In diesem Artikel stellen wir den Index vor, der von vielen Anlegern als Grundstein ihres ETF-Portfolios gewählt wird. Der MSCI World Index zählt zu den wichtigsten Aktienindizes der Welt. Er beinhaltet insgesamt 1.653 Aktien aus 23 Ländern. Zu diesen Nationen zählen u.a. die Vereinigten Staaten von Amerika, Australien, Deutschland, Belgien, Dänemark, Frankreich, Finnland, Großbritannien, Hongkong, Irland und Italien.
Die Geschichte des MSCI-Index
Der Start des MSCI World erfolgte am 31.12.1969 mit einer Basis von 100 Punkten. Am 25.05.1970 schloss er bei 77,91 Punkten, stieg aber anschließend bis zum 11.01.1973 auf 134,81 Punkte an. Anschließend sank der Aktienindex während der Ölkrise 1973 sowie der weltweiten Rezession 1974 bis zum 10.12.1974 auf ein Allzeittief von 73,15 Punkten. Dies bedeutete einen Rückgang gegenüber dem Januar 1973 um 45,7 Prozent. Der MSCI World stieg in den Folgejahren bis zum 27.08.1987 auf 495,87 Punkte an. Er lag somit um 577,9 Prozent höher.
Am 19.10.1987 ereignete sich in den Vereinigten Staaten der „Schwarze Montag“, bei dem der Dow Jones Industrial Average um 22,6 Prozent einbrach. Der MSC World beendete den 19. Oktober 1987 bei 378,35 Punkten. In den weiteren Jahren kamen beim MSC World jedoch weitere Rekordstände. Am 10. Januar 1989 schloss der MSCI World mit 501,92 Punkten und konnte somit erstmals die 500-Punkte-Marke überschreiben. Am 10. Februar 1998 erreichte er 1.000,83 Punkte und überwand erstmals die Grenze von 1.000 Punkten. Der Höchststand betrug am 27. März 2000 1.448,76 Punkte. Der Gewinn lag somit seit Oktober 1987 bei 282,9 Prozent.
Nach Platzen der Spekulationsblase des Technologiesektors („Dotcom-Blase“) und der Anschläge des 11. September 2001 sackte der MSCI World bis 12.03.2003 auf einen Tiefststand von 710,79 Punkten ab. Dies stellte seit März 2000 einen Rückgang um 50,9 Prozent dar. Die Talfahrt des MSCI World endete jedoch am 12. April 2003. Anschließend stieg der MSCI World seit Frühjahr 2003 wieder nach oben.
Am 24. Januar 2007 erreichte der MSC World mit 1.505,98 Punkten erstmals die Marke von 1.500 Punkten. Das Allzeithoch wurde am 31. Oktober 2007 von 1.682,35 Punkten markiert. Der Anstieg seit März 2003 betrug 136,7 Prozent.
Als Folge der internationalen Finanzkrise, die 2007 ihren Ursprung in der US-Immobilienkrise hatte, begann der MSCI World wieder zu sinken. Ab dem 3. Quartal 2008 brachen als Folge der Krise auf die Realwirtschaft die Aktienkurse weltweit ein. Der MSCI schloss am 9. Oktober 2008 mit 958,04 Punkten erstmals wieder unter 1.000 Punkten. Am 9. März 2009 endete der Index mit einem neuen Tiefststand, als er mit 688,64 Punkten aus dem Handel ging. Der Rückgang seit dem 31. Oktober 2007 betrug 59,1 Prozent.
Ab Frühjahr 2009 stieg der MSCI World wieder nach oben und endete am 29. April 2011 mit 1.388,62 Punkten. Anschließend erfolgte als Abschwächung der Konjunktur sowie der Verschärfung der Eurokrise ein erneuter Kurseinbruch. Nach einer Erholung schloss der MSCI World Index am 11. Januar 2013 bei 1.381,94 Punkten.
Wie wird der MSCI World berechnet?
Die Neuberechnung des MSCI World erfolgt einmal pro Minute durch den US-amerikanischen Finanzdienstleister Morgan Stanley Capital International. Die Ermittlung geschieht in drei Varianten, und zwar als Kurs- und Performanceindex. Bei den Performanceindices erfolgt einmal die Berücksichtigung von Quellensteuern und ein anderes Mal die Festlegung ohne Quellensteuern. In der Regel wird beim MSCI World Aktienindex der Kursindex veröffentlicht. Alle Aktien, die an den geöffneten Börsen des jeweiligen Heimatlandes gehandelt werden, fließen durch ihre laufend aktualisierten Werte in den MSCI World ein. Alle weiteren Aktien beim MSCI World werden mit dem jeweiligen Schlusskurs des Vortages einbezogen.
So hat sich der MSCI World seit Juli 2013 entwickelt:
Mehr als 1.600 Aktien aus 23 Industrieländern
Der MSCI World beinhaltet aktuell 1.643 verschiedene Aktientitel, die insgesamt eine Marktkapitalisierung in Höhe von mehr als 30 Billionen US-Dollar ausmachen. Alleine das größte Unternehmen des MSCI World Index, der Software-Gigant Apple, besitzt eine Marktkapitalisierung von 681 Milliarden US-Dollar. Der kleinste Titel kommt auf etwa 428 Millionen US-Dollar. Durchschnittlich beträgt die Marktkapitalisierung eines einzelnen Titels etwa 20 Milliarden US-Dollar.
Damit ein Unternehmen in den MSCI World Index aufgenommen werden kann, dürfen bei der Marktkapitalisierung bestimmte Untergrenzen