Die Wärmepumpe wird als der neue Standard für eine klimafreundliche Beheizung von Gebäuden angesehen und die Hersteller sehen trotz Materialknappheit und Fachkräftemangel eine vielversprechende Zukunft. Das deutsche Ziel ist es, ab 2024 jährlich mindestens 500.000 neue Wärmepumpsysteme in Haushalten zu installieren. Im Jahr 2022 wurden bereits 236.000 Wärmepumpen installiert, was 53 Prozent mehr als im Vorjahr entspricht. Laut dem Bundesverband Wärmepumpe könnten es im Jahr 2023 sogar 350.000 werden.
Auch andere Länder planen, den Wärmepumpen-Anteil an der Energieversorgung zu erhöhen, um unabhängiger von russischem Öl und Gas zu werden. Der weltweite Wärmepumpenmarkt wird laut dem Research-Unternehmen Markets And Markets von aktuell 53 Milliarden US-Dollar Jahresumsatz auf mehr als 83 Milliarden Dollar im Jahr 2026 wachsen.
Wärmepumpen sind derzeit die effizienteste Technologie, um Gebäude klimafreundlich ohne fossile Energien zu beheizen. Sie gewinnen Wärme aus der Luft, aus Wasser oder aus dem Erdreich und werden mit Strom betrieben, der klimaschonend erzeugt werden kann, zum Beispiel mit einer Solaranlage. Im Gegensatz zu Pelletheizungen emittieren Wärmepumpen kein CO₂ und keinen Feinstaub.
Obwohl die Wärmepumpenindustrie davon ausgeht, die steigende Nachfrage mittelfristig bedienen zu können, gibt es derzeit aufgrund von Lieferengpässen Probleme. Gerteric Lindquist, Chef des schwedischen Wärmepumpen-Herstellers Nibe, erklärt, dass die Versorgungslage bei Rohstoffen und Komponenten weiterhin chaotisch sei. Insbesondere an Halbleitern, Kunststoffen, Stahl und Kupfer mangelt es. Es fehlen auch Arbeitskräfte: Allein in Deutschland fehlen schätzungsweise 100.000 Heizungsmonteure, die Wärmepumpen installieren können. Die Wartezeiten für den Einbau betragen derzeit sechs bis zwölf Monate.
Als Folge liefern die Hersteller derzeit weniger aus, als sie könnten, und die Gewinnmargen stagnieren oder sinken trotz steigender Umsätze. Einige Unternehmen rechnen für 2023 mit besseren Margen, aber auch mit Preiserhöhungen. Dies bedeutet für Kundinnen und Kunden, dass Wärmepumpen noch teurer werden könnten. Die Aktien der folgenden drei Unternehmen könnten ganz besonders von diesem Boom profitieren und Investoren satte Renditen bescheren. Zudem kann man diese Aktien einfach und unkompliziert mit PayPal kaufen.
NIBE Industrier – vom Wärmepumpenboom beflügelt
NIBE Industrier, ein schwedisches Unternehmen, das weltweit Dutzende von Marken wie Enertech, Backer und alpha innotec betreibt, ist in drei Segmenten tätig: Elemente, Kamine und Speicheröfen sowie Klimalösungen. Im Bereich Elemente bietet NIBE Wärmetechnik-Bauteile für verschiedene Anwendungen, wie Heizspiralen, Wärmetauscher, Kabel, Schläuche, Sensoren und Regelungstechnik. Die Kamine und Speicheröfen gibt es in vielen Varianten für Einfamilienhäuser und kommerzielle Gebäude, die mit Strom, Gas oder Holz betrieben werden können. Im Bereich Klimalösungen bietet NIBE Wärmepumpensysteme, passende Solarmodule, Heizkessel, Zuluftanlagen, Fernwärmezentralen und mehr an.
Für Investoren, die in moderne Heiztechnik investieren möchten, ist die Aktie von NIBE eine Option, in diesen Markt zu investieren. Solarbetriebene Wärmepumpen von NIBE könnten einen großen Beitrag zur Stärkung der Energieautarkie leisten. Greenpeace fordert eine Ausbauoffensive für 500.000 Wärmepumpen, was bei Minister Habeck auf offene Ohren stoßen könnte und somit auch den Gewinn von NIBE beeinflussen könnte. Unternehmen werden auch darüber nachdenken, wie sie industrielle Abwärme noch besser nutzen können.
Die NIBE-Aktie befand sich aktuell in einem kontinuierlichen Aufwärtstrend. Obwohl die Aktie anspruchsvoll bewertet bleibt, ist sie aufgrund ihrer guten Marktpositionierung einen Blick wert.
Auch größter deutscher Chiphersteller Infineon investiert in Wärmepumpen
Infineon, der größte deutsche Chiphersteller, ist der Weltmarktführer bei Leistungshalbleitern für Wärmepumpen, einem aufstrebenden Geschäft mit vielversprechenden Aussichten. Infineon verbaut in Wärmepumpen Leistungshalbleiter zur Stromversorgung im Wert von 40 bis 60 Euro, sowie weitere Wärmepumpen-Chips, die das Unternehmen teilweise ebenfalls herstellt. Infineon erwartet bis zum Jahr 2030 ein jährliches Wachstum von 16 Prozent in diesem Segment.
Obwohl die Nachfrage derzeit höher als das Angebot ist, baut Infineon neue Fabriken in Malaysia und Dresden, um das Angebot zu erhöhen. Peter Wawer, Leiter der Infineon-Industriesparte, sagte dem Handelsblatt, dass das Unternehmen enorm an Kapazitäten aufbaue, jedoch mit den Lieferungen nicht hinterherkomme.
Angesichts der vielversprechenden Aussichten in der Wärmepumpenindustrie könnte auch die Infineon-Aktie davon profitieren. Die Aktie befindet sich derzeit in einem Aufwärtstrend und hat seit ihrem Tiefpunkt im Jahr 2020 fast 240 Prozent an Wert gewonnen. Infineon plant, in den kommenden Jahren weiterzuwachsen und seine Position als Marktführer in der Halbleiterbranche zu stärken.
Halliburton baut sein Wärmepumpengeschäft ebenfalls aus
Halliburton ist ein weltweit tätiges Unternehmen, das Produkte und Dienstleistungen in der Energiebranche anbietet. Es unterstützt seine Kunden dabei, den Wert ihres Geothermie-Reservoirs während des gesamten Lebenszyklus zu maximieren. Darüber hinaus strebt das Unternehmen maximale Effizienz für andere Anwendungsbereiche von Wärmepumpen an.
Das Leistungsspektrum von Halliburton umfasst die Lokalisierung von Kohlenwasserstoffen und die Verwaltung geologischer Daten, das Bohren und die Formationsbewertung sowie den Bau und die Fertigstellung von Bohrlöchern und die Optimierung der Produktion während der gesamten Lebensdauer der Anlage.
Im Jahr 2021 erzielte Halliburton einen Umsatz von 15,30 Milliarden US-Dollar und wies einen Jahresüberschuss von 1,46 Milliarden US-Dollar aus. Die Bilanzsumme des Jahres 2021 betrug rund 22,32 Milliarden US-Dollar, und die Eigenkapitalquote betrug 30,07 %.
In Anbetracht seiner umfassenden Dienstleistungen in der Energiebranche und seiner starken finanziellen Performance könnte Halliburton ein vielversprechendes Investment für Anleger sein, die in die Zukunft von Wärmepumpen investieren möchten.
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