zu groß gewählte Investitionsintervalle die Chance niedriger Einstiegskurse auszulassen.

Das stellt zwar lediglich eine vage Vermutung dar, gleichwohl scheint eine Überprüfung des optimalen Sparplanintervalls von Interesse. Hierfür erweist es sich zunächst als sinnvoll, die entsprechenden Angebote diverser Online-Broker zu betrachten. Dabei werden drei führende deutsche ETF-Sparplananbieter in Betracht gezogen. Die Auswahl erfolgt basierend auf unterschiedlichen Kostenmodellen.

comdirect

Die von der Commerzbank erst kürzlich vollständig erworbene comdirect Bank* bietet ihren Kunden einen Topf mit mehr als 600 sparplanfähigen ETFs. Diese sind bereits ab einem Beitrag von 25 Euro zu besparen, wobei sich die Gebühr für gewöhnlich auf 1,5 Prozent beläuft. Betreffend 135 Angebot-ETFs bleibt die Gebühr jedoch aus.

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Das Kreditinstitut wirbt dabei, sowohl monatliche, zweimonatliche als auch vierteljährliche Ausführungen anzubieten, was allerdings bei genauerer Betrachtung eine Schmälerung des eigenen Angebotes darstellt. Da vier Ausführungstage im Monat zugesagt sind, lässt sich die monatliche Investition, bei korrekter Handhabung, auf eine wöchentliche ausweiten. Es müssen lediglich vier Sparpläne mit dem gleichen ETF erstellt werden, um das geringstmögliche Sparintervall zu erreichen.

Deutsche Kreditbank (DKB)

Die DKB* präsentiert sich ebenfalls mit einem umfassenden Angebot von mehr als 800 sparplanfähigen ETFs. Diese sind laut Geldinstitut entweder monatlich, zweimonatlich oder quartalsmäßig zu verwirklichen. Der Mindestbetrag einer Sparrate liegt bei 50 Euro, wobei ein Fixum von 1,50 Euro je Ausführung veranschlagt wird.

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Im Sortiment weist die DKB außerdem auf circa 100 vergünstigte Sparpläne hin, die mit einer Gebühr von 0,49 Cent selektierbar sind. Analog zur comdirect, existieren auch bei der DKB mehrere Ausführungstage, jeder fünfte und zwanzigste eines Monats. Dies ermöglicht bei strategisch korrekter Herangehensweise nahezu vierzehntätige Anlagemöglichkeiten.

Trade Republic

Trade Republic* erweist sich als preiswertere Alternative zu den bereits erwähnten Online Brokern mit mehr als 300 sparplanfähigen kostenfreien ETFs. Diese sind jedoch auf den Anbieter iShares beschränkt. Die Mindestsparrate beläuft sich auf 25 Euro, wobei zwei Ausführungstage auszuwählen sind (jeder zweite und sechzehnte im Monat). Dadurch lassen sich die Sparpläne in den Intervallen quartalsweise, monatlich und vierzehntägig einrichten.

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Kurzerhand zusammenfassend zeigt sich, dass comdirect* über die höchstmöglichste Flexibilität verfügt, während Trade Republic* die kosteneffizienteste Option widerspiegelt. Für Sparer mit der Präferenz einer großen Auswahl an ETFs, bei gleichzeitig höheren Sparbeträgen bietet sich dagegen die DKB* mit ihrem Kosteneinmalbetrag an. Die eigentliche Frage stellt sich nun, ob das flexiblere Sparplanangebot der comdirect gegenüber den anderen beiden Online-Brokern einen Vorteil verbirgt, oder ob dieser schlichtweg nicht existent ist. Dabei stellt sich ebenso die Frage inwiefern die Corona-Pandemie zu differenzierten durchschnittlichen Einstiegskursen unterschiedlicher strategischer Herangehensweisen beigetragen hat.

Hierzu wird der iShares Core MSCI World UCITS ETF USD (Acc) (WKN: A0RPWH) einer jährlichen Analyse unterzogen. Im Vergleich stehen vier mögliche Sparplanausführungen: wöchentlich, zweiwöchentlich, monatlich und quartalsweise. Dabei stellt der 30.06.2019 das Einstiegsdatum für die Anfangsinvestitionen aller vier Möglichkeiten dar. Der Sparbetrag der wöchentlichen Ausführungen wird mit 25 Euro simuliert, wobei eine insgesamte Sparsumme von 1300 Euro bis zum Enddatum, dem 21.06.2020, angefallen ist.

