ETF-Sparpläne sind eine hervorragende Möglichkeit, Geld für das Alter zu sparen. ETFs, welche die großen Indizes abbilden, bieten dank Diversifizierung eine gute Mischung aus Rendite und Sicherheit. Gleichfalls gilt es, einige häufige Fallstricke zu vermeiden. Wer das Optimum aus dem eigenen Sparplan herausholen möchte, sollte folgende Tipps beachten.
1. Auf langfristige Stabilität setzen
Wer mithilfe eines ETF-Sparplans langfristig eine Rücklage ansparen möchte, sollte auf ETFs setzen, welche sich auf lange Sicht bewährt haben. Vor allem die großen Indizes wie der MSCI World und der FTSE All-World bringen Anlegern auf Jahrzehnte betrachtet sichere Rendite ein. Dementsprechend gibt es eine Reihe von beliebten ETFs, welche diese Indizes abbilden. Als Fundament im eigenen Portfolio haben sich derartige Sparpläne bereits in der Vergangenheit bewährt. Solange die Grundprinzipien des Kapitalismus nicht eines Tages aus dem Fenster geworfen werden, wird sich dies in den kommenden Jahrzehnten auch nicht ändern.
2. Die Emerging Markets nicht vergessen
ETFs, welche Emerging Markets Indizes abbilden, eignen sich als ideale Ergänzung, um von dem stärkeren Wachstum der Schwellenländer zu profitieren. Dabei sollte jedoch auf die richtige Mischung geachtet werden. Diese Indizes zeichnen sich durch eine höhere Volatilität aus. Durch den langen Zeithorizont eines Sparplans wird dieses Risiko gleichfalls egalisiert. Allerdings sind Teile der Emerging Markets in der Vergangenheit hinter den Erwartungen zurückgeblieben.
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Ferner zeigt ein Blick auf die Aktienkurse in diesen Ländern, dass wirtschaftliches Wachstum nicht zwangsläufig zu einer hohen Marktkapitalisierung führt. Ob die richtige Mischung zwangsläufig das viel beschworene 70/30-Verhältnis sein muss, ist Ansichtssache.
3. Die richtige Streuung für die eigene Strategie finden
Neben den großen Indizes, welche die weltwirtschaftliche Entwicklung in ihrer Gesamtheit abbilden, gibt es zahlreiche kleinere, spezialisierte Optionen für Anleger, die bestimmte Renditeziele mit ihrem Portfolio verfolgen. Viele davon können auf kurze und mittlere Frist bessere Renditen ermöglichen als die schwergewichtigen Flaggschiffe der Weltwirtschaft. Gleichfalls bringen sie auch ein höheres Verlustrisiko ins eigene Portfolio. Exotische Aktien-ETFs sowie alternative Anlageklassen lohnen sich häufig für Sparer, die einen Teil ihres Geldes gewinnbringender und mit einem kürzeren Zeithorizont anlegen wollen.
Besonders bei kleinen Fonds besteht jedoch das Risiko, dass diese irgendwann von der jeweiligen Fondsgesellschaft geschlossen werden können. Ein Fondsvolumen von 100 Millionen sollte dabei die Mindestgrenze sein. Darunter erhöht sich das Risiko teils erheblich.
4. Niedrige Kosten sind gut, eine langfristige Anlagestrategie ist besser
Viele Direktbanken und Online-Broker bieten eine Auswahl an ETF-Sparplänen zum Nulltarif an. Einen ETF zu besparen, ohne dafür zusätzliche Kosten tragen zu müssen, ist für viele Anleger eine attraktive Sache. Die besten Broker finden Sie in unserem ETF-Sparplan-Vergleich. Hierbei sollte jedoch darauf geachtet werden, ob es sich dabei um einen dauerhaften Zustand handelt oder ob es bloß eine zeitlich beschränkte Marketingaktion ist. ETF-Sparpläne sind eine langfristige Angelegenheit. Dementsprechend sollten sich Anleger nicht ausschließlich von befristeten Aktionen ködern lassen. Falls ein Sparplan mit mehreren ETFs angedacht ist, der ein oder andere davon jedoch nicht länger kostenlos angeboten wird, sollte man seine Strategie nicht über den Haufen werfen. Eine langfristige Strategie zahlt sich aus und ist in den meisten Fällen einem ständigen Wechsel zwischen Brokern und Aktions-ETFs vorzuziehen.
