Die ETF-Industrie ist seit Jahren auf einem beeindruckenden Wachstumskurs, doch die Marktdominanz von BlackRock und Vanguard hat die Branche in einen Wettlauf um das verwaltete Vermögen verwandelt, der die Frage aufwirft, ob ein Duopol entsteht. Mit einem Anteil von 60 % am Gesamtmarkt in den USA und beachtlichen Mittelzuflüssen in den letzten Jahren scheinen die „Big Two“ unaufhaltsam zu sein.
In diesem Artikel untersuchen wir, wie BlackRock und Vanguard ihre Dominanz durch Faktoren wie Kosten, Marken und Handelsspannen etabliert haben, und betrachten die Möglichkeit, dass Vanguard BlackRock in absehbarer Zeit überholen könnte. Während der Wettlauf um das verwaltete Vermögen weitergeht, bleibt die Frage, wie sich die ETF-Landschaft entwickeln wird und ob andere Anbieter in der Lage sein werden, Marktanteile von den Giganten abzujagen.
Dominanz von BlackRock und Vanguard: Die „Big Two“ der ETF-Industrie
Die beeindruckende Dominanz von BlackRock und Vanguard in der ETF-Industrie hat dazu geführt, dass sie als die „Big Two“ bezeichnet werden. Beide Unternehmen spielen in einer eigenen Liga, wenn es um die Verwaltung von Vermögenswerten geht, und haben es geschafft, einen Großteil des Marktes für sich zu beanspruchen.
In den Vereinigten Staaten verwalten BlackRock und Vanguard ETFs jeweils 2,3 Billionen US-Dollar und 2 Billionen US-Dollar an Assets under Management (AUM). Zusammen entsprechen diese Zahlen beeindruckenden 60 % des Gesamtmarktes. Ihr nächster Konkurrent, State Street Global Advisors (SSGA), liegt weit abgeschlagen mit 1 Billion US-Dollar AUM.
In den letzten drei Jahren haben die „Big Two“ laut Bloomberg Intelligence 62 % der neuen Mittelzuflüsse auf sich vereint. Ein kürzlich veröffentlichter Bericht des Unternehmens prognostiziert, dass diese Dominanz noch einige Zeit anhalten wird. Eric Balchunas, Senior ETF-Analyst bei Bloomberg Intelligence und Mitverfasser des Berichts, sagte sogar: „Nur die Regulierung kann sie aufhalten.“
Die Dominanz von BlackRock und Vanguard ist zum Teil auf ihre Fähigkeit zurückzuführen, kostengünstige und effiziente Produkte anzubieten. Die beiden Unternehmen sind bekannt für ihre niedrigen Gesamtkostenquoten (TER), die Anleger und Berater dazu verleiten, ihre ETFs gegenüber teureren Alternativen zu bevorzugen. Darüber hinaus haben sie starke und vertrauenswürdige Marken aufgebaut, die in der Finanzbranche hoch angesehen sind.
Die wachsende Beliebtheit von iShares ETFs und Vanguard ETFs bei Anlegern und Beratern hat dazu geführt, dass diese Produkte zu zentralen Bausteinen in vielen Portfolios geworden sind. BlackRock und Vanguard haben diese Entwicklung genutzt und bieten nun eine breite Palette von ETFs an, die es Anlegern ermöglichen, verschiedene Anlageklassen und Regionen effektiv abzudecken.
In Europa haben die ETFs des „Big Two“-Duos ebenfalls an Beliebtheit gewonnen, wobei der iShares Core S&P 500 UCITS ETF (CPSX) und der Vanguard S&P 500 UCITS ETF (VUSA) beachtliche 56,8 Milliarden US-Dollar bzw. 29,2 Milliarden US-Dollar AUM verwalten. Ihre Dominanz in der Region spiegelt den Trend wider, den wir in den USA beobachten: Eine wachsende Anlegerpräferenz für kostengünstige, effiziente und vertrauenswürdige Marken.
Die Dominanz von BlackRock und Vanguard im ETF-Markt zeigt, dass sie es geschafft haben, sich als die führenden Anbieter von ETF-Produkten zu etablieren. Ihre Fähigkeit, innovative und kostengünstige Lösungen anzubieten, hat ihnen geholfen, einen großen Teil des Marktes zu erobern und ihre Konkurrenten weit hinter sich zu lassen.
Die Rolle von Kosten, Marken und Handelsspannen in der Anlegerpräferenz
Die Vormachtstellung von BlackRock und Vanguard in der ETF-Industrie ist nicht zufällig, sondern das Ergebnis einer gezielten Strategie, die auf mehreren Schlüsselfaktoren basiert. Insbesondere spielen Kosten, Marken und Handelsspannen eine entscheidende Rolle bei der Präferenz von Anlegern und Beratern für die ETFs dieser beiden Unternehmen.