Wöchentlicher Sparplan

Im Falle dieser Option investierte der Sparer in regelmäßigen Intervallen von sieben Tagen, 25 Euro in Anteile des iShares MSCI World. In Anbetracht des Anlagezeitraums kam er daher auf 52 Durchführungen, wobei mit den insgesamt veranlagten 1300 Euro insgesamt 24,63 Beteiligungen des ETFs erworben wurden. Diese weisen einen Durchschnittspreis von 52,79 Euro auf. Ausgehend vom aktuellen Kursniveau von 52,23 Euro (28.06.2020) ist, unter Vernachlässigung der Gebührenzahlungen, von einer negativen Rendite von circa 1,1 Prozent die Rede.


Zweiwöchentliche Sparplan

Gemäß dieser Anlagestrategie wurden in einem Rhythmus von 14 Tagen jeweils 50 Euro investiert. Im gleichen Zeithorizont kam es daher zu 26 Sparplanausführungen, wobei im Mittel ein Kaufkurs von 52,70 Euro erzielt und daher insgesamt 24,67 Stück gekauft wurden. Damit ließ sich im Vergleich zur wöchentlichen Variante eine in geringem Maße bessere Rendite erzielen. Dennoch blieb ein Buchverlust von knapp 0,9 Prozent bestehen.

Monatlicher Sparplan

Im Zuge der dritten Strategie erwarb der Investor vierwöchentlich Anteile des ETFs zu je 100 Euro. Da auch dieser Anleger insgesamt 1300 Euro einsetzte, kam er auf 13 Realisierungen zu einem durchschnittlichen Kaufpreis von 52,62 Euro. Dabei wurden 24,70 Anteile angegliedert. Diese Form erwies sich also wiederum effektiver als die zweiwöchentliche Kapitalanlage. Die Jahresrendite belief sich dabei auf weniger als -0,7 Prozent.

Quartalsweiser Sparplan

Bei der letzten Anlageform galt es in vier gleichen Intervallen, sprich 12 Wochen, jeweils 325 Euro zu investieren. Damit wurden ebenfalls 1300 Euro herangezogen, wodurch 24,63 Anteile zu einem Standard von 52,78 Euro den Besitzer wechselten. Diese Strategie schnitt ähnlich zu den wöchentlichen Ausführungen ab und musste daher eine negative Rendite von ungefähr 1,1 Prozent hinnehmen.


Über den betrachteten einjährigen Anlagezeitraum erwies sich folglich keine der vier Formen der Sparplanausführungen als grundlegend überlegen. Bei präziser Auslegung der Renditen manifestiert sich allerdings die monatliche Einlage als beste Strategie. Die durchgeführte Simulation am MSCI World ETF demonstriert demnach, dass trotz Wirtschaftskrise mit einhergehenden starken Kursschwankungen, die höher frequentierte Anlagestrategie in keiner Weise automatisch Vorteile besitzt. Sie schnitt sogar als schlechteste der vier untersuchten Alternativen ab.

Online-Broker mit dem Angebot fixer Kosten auf Sparplanausführungen erscheinen demnach begünstigt, da höhere Einmalinvestitionen den Kostenanteil prozentual niedriger ausfallen lassen. Somit kann die Rendite durchaus gesteigert werden. Wie so oft scheint auch hier für den Investor der gesunde Mittelweg die beste Lösung zu sein. Hierbei werden zu geringe Sparperioden vermieden, der Sparplan hingegen wird in größeren, aber nicht allzu ausgereizten, Intervallen geführt.

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Martin Schwarz

Profi Investor

Martin Schwarz

Profi Investor

MSc. in Wirtschaftsinformatik mit Schwerpunkt auf asymetrische Kryptographie und M2M-Kommunikation. Ich bin seit 2015 im Bereich Bitcoin und Kryptowährungen unterwegs. Außerdem interessiere ich mich für das Thema Aktien und ETFs. Meine Publikationen sind auch auf https://coincierge.de/author/martin-schwarz/ zu lesen.
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