Die Ölpreise stiegen bis September 2023 deutlich an und Öl-ETFs, die in Unternehmen investieren, die sich mit der Gewinnung, Produktion oder Verarbeitung von Öl beschäftigen, konnten zeitweise starke Gewinne verzeichnen. Seit einigen Monaten sinken die Ölpreise aber wieder.
Da wir nun an der Schwelle zum neuen Jahr stehen, beschäftigen sich viele Anleger mit der möglichen Entwicklung von Öl-ETFs im Jahr 2024. Zwar gibt es viele Vorhersagen und Prognosen, doch komplexe Faktoren spielen in die Preise ein. Was ist im kommenden Jahr von Öl-ETFs zu erwarten und könnte sich ein Investment in sie lohnen?
Ölpreise 2023
Am 18. Dezember 2023 lag der Rohölpreis der Sorte Brent bei 78,15 US-Dollar pro Barrel, verglichen mit 72,47 US-Dollar für WTI-Öl und 78,47 US-Dollar für die OPEC-Produktion.
Das europäische Brent-Rohöl, das US-amerikanische WTI-Rohöl und der OPEC-Korb sind drei der wichtigsten Benchmarks, die Händlern als Referenz für die Öl- und Benzinpreise dienen. Im März 2022 stiegen die Ölpreise infolge des Russland-Ukraine-Krieges auf Höchststände wie seit 2008 nicht mehr. Der in der zweiten Hälfte des Jahres 2022 festgestellte Rückgang spiegelte die Marktunsicherheit über eine drohende globale Rezession wider. Im Oktober 2022 einigten sich die OPEC+ auf eine Produktionsvereinbarung, die die schrittweise Erhöhung der Produktionsquoten für 2023 vorsah. Diese Entscheidungen zielten darauf ab, den Markt nach seiner Volatilität im Jahr 2022 aufgrund der durch den Russland-Ukraine-Krieg verursachten Energiekrise zu stabilisieren.
Obwohl es sich bei den Maßnahmen nicht um eine direkte Preiserhöhung handelte, trugen die von der OPEC kontrollierten Produktionsniveaus zusammen mit Faktoren wie einer geschwächten Weltwirtschaft und möglichen Ölsanktionen gegen Russland zu einem relativ stabilen, aber dennoch hohen Ölpreisumfeld im Jahr 2023 bei. Der durchschnittliche Jahrespreis für das Rohöl der OPEC lag bei rund 81,86 US-Dollar pro Barrel, was unter dem Höchststand von 2022, aber immer noch deutlich über dem Niveau vor der Covid19-Pandemie lag.
Im Dezember 2023 beschloss die OPEC+, die aktuellen Produktionsquoten bis zum Ende des ersten Quartals 2024 beizubehalten. Es wird erwartet, dass dies in den folgenden Wochen zu einem Preisanstieg führen wird.
Ölpreisvorhersagen der größten Banken
Insgesamt scheinen Rohstoffanalysten hinsichtlich des neuen Jahres optimistisch zu sein. Laut Berichten erwarten die fünf größten US-Banken für 2024 einen durchschnittlichen Brent-Rohöl-Preis von 85 US-Dollar.
Goldman Sachs hat kürzlich seine Ölpreisprognose für 2024 auf 70 bis 90 US-Dollar pro Barrel Brent gesenkt. Zuvor hatte die Bank mit Preisen zwischen 80 und 100 US-Dollar pro Barrel gerechnet. Bloomberg berichtete letzte Woche, dass die Analysten von Goldman Sachs vor der letzten Revision einen durchschnittlichen Brent-Preis von 92 US-Dollar prognostizierten, aber jetzt könnten sie auch diesen gekürzt haben.
Als Grund für die Revision nannte die Bank die höhere US-Ölproduktion, denn die Produktion und die Ölexporte erreichten in diesem Jahr einen Rekord. Allerdings gehen die Prognosen für 2024 laut EIA von einem deutlich langsameren Wachstum aus.
Citigroup prognostiziert unterdessen einen durchschnittlichen Ölpreis von 75 US-Dollar für 2024, was der Niedrigste der fünf Prognosen ist und mit der konträren Haltung von Citi in diesem Jahr übereinstimmt. Diese Einstellung und Vorhersagen kamen dem, was in diesem Jahr tatsächlich mit den Ölpreisen geschah, am nächsten. Citi hatte den Jahresdurchschnitt für Brent auf 80 US-Dollar festgelegt und liegt nahe dran.
Die anderen drei Großbanken haben ihre Preisprognosen für Brent-Rohöl für 2024 auf 83 bis 90 US-Dollar pro Barrel festgelegt. JP Morgan hat nach Citi mit 83 US-Dollar pro Barrel Brent die niedrigste Preisprognose, während die Bank of America am optimistischsten ist und im nächsten Jahr durchschnittlich 90 US-Dollar pro Barrel Brent erwartet. Morgan Stanley liegt mit einer Preisprognose von 85 US-Dollar pro Barrel in der Mitte.
Grundsätzlich geht die Wall Street davon aus, dass die Ölpreise im nächsten Jahr in der Spanne der letzten drei Monate bleiben werden. Ein Grund dafür ist das höhere Ölangebot von Nicht-OPEC-Produzenten. Dieses Angebot wird weithin von den USA angeführt, aber auch andere Produzenten wie Guyana, Brasilien und Norwegen steigern ihre Produktion, auch wenn sich die Staats- und Regierungschefs auf der COP28 für eine Reduzierung des CO2-Verbrauchs verpflichtet haben.
Welche Öl-ETFs gibt es?
Öl-ETFs stellen für Anleger eine beliebte und zugängliche Möglichkeit dar, sich im dynamischen Energiesektor zu engagieren, ohne direkt mit physischen Ölrohstoffen zu handeln. Diese Fonds verfolgen in der Regel die Wertentwicklung Öl-bezogener Vermögenswerte wie Terminkontrakte, Aktien von Öl-Unternehmen oder andere Instrumente, die an die Preisbewegungen auf dem Öl-Markt gebunden sind.
Diese Anlagen bieten Privatanlegern und institutionellen Anlegern eine diversifizierte und kostengünstige Möglichkeit, an den Schwankungen der Ölpreise zu partizipieren, und stellen eine Alternative zu herkömmlichen Investitionsmethoden im Energiesektor dar. Allerdings bringen Öl-ETFs wie jede Anlage ihre eigenen Risiken und Überlegungen mit sich, die von Faktoren wie geopolitischen Ereignissen, der globalen Angebots- und Nachfragedynamik und der Marktstimmung beeinflusst werden. Ein klarer Preisanstieg von Öl im nächsten Jahr ist derzeit nicht abzusehen, weswegen man das Risiko eines Einstiegs in Öl-ETFs gut abwägen sollte.
Einer der Top Öl-ETFs ist der folgende.
SPDR S&P U.S. Energy Select Sector UCITS ETF
ISIN: IE00BWBXM492 WKN: A14QB0
Dieser ETF bildet die Wertentwicklung großer Energie-Unternehmen aus den USA ab. Die größten Positionen sind Exxon Mobil, Chevron, EOG Resources, ConocoPhillips und Marathon Petroleum Corporation.
Im laufenden Jahr erzielte dieser Öl ETF eine Performance von -2,90 %, 2022 allerdings ein Plus von 74,61 %. Stabile und leicht steigende Ölpreise könnten diesem ETF, der eine TER von nur 0,15 % hat, zugutekommen.
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