- Kosten: Die Gesamtkostenquote (TER) ist für Anleger und Berater ein zentraler Faktor bei der Auswahl eines ETFs. Sie gibt Auskunft über die gesamten jährlichen Kosten, die mit der Verwaltung und dem Betrieb eines Fonds verbunden sind, ausgedrückt als Prozentsatz des Fondsvermögens. Niedrigere Kostenquoten bedeuten, dass mehr Rendite für die Anleger übrig bleibt, was insbesondere bei langfristigen Investitionen von großer Bedeutung ist. BlackRock und Vanguard sind für ihre kostengünstigen ETFs bekannt und können aufgrund ihrer Größe und Effizienz niedrige Kosten an ihre Kunden weitergeben.
- Marken: Ein weiterer wichtiger Faktor für Anleger und Berater bei der Auswahl von ETFs ist die Marke des Emittenten. Starke und vertrauenswürdige Marken können Anlegern Sicherheit und Vertrauen vermitteln, was in der Finanzbranche entscheidend ist. Sowohl BlackRock als auch Vanguard haben im Laufe der Jahre solide Marken aufgebaut, die für Qualität, Innovation und Zuverlässigkeit stehen. Dies hat dazu beigetragen, dass sie bei Anlegern und Beratern als bevorzugte Anbieter von ETFs wahrgenommen werden.
- Handelsspannen: In Europa spielen neben Kosten und Marken auch Handelsspannen eine wichtige Rolle bei der Anlegerpräferenz. Handelsspannen sind die Differenz zwischen dem Geldkurs (Ankaufskurs) und dem Briefkurs (Verkaufskurs) eines Wertpapiers. Engere Handelsspannen sind für Anleger vorteilhaft, da sie die Transaktionskosten beim Kauf und Verkauf von ETF-Anteilen reduzieren. BlackRock und Vanguard profitieren von ihrer Größe und ihrem Handelsvolumen, wodurch sie in der Lage sind, engere Handelsspannen anzubieten. Laut Bloomberg Intelligence können sie ihre ETFs mit einer Geld-Brief-Spanne von in der Regel einem Basispunkt (bps) handeln, was sie für Anleger attraktiv macht.
Vanguard auf dem Weg, BlackRock einzuholen: Wettlauf um das verwaltete Vermögen
Im Wettlauf um das verwaltete Vermögen in der ETF-Industrie hat Vanguard in den letzten Jahren beachtliche Fortschritte gemacht, um BlackRock einzuholen. Während BlackRock weiterhin die Führung bei den Assets under Management (AUM) innehat, zeigt sich ein bemerkenswertes Wachstum bei Vanguard, das darauf hindeutet, dass das Unternehmen möglicherweise in absehbarer Zeit die Führung übernehmen könnte.
Vanguards verwaltetes Vermögen macht derzeit 84 % des BlackRock-Vermögens aus, während es vor zehn Jahren noch bei 50 % lag. Dieses Wachstum wurde durch eine Kombination aus attraktiven Produkten, günstigen Kostenstrukturen und einem starken Markennamen erreicht. Vanguard hat es geschafft, sowohl bei Privatanlegern als auch bei institutionellen Investoren an Popularität zu gewinnen, und hat in vielen Fällen die Zuflüsse in seine ETFs erhöht.
Ein weiterer Faktor, der Vanguards Wachstum begünstigt, ist sein Engagement in Anleihen-ETFs. In Zeiten von Marktunsicherheit oder stagnierenden Aktienmärkten erweisen sich Anleihen-ETFs als attraktive Anlageoptionen, da sie in der Regel stabiler sind und weniger volatil als Aktien-ETFs. Vanguard hat in den letzten Jahren seine Produktpalette im Bereich Anleihen-ETFs ausgebaut und profitiert nun von der wachsenden Nachfrage nach diesen Anlagen.
Experten wie Eric Balchunas, Senior ETF-Analyst bei Bloomberg Intelligence, glauben, dass Vanguard in fünf bis sechs Jahren die Führung bei den verwalteten Vermögenswerten übernehmen könnte – oder sogar früher, wenn der Markt niedrig bleibt oder stagniert. Dies würde eine signifikante Verschiebung in der ETF-Landschaft darstellen und Vanguards Position als einer der führenden Anbieter in der Branche weiter festigen.
Während der Wettlauf um das verwaltete Vermögen zwischen BlackRock und Vanguard weitergeht, bleibt abzuwarten, ob andere Vermögensverwalter in der Lage sein werden, Marktanteile von den „Big Two“ abzujagen. Bisher hat sich dies als schwierige Herausforderung erwiesen, insbesondere im S&P 500-ETF-Markt, wo selbst große Anbieter wie JPMorgan nur geringe Fortschritte erzielt haben.
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