Die Deutsche Telekom hat am Donnerstagmorgen die ersten Quartalszahlen des Jahres veröffentlicht und überzeugt mit starken Ergebnissen. Gleichzeitig erhöhte der Konzern seine Ziele für 2023 und verpasste seiner Aktie einen Push nach oben. In den ersten Handelsstunden konnte die Telekom-Aktie über 1,2 % gewinnen. Geht es nach dem Tief des letzten Monats wieder bergauf?
Quartalszahlen der Deutschen Telekom im Überblick
Der größte Telekommunikationsanbieter Deutschlands konnte in den ersten drei Monaten 2023 dank des Verkaufs des Funkturmgeschäfts eine Gewinnsteigerung von 289 % verbuchen. Der Überschuss lag somit bei 15,4 Mrd. Euro und viermal so hoch wie in Q1 2022.
Der Konzern meldete zudem ein Umsatzwachstum von 0,3 % auf 27,8 Mrd. Euro und ein bereinigtes EBITDA von 10 Mrd. Euro (0,9 % mehr als im Vorjahreszeitraum).
Lässt man des Verkaufs des Funkturmgeschäfts außen vor wäre der Nettogewinn allerdings aufgrund der Zinspolitik um 12,5 % auf etwa 2 Mrd. Euro abgerutscht.
Funkturm-Verkauf
Der Verkauf des Funkturmgeschäfts der Deutschen Telekom konnte große Löcher stopfen. Das Unternehmen sitzt auf einem riesigen Schuldenberg, wovon mit der Veräußerung nun 9 Milliarden Euro abgebaut werden konnten. Eingenommen wurden 10,7 Mrd. Euro für den Verkauf.
Die Tochtergesellschaft GD Towers baut Funk-Masten, über die Mobilfunkbetreiber Antennen installieren können. GD Towers erhält dafür Miete.
Im letzten Juli berichtete der Spiegel vom Verkauf an die zwei amerikanischen Investoren Brookfield Asset Management und DigitalBridge, die 51 % der Firma übernahmen.
Dank des Schuldenabbaus kann die Deutsche Telekom seine Mission zum Mehrheitsanteil von 50,1 % an T-Mobile US, der US-Tochter des Konzerns, vorantreiben. Das Wachstum von T-Mobile US ist weiterhin ungebrochen und auch das übrige europäische Geschäft ist widerstandsfähig.
Weniger Neukunden als die Konkurrenz
Die Deutsche Telekom verzeichnete im ersten Quartal 274.000 neue Mobilfunkkunden.
Konkurrent Telefónica Deutschland meldete am Vortag knapp 368.000 Neukunden für Mobile Postpaid-Angebote und 25.000 Festnetzzugänge. Telefonica verzeichnete außerdem Umsätze in Höhe von 2,1 Mrd. Euro, was einem Wachstum von 8 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Im Vergleich zur Aktie der Deutschen Telekom reagierte der Markt aber weniger positiv auf die Ergebnisse von Telefonica und ließ die Aktie um über 3 % abstürzen.
Prognosen leicht angehoben
Der Rekordgewinn durch den Funkturm-Verkauf trägt zur Reduzierung der Schulden bei und ermöglicht es der Deutschen Telekom im Gegenzug, seine Prognosen für das laufende Jahr anzupassen.
Das Ziel für das bereinigte EBITDA wurde um knapp 100 Mio. Euro auf 40,9 Mrd. Euro angepasst. Das Ziel des freien Cashflows liegt nun bei über 16 Mrd. Euro. Im ersten Quartal lag der freie Cashflow bei 3,57 Mrd. Euro und damit etwa 5,3 % unter dem Vorjahreswert.
Der Gewinn pro Aktie soll bei über 1,60 Euro liegen.
Außerdem hat sich das Unternehmen für 2023 zum Ziel gesetzt, seine Klimaziele weiter zu konkretisieren und in erneuerbare Energien zu investieren. Man will bei den 5G-Netzwerken führend bleiben und Fibre-to-the-home (FTTH) weiter ausbauen. Bislang liegt das gut im Plan.
Aussichten für die Aktie der Deutschen Telekom
Die Aktie der Telekom erfreute sich nach Bekanntgabe der Quartalszahlen über eine große Nachfrage und konnte zeitweise um 1 % zulegen. Stand 11.5.2023, 13:20 Uhr wird die Aktie um 21,44 Euro gehandelt. Damit liegt sie noch etwas unterhalb des letzten Hochs von Anfang April, als der Preis bei 23,05 Euro lag. Verglichen mit dem Jahresanfang allerdings verzeichnet die Telekom-Aktie ein Plus von über 13 %.
Die Ergebnisse bestärken Analysten, weswegen die meisten ihre Kaufempfehlung für die Aktie bestätigen. Das mittlere Preisziel für die kommenden 12 Monate liegt bei über 26 Euro, was das Vertrauen in weiteres Wachstum und eine Tilgung der Schulden des Unternehmens stärkt. Goldman Sachs legt ein Preisziel von 25 Euro fest und lässt die Aktie auf „Buy“.
Damit liegt die Investmentbank im Konsens mit den meisten anderen Analysten, die sich ebenfalls für eine starke Kaufempfehlung aussprechen. Einzig Bryan Garnier hält an seiner „Sell“-Bewertung fest und gibt ein Preisziel von 19,50 Euro an. Hier erwartet man also künftig Verluste.
Das mittlere Preisziel von über 26 Euro würde einen Anstieg von mehr als 20 % bedeuten. Auf einem solchen Niveau war die Telekom-Aktie seit den frühen 2000er-Jahren nicht mehr, üblicherweise handelt sie unterhalb der 20-Euro-Marke, die sie erstmal Anfang dieses Jahres wieder durchbrochen hat. Seitdem geht es gemütlich nach oben. Die Zahlen für Q1 2023 könnten ihr einen gewissen Antrieb verleihen.
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