Die Aktie der Deutschen Bank verliert immer mehr und scheint von der Bankenkrise stark betroffen. Seit Anfang März verlor die Aktie bereits 25 % und allein am Freitagvormittag ging es 8 % nach unten. Wie schlimm kann es noch werden und worauf müssen sich Anleger jetzt einstellen?
Versicherungskosten schießen in die Höhe
Die Aktien der Deutschen Bank fielen am Freitag im frühen Handel um mehr als 9 %, nachdem die Credit Default Swaps am Donnerstagabend sprunghaft angestiegen waren, da die Besorgnis über die Stabilität der europäischen Banken anhielt. Auch die Aktien der UBS und Commerzbank sanken deutlich.
Credit Default Swaps (CDS) sind eine Form der Versicherung für die Anleihegläubiger eines Unternehmens gegen dessen Ausfall. Am Donnerstagabend stiegen sie von 142 Basispunkten am Vortag auf 173 Basispunkte. Laut Daten von Refinitiv ist dies der größte Anstieg von CDS der Deutschen Bank innerhalb eines Tages seit Beginn der Aufzeichnungen.
Bei Refinitiv handelt es sich um einen der weltweit größten Anbieter von Finanzmarktdaten und -infrastruktur mit einem Umsatz von 6,25 Mrd. USD, über 40.000 Kunden und 400.000 Endbenutzern in 190 Ländern.
In Bezug auf die Credit Default Swaps ist es wichtig anzumerken, dass die 5-jährigen CDS der Deutschen Bank mit einem Wert von 173 bei weitem nicht den Höchststand der Credit Suisse erreichen, die bei 1.194 lagen. Je höher der CDS-Wert, desto wahrscheinlicher rechnet der Markt damit, dass eine Bank ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen kann.
AT1 von Credit Suisse belasten Deutsche Bank
Anfang der Woche wurde bekannt gegeben, dass die Deutsche Bank nur einen sehr geringen Teil an AT1-Anleihen von Credit Suisse hielt. Tatsächlich sollen die Anleihen laut Reuters bei nahezu null liegen.
Die Credit Suisse verkündete am Sonntag als auch die Übernahme durch die UBS an die Öffentlichkeit trat, dass 16 Mrd. CHF ihrer AT1-Schulden auf Anordnung der Schweizer Aufsichtsbehörde abgeschrieben werden.
Auch einige Anleihen der Deutschen Bank wurden inzwischen abverkauft. Die 7,5 % AT1-Anleihen der Bank fielen um 1 Cent auf 74,716 Cent gegenüber dem Dollar, was die Rendite auf 22,87 % steigen ließ. Damit ist die Rendite ist laut Daten von Tradeweb doppelt so hoch wie noch vor zwei Wochen.
Deutsche Bank Aktie rauscht nach unten
Die Deutsche Bank ist nicht unbedingt für positive Nachrichten bekannt und als größte Bank Deutschlands mit einer Marktkapitalisierung von 16,71 Mrd. Euro sind stets viele Augen auf sie gerichtet. Geht der Aktienkurs nach unten, kommt es schnell zu Unsicherheiten. In Anbetracht der aktuellen Bankenkrise, die nicht nur die Silicon Valley Bank und Signature Bank in den USA in die Knie zwang, sondern auch mit Credit Suisse die zweitgrößte Bank der Schweiz, ist besondere Vorsicht geboten.
Die Aktie der Deutschen Bank wird zum Freitagmittag um 8,30 Euro gehandelt. Zwischenzeitlich fiel der Aktienpreis auf lediglich 8,08 Euro am Vormittag. Gestartet war man mit 8,80 Euro in eine ereignisreiche Woche.
Anfang Januar schaffte es die Aktie aber noch auf 10,94 Euro und stieg Ende des Monats sogar auf 12,34 Euro. Nicht nur davon ist die Deutsche Bank Aktie derzeit weit entfernt, der Höchststand von 92 Euro Mitte 2007 vor der Finanzkrise im folgenden Jahr scheint inzwischen unerreichbar. Seit 2015 hat die Aktie die 20-Euro-Marke nicht mehr überschritten und inzwischen sind selbst 10-Euro mehr Wunsch als Realität.
Einschätzungen der Analysten
Wie schätzen Analysten die Zukunft der Bank ein und wie gefährlich wird ihr die Bankenkrise noch? Als größte Bank Deutschland hat die Deutsche Bank enormes Gewicht und der sinkende Aktienpreis verunsichert zunehmend. Die Zentralbanken der EU und USA versuchen zu versichern, dass das System stabil sei, doch das reicht nicht aus. Das Vertrauen fehlt angesichts der schnellen Zusammenbrüche mehrerer Banken in den letzten Wochen.
Die Deutsche Bank erhält nur von gut einem Drittel von Analysten eine Empfehlung als Investment, allerdings liegt angesichts des niedrigen Aktienpreises überwiegend eine Kaufempfehlung vor. Ein Großteil von Analysten hat die Aktie auf „Hold“ gesetzt.
Als mittleres Preisziel wird für die kommenden 12 Monate 15 Euro angepeilt, wobei hohe Schätzung bis 20 Euro reichen. Das würde bedeuten, dass sich beim Erreichen des mittleren Preiszieles die Aktie fast verdoppeln würde.
Die EZB zeigt sich derweil von den Turbulenzen an den Märkten wenig überrascht. Eine weitere Zinserhöhung könnte bevorstehen. Aktuell treffen sich die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union zum zweiten Gesprächstag in Brüssel, um wirtschaftliche Fragen zu erörtern. Dazu zählen auch Änderungen der Steuer- und Schuldenregeln, aber auch Besorgnis über die Auswirkungen der Probleme von Credit Suisse und der Silicon Valley Bank auf das EU-Bankensystem.
Alles in allem wird versucht, eine Bankenkrise zu verhindern und das Vertrauen in das System wiederherzustellen. Panikverkäufe könnten die Deutsche Bank in eine brenzlige Lage bringen, weswegen die EZB gegensteuern will und für Ruhe plädiert.
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