5. ETF-Sparplan mit Einmalanlage kombinieren
ETF-Sparpläne bieten den Vorteil, dass Anleger durch sie vom Cost-Average-Effect profitieren. Er bewahrt Sparer vor allzu hoher Volatilität im Portfolio. Dies wird jedoch durch einen Verzicht auf höhere Erträge erkauft, obwohl der Markt evtl. die Möglichkeit hierfür bieten könnte. Aus dem Grund kann es bei entsprechenden Rücklagen sinnvoll sein, den eigenen Sparplan mit einer Einmalanlage zu kombinieren. Auf diese Weise profitieren Anleger zusätzlich vom Zinseszinseffekt. Eine solche Einmalanlage lohnt sich vor allem dann, wenn aufgrund eines höheren Einkommens mehr Kapital zur Verfügung steht und die Kurse sich auf einem besonders günstigen Niveau befinden. Wer auf eine solche Gelegenheit hin spart, sollte gleichfalls darauf achten, dass es aufgrund der Niedrigzinsphase nicht zu einem langfristigen Vermögensschwund kommt.
6. Erkennen, wann man die Füße stillhalten muss
ETF-Sparpläne sind auf einen langen Anlagehorizont ausgelegt. Dies bedeutet, dass kurzfristige Kursentwicklungen keine Rolle spielen sollten. In Folge einer Krise können die Kurse durchaus in den Keller rauschen, so wie es derzeit der Fall ist. Auf eine langfristig angelegte Anlagestrategie mit Basis-ETFs darf dies jedoch keine Auswirkungen haben. Einer der häufigsten Fehler, welchen viele Anleger begehen, ist es, während einer Krise in Panik zu verfallen und ihre Anteile zu verkaufen. Dies führt jedoch nur dazu, dass Buchverluste realisiert werden. Das hat den gegenteiligen Effekt von dem, was eigentlich beabsichtigt war. Bei einem ETF-Sparplan auf einen der großen Indizes spielt es keine Rolle, welchen Wert die eigenen Anteile heute haben, wenn das Ziel des Sparplans noch Jahre oder Jahrzehnte in der Zukunft liegt. Entscheidend ist nur, wie hoch die Anteile bewertet werden, wenn der Sparplan sich seinem Ende nähert. Wer auch in der Krise einen kühlen Kopf bewahrt und sich auf seinen langfristigen Anlagehorizont besinnt, kann jedem Börsencrash ruhigen Mutes begegnen.
7. Den richtigen Zeitpunkt zum Umschichten nicht verpassen
Passend zum obigen Tipp gilt es gleichfalls, den richtigen Zeitpunkt für das Umschichten des eigenen Portfolios nicht zu verpassen. Entscheidend sind hierfür vor allem zwei Aspekte. Zum einen kommt es darauf an, wie alt der Anleger ist und in welcher Phase sich der ETF-Sparplan befindet. Grundsätzlich gilt, dass sich in jungen Jahren ein größerer Aktienanteil lohnt. Die Höhe hängt hierbei von der eigenen Risikobereitschaft ab, wobei 70 % durchaus als guter Wert betrachtet werden können. Mit fortschreitendem Alter sollte sich der Fokus jedoch allmählich auf die Sicherung des angehäuften Vermögens verschieben. Hierfür empfiehlt sich ein stufenweises Umschichten auf risikoärmere „Renten-ETFs“, welche auf Anleihen setzen.
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Andernfalls besteht die Gefahr, dass ein erneuter Börsencrash die Kurse abstürzen lässt. Unvorbereitete Anleger könnten in dem Fall vor einer schwierigen Entscheidung stehen: Sie können das verbliebene Vermögen planmäßig abziehen und die entsprechenden Abzüge bei ihrer privaten Rentenvorsorge akzeptieren oder sie warten noch über den ursprünglichen Sparplan hinaus, bis sich die Kurse wieder erholt haben. Beide Optionen führen dazu, dass die Rücklagen für das Alter nicht wie geplant zur Verfügung stehen.
Das rechtzeitige Umschichten auf sicherere Anleihen minimiert dieses Risiko enorm. Wann der Zeitpunkt für den Umstieg gekommen ist, hängt zu großen Teilen davon ab, wie nah man bereits dem eigenen Sparziel gekommen ist und ab welchem Zeitpunkt das Geld verfügbar sein soll. Wer auf das eigene Rentenalter hin spart, sollte am besten spätestens ab Mitte fünfzig damit anfangen, die Rücklagen allmählich umzuschichten.
8. Besser spät als nie!
Grundsätzlich ist es nie zu spät, um in einen ETF-Sparplan einzusteigen. Indizes wie der MSCI World haben in der Vergangenheit bewiesen, dass sie bereits nach 15 Jahren Renditen garantieren können, die über allem liegen, was sich derzeit mit Sparbüchern und Zinsen bewerkstelligen lässt. Vor allem zu den derzeit niedrigen Kursen kann sich ein Einstieg auch für Spätaufsteher lohnen.
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