Oftmals lassen sich anfangs komplex erscheinende Probleme deutlich einfacher lösen, als dies anfangs den Anschein macht. Auch die Wahl des richtigen ETFs ist bei Weitem nicht so schwer, wie man meinen mag. Anleger, die sich nicht sicher sind, ob ein bestimmter ETF das Richtige für sie ist, sollten sich einfach die folgenden Fragen stellen.
Welches Anlageziel habe ich?
Am Anfang jeder Anlage sollte das Anlageziel stehen. Hier als Antwort einfach nur den Wunsch einzutragen, Geld zu verdienen, ist dabei wenig hilfreich. Sicherlich möchte jeder Anleger am Markt lieber Geld hinzugewinnen, als welches zu verlieren. Um ein bisschen konkreter zu werden, sollte man sich fragen, für welchen Zweck das Geld gedacht ist, wie lange der eigene Anlagehorizont sein darf, wie viel Rendite es sein soll und wie hoch das Risiko dabei sein kann. Kann man evtl. über eine lange Zeit hinweg auf das Geld verzichten oder möchte man bereits zwischendurch über Dividenden wieder etwas zurückbekommen?
All diese Dinge und noch einige mehr helfen dabei, ein festes Ziel zu formulieren. Im Zweifelsfall hilft ein Blick auf konkrete Ratgeber bezüglich der richtigen Ausarbeitung eines Anlageziels.
Wie hilft mir dieser ETF, dieses Ziel zu erreichen?
Wer ein festes Anlageziel vor Augen hat, hat etwas in der Hand, mithilfe dessen die Eignung eines ETFs besser überprüft werden kann. Ist das Anlageziel der langfristige Vermögensaufbau ohne großes Risiko, sollte auch der ETF diese Parameter erfüllen. Tut er es nicht, ist er nicht geeignet und man sollte sich nach etwas anderem umschauen.
Bei einem Depot mit mehreren ETFs muss dabei jedoch nicht unbedingt jeder Indexfonds die gleiche Rolle spielen. Für Anleger mit einem langfristigen Anlagehorizont sind Basis-ETFs auf große Indizes wie den MSCI World, den S&P 500 oder den FTSE All-World genau das Richtige. Allerdings reicht ein ETF allein womöglich nicht aus, um das eigene Anlageziel zu erreichen. Wird eine möglichst breite Streuung gewünscht oder sollen bestimmte wachstumsstarke Regionen und/oder Sektoren in das Depot mit einfließen, werden weitere ETFs benötigt. Ein ETF muss also nicht alle wichtigen Kriterien mit Blick auf das eigene Anlageziel erfüllen. Es reicht aus, wenn er bestimmte Aspekte davon erfüllt und sich somit mit dem restlichen Depot gut ergänzt.
Wie verträgt er sich mit meinem restlichen Portfolio?
Genau auf den letzten Punkt zielt daher auch die nächste Frage ab. Ein Portfolio aus ETFs (oder anderen Anlageklassen) sollte nicht bloß als lose Ansammlung einzelner Anlagen betrachtet werden. Man sollte stets den Blick für das große Ganze bewahren. Bei einem optimal zusammengestellten Depot sollten sich die verschiedenen Werte gegenseitig ergänzen. Aus diesem Grund bevorzugen viele Anleger z. B. eine Kombination aus dem MSCI World und dem MSCI Emerging Markets. Zusammen deckt man damit einen Großteil der weltweit investierbaren Werte ab und der MSCI EM sollte zumindest theoretisch mehr Wachstum ins eigene Depot bringen.
Auch gegensätzliche ETFs können sich gut ergänzen. Ein Basis-ETF mit besonders niedriger Volatilität könnte ausreichend Wertstabilität in ein Depot bringen, sodass man anschließend mit ruhigerem Gewissen mit einem riskanteren Themen-ETF auf Renditejagd gehen kann.
Gleichzeitig geht es bei der Frage nach der Verträglichkeit jedoch auch darum, ob man sich mit einem bestimmten ETF evtl. unerwünschte Risiken ins Depot holt. Indexfonds gelten als besonders diversifiziert. Investiert man jedoch in verschiedene ETFs, die jeweils von den gleichen Einzelwerten dominiert werden oder in einem anderen Zusammenhang stehen, kann die gewünschte Diversifikation schnell in ihr Gegenteil umschlagen. Bei zu vielen volatilen ETFs könnte hingegen das anvisierte Risiko zu stark steigen. Ein ETF, welcher mehr Nachteile als Vorteile in ein Depot bringt, ist eine schlechte Wahl.
Welche Alternativen gibt es?
Manchmal ist ein ETF zwar grundsätzlich gut geeignet, hat jedoch einen bestimmten Makel, welcher einen stört. Vielleicht sagt einem auch das grundsätzliche Konzept eines Indexfonds zu, doch es hapert an der konkreten Umsetzung. Die obigen Fragen helfen dabei, die Eignung eines ETFs für das eigene Portfolio deutlicher zum Vorschein zu bringen. Aus diesem Grund sollte man sich immer fragen, ob es noch alternative Anlagemöglichkeiten gibt, die unter Umständen besser zu den eigenen Anforderungen passen.
Dies kann z. B. ein ähnlicher ETF sein, der von einem konkurrierenden Anbieter geführt wird. Vielleicht bietet ein bestimmter Faktor-ETF genau das, wonach man sucht. Es lohnt sich dabei, auch einmal den eigenen Horizont zu erweitern und sich über Anlagemöglichkeiten und Produkte zu informieren, die man bisher eher ignoriert hat. Nicht selten stößt man dabei auf Fonds, die überraschend gut in das eigene Konzept passen und dabei weniger Nachteile mit sich bringen als das ursprünglich favorisierte Produkt.
Wie schneidet der ETF im Vergleich zur Konkurrenz ab?
Um besser beurteilen zu können, ob der ETF tatsächlich die beste Alternative für das eigene Portfolio ist, sollte man ihn unbedingt mit der Konkurrenz vergleichen. Diese Frage zielt dabei explizit auf Dinge wie laufende Kosten (TER), Tracking Differenz oder Fondsvolumen ab. Es ist leicht, stets bloß auf den größten ETF zu setzen und dabei die Konkurrenzprodukte zu ignorieren. Nicht selten handelt es sich dabei auch wirklich um das beste Anlageprodukt. Größere Fonds können schließlich von ihren Herausgebern oftmals billiger angeboten werden. Manchmal lohnt sich jedoch ein genauerer Vergleich.
Ist er sparplanfähig?
ETF-Sparpläne bieten Anlegern diverse Vorteile. Sie sind flexibler, eliminieren die Notwendigkeit, den richtigen Einstiegszeitpunkt zu finden und eignen sich auch für Anleger mit begrenztem Budget. Zudem werden viele Sparpläne sogar zu vergünstigten Konditionen oder gleich komplett kostenfrei angeboten. Es ist daher sinnvoll, bei einem ETF zu prüfen, ob eine Investition über einen entsprechenden Sparplan möglich ist bzw. welcher Depotanbieter dafür infrage kommt.
Natürlich muss nicht jeder ETF auf diese Weise bespart werden. Bei manchen Produkten reicht je nach eigener Strategie auch eine reine Einmalanlage. Sagen einem jedoch die Vorzüge eines Sparplanmodells zu, ist es nicht verkehrt, auch das Vorhandensein eines derartigen Sparplans für den gewünschten ETF in die eigenen Überlegungen mit einzubeziehen.
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