Die Börse bestimmt das Leben unseres Autors Daniel Becker seit einigen Jahren. Wenn es um die Geldanlage für das Alter und einen gezielten Vermögensaufbau geht, ist die Asset-Klasse Aktien aus seiner Sicht alternativlos.
Bei einer seiner regelmäßigen Durchsichten aller ETFs ist er auf fünf Produkte gestoßen, die er niemals kaufen werde – sei es mangels Zukunftsperspektive, Renditeerwartung, ethischer Gründe oder fehlendem Verständnis.
Einen Teil meiner langfristigen Geldanlage tätige ich in ETFs. Mittlerweile ist die Auswahl an unterschiedlichen Exchange Traded Funds schier unermesslich. Weit über 1000 Anlageprodukte wurden von den Vermögensverwaltungen aufgelegt. Neben soliden Basis-Investments und spannenden Zukunftstrends gibt es auch den ein oder anderen Rohrkrepierer.
Der erste ETF: HANetf The Medical Cannabis and Wellness UCITS ETF (ISIN: IE00BG5J1M21)
Beim HANetf The Medical Cannabis and Wellness UCITS ETF handelt es sich um den größten Cannabis-ETF der Welt. Anleger können diversifiziert in Unternehmen investieren, die sich hauptsächlich mit medizinischem Cannabis- und Hanf-Anbau beschäftigen. Immer wieder explodieren die Kurse einzelner Cannabis-Unternehmen. Da lässt sich es sich nicht vorhersagen, welcher Aktienkurs als nächstes eine schnelle Rendite verspricht – die Lösung könnte ein Cannabis-ETF sein.
Allerdings ist die gesamte Branche für mich kaum durchschaubar. Die meisten Unternehmen erwirtschaften keine oder kaum Gewinne. Zudem stellt sich die Frage, ob bei flächendeckender Zulassung nicht eine Verstaatlichung des Cannabis-Marktes oder strengere Regulierungen drohen würden – für mich sind erneuerbare Energien, Künstliche Intelligenz und Co. spannendere Themen als ein Cannabis-ETF.
Der zweite ETF: iShares Agribusiness UCITS ETF (ISIN: IE00B6R52143)
Der iShares Agribusiness UCITS ETF enthält über 80 Unternehmen, die weltweit in der Landwirtschaft tätig sind. Die Kostenquote bewegt sich mit 0,55 % TER auf einem mittleren Niveau. Der ETF bildet den zugrundeliegenden Index physisch ab und beläuft sich auf 64 Millionen Euro. Dennoch ist der Agrarwirtschaft-ETF für mich keine interessante Option. Sicherlich wird es mit steigender Weltbevölkerung auch weiterhin einen enormen Bedarf an Nahrungsmitteln geben.
Dennoch traue ich dem ETF keine überdurchschnittliche Entwicklung zu. Wenn ich in Nahrungsmittel investiere, würde ich zukunftsorientierte Alternativen wählen, die ihren Fokus auf Gesundheit, Nachhaltigkeit und ethische Prinzipien ausrichten. Für mich ist das die Landwirtschaft der Zukunft – mit dem iShares Agribusiness UCITS ETF bekomme ich zu viele Unternehmen in mein Depot, die meinen hohen Ansprüchen nicht genügen.
Der dritte ETF: Lyxor S&P 500 VIX Futures Enhanced Roll UCITS ETF (ISIN: LU0832435464)
Beim Lyxor S&P 500 VIX Futures Enhanced Roll UCITS ETF handelt es sich um einen ETF, welcher den VIX Futures Index abbildet. Dieser erzielt in volatilen Marktphasen eine ansehnliche Performance. So steht der ETF im laufenden Jahr mit über 40 % im Plus. Seit seiner Auflage hat der ETF jedoch jährlich über 25 % seines Werts verloren – ob sich das in Zukunft ändert? Keine Ahnung! Auf jeden Fall bevorzuge ich ETFs, deren Funktionsweise ich vollständig verstehe.
Der vierte ETF: iShares Oil & Gas Exploration & Production UCITS ETF (ISIN: DE000A0H08M3)
Mit einer Fondsgröße von über 500 Millionen Euro ist der iShares Oil & Gas Exploration & Production UCITS ETF ein Schwergewicht. Dieser enthält 30 Unternehmen, die ihr Geld im Öl- und Gassektor verdienen. Die größten Unternehmen sind aktuell Total SA (WKN: A2JCXL) und Royal Dutch Shell Plc (WKN: A0D94M). Seit seiner Auflage erzielte der Öl- und Gas-ETF eine Performance von 1,54 % p.a. – ein weit unterdurchschnittliches Ergebnis. Da sich das Hauptaugenmerk der Verbraucher und Politik zunehmend auf erneuerbare Energien verschiebt, ist der iShares Oil & Gas Exploration & Production UCITS ETF für mich kein langfristiges Investment – auch wenn die Öl- und Gaskonzerne mittelfristig weiterhin Geld verdienen werden.
Der fünfte ETF: iShares STOXX Europe 600 Banks UCITS ETF (ISIN: DE000A0F5UJ7)
Der iShares STOXX Europe 600 Banks UCITS ETF bildet die Banken ab, die sich im Stoxx Europe 600 Index befinden. Insgesamt 47 Positionen sind aktuell im Banken-ETF enthalten – die Größten sind die HSBC Holdings PLC (WKN: 923893) aus Großbritannien und die BNP Paribas SA (WKN: 923893) aus Frankreich. Für mich ist der Bankensektor kaum durchschaubar – die Bilanzen enthalten eine Menge von Positionen, die ich nur schwer durchblicke. Wie genau verdienen Banken in der heutigen Zeit eigentlich ihr Geld? Werden disruptive Veränderungen den Bankensektor durchdringen? Da ich es mir nicht zugestehen mag, diese Fragen fundiert zu beantworten, lasse ich meine Finger vom iShares STOXX Europe 600 Banks UCITS ETF.
Jeder ist seines Glückes Schmied
Unterschiedliche Anleger haben unterschiedliche Präferenzen. So ist es wahrscheinlich, dass manch ein Investor die fünf vorherigen ETFs im Depot hat, obgleich ich diese fünf ETFs niemals kaufen würde. Bei der langfristigen Geldanlage sollten sich Anleger immer auch mit den eigenen Entscheidungen wohlfühlen. Ob Cannabis, Öl, Bankensektor oder Volatilitäts-ETF – für mich sehe ich hier keine langfristigen Investments, die den marktbreiten Durchschnitt outperformen werden.
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