Die Unternehmen der Halbleiterbranche konnten in den letzten Wochen deutliche Kursgewinne erzielen. Das bekannteste Unternehmen, das dabei am meisten für Furore gesorgt hat, ist zweifellos NVIDIA. Möchtest Du allerdings nicht in Einzelwerte investieren, sondern Dein Geld gezielt und breit gestreut in verschiedene Halbleiter-Werte investieren, dann lohnt sich ein Blick auf die nachfolgenden drei Halbleiter-ETFs.

VanEck Semiconductor UCITS ETF (ISIN: IE00BMC38736)  

Der erste ETF, der zurzeit mehr als beliebt bei Anlegern ist, ist der sogenannte Semiconductor UCITS ETF von VanEck. Der Anlagefokus des ETFs konzentriert sich eindeutig auf den Halbleitersektor im US-Markt. Dadurch werden ausschließlich Aktien von Unternehmen physisch abgebildet, die mindestens 50 Prozent ihres Umsatzes dem Halbleitersektor zuordnen können und zugleich an den US-Börsen gelistet sind.

Derzeit fallen in die Auswahl 25 Unternehmen, was zugleich auch die Mindestanzahl darstellt. Auf dieser Grundlage erfolgt die Gesamtgewichtung auf Basis der jeweiligen Marktkapitalisierung sowie des durchschnittlichen Handelsvolumens der vergangenen drei Monate. Doch welche Werte verbergen sich konkret dahinter? Wie auch nicht anders zu erwarten war, sind die meisten Anteile auf die NVIDIA Corporation zurückzuführen, insgesamt 13,7 Prozent.

Ebenso stark gewichtet ist die Broadcom Incorporated mit 10,70 Prozent sowie die ASML Holding NV mit 9,59 Prozent. An der Stelle fragen sich bestimmt einige, weshalb die ASML im ETF enthalten ist, obwohl es sich um einen niederländischen Halbleiter-Produzenten handelt. Das liegt daran, da die ASML zusätzlich in den USA an der Börse gelistet ist. Mit der Gesamtallokation an Unternehmen konnte der ETF seit Jahresbeginn eine Kursperformance von 48,5 Prozent erreichen, was eine deutliche Überperformance darstellt.

Auch die Gesamtkosten können mit 0,35 Prozent im Jahr überzeugen, insbesondere in Anbetracht der potenzialreichen Auswahl. Seit der Auflage zu Ende 2020 ist das Gesamtvolumen mittlerweile auf rund 1 Milliarde Euro angewachsen. Der maximale Drawdown lag bisher bei -26,1 Prozent. Schütten die abgebildeten Unternehmen eine Dividende aus, dann wird sie stets zur Reinvestition genutzt.

iShares MSCI Global Semiconductors UCITS ETF (ISIN: IE000I8KRLL9)

Ein weiterer ETF, der sich auf den Halbleitersektor konzentriert, ist der MSCI Global Semiconductors UCITS ETF von iShares. Der Fokus liegt diesmal allerdings nicht nur auf den US-Markt, sondern global. Dadurch werden im ETF Unternehmen des Halbleitersektors abgebildet, die aus Industrie- und Schwellenländern weltweit stammen. Beschränkt wird sich dabei allerdings ausschließlich auf Hersteller und Zulieferer.

Dadurch werden derzeit 266 Unternehmen physisch nachgebildet, die zu einer Kursperformance von rund 43 Prozent in 2023 gesorgt haben. Auch hierbei ist die NVIDIA Incorporated einer der größten Kurstreiber in den letzten Monaten gewesen, die mit 8,4 Prozent in die Kursperformance einwirkt. Auf den zweiten Rang folgt analog die Broadcom Incorporated mit 8,4 Prozent. Das drittstärkste Unternehmen ist hingegen die Taiwan Semiconductor, auf die 7,2 Prozent entfallen.

Übergreifend sind die US-Werte federführend für die künftige Entwicklung des ETFs verantwortlich, denn sie sind insgesamt mit 64,3 Prozent vertreten. Auch Aktien aus Deutschland finden sich wieder, mit 2,0 Prozent, unter anderem von der Infineon Technologies AG.

Möchtest Du in den ETF investieren, dann musst Du ebenfalls mit Gesamtkosten in Höhe von 0,35 Prozent kalkulieren, was sich vergleichsweise im gesunden Mittelfeld befindet. Seitens der Fondsgröße gehört der im August 2021 aufgelegte ETF zwar mit 570 Millionen Euro noch zu den kleineren, befindet sich aber auf einen stetigen Wachstumskurs. Der maximale Drawdown lag zudem in der noch jungen Geschichte bei -26,8 Prozent, sowie werden jegliche Dividenden reinvestiert.

Lyxor MSCI Semiconductors ESG Filtered UCITS ETF (ISIN: LU1900066033)

Auch der MSCI Semiconductors ESG Filtered UCITS ETF von Lyxor gehört zu den momentan zu den beliebtesten ETF, mit Investmentfokus auf die Halbleiterbranche. Mit einem Gewinn im Kurs seit Jahresbeginn von 44,8 Prozent steht der ETF den ersten beiden genannten nichts nach. Aber welche Werte werden konkret nachgebildet?

Damit ein Unternehmen mit seinen Wertpapieren im ETF aufgenommen wird, musst es selbst im Sektor Halbleiter und Halbleiterausrüstung tätig sein, sowie diverse ESG-Kriterien erfüllen. Der Fokus liegt in diesem Zusammenhang auf mittelständische und große Unternehmen aus Industrie- und Schwellenländern weltweit. Der Anlagefokus ist auch hier weltweit und beschränkt sich damit nicht nur auf ein bestimmtes Land. Derzeit finden sich damit 66 Unternehmen wieder, die sich weder mit rund 70 Prozent vorrangig auf die USA verteilen. Auf Deutschland entfallen diesmal nur 1,3 Prozent der Gesamtanteile.

Betrachtet man die Allokation auf Unternehmensebene, dann findet sich die NVIDIA Corporation an erster Stelle wieder. Diesmal ist NVIDIA allerdings mit 25,8 Prozent noch deutlich stärker gewichtet als in den beiden vorangegangenen ETFs. Die nachfolgenden beiden Unternehmen mit der stärksten Gewichtung sind auch hier altbekannte, mit der Taiwan Semiconductor (11,8 Prozent) und der Broadcom Incorporated (8,4 Prozent).

Einer der wesentlichen Unterschiede zu den ersten beiden ETFs bildet die synthetische Abbildung der einzelnen Unternehmenstitel. Darüber hinaus liegen die Gesamtkosten von 0,45 Prozent leicht höher. Da der Fonds einige wenige Werte stark gewichtet nachbildet und schon seit Anfang 2019 am Markt vertreten ist, fällt der maximale Drawdown mit 44,1 Prozent deutlich höher aus. Dividenden werden allerdings auch hier nicht ausgeschüttet, wie bei synthetischen Fonds üblich. Zu beachten gilt das noch anwachsende, aber noch geringe Fondsvolumen von rund 37 Millionen Euro.

In welchen ETF solltest Du investieren?

Wie schnell auffällt, sind alle drei ETFs ähnlich aufgebaut, mit einigen aber gravierenden wenigen Unterscheidungsmerkmalen. Prinzipiell eignet sich jeder der beschriebenen ETFs der Halbleiterbranche sehr gut für ein Investment, jedoch solltest Du den Kauf eines Halbleiter-ETFs anhand Deiner persönlichen Präferenzen abwägen. Legst Du vorrangig Wert auf eine breit gestreute Auswahl an Halbleiterunternehmen in Verbindung mit einem internationalen Fokus, dann eignet sich der ETF von iShares bestens für Dich.

Auf der anderen Seite bietet der Halbleiter-ETF von VanEck eine erstklassige Auswahl an Halbleiterunternehmen, die an US-Börsen gelistet sind. Im Vergleich hat genau dieser ETF für die beste Kursperformance gesorgt. Möchtest Du hingegen in Werte investieren, die anhand von ESG-Kriterien ausgewählt wurden, bietet sich eine Investition in den Halbleiter-ETF von Lyxor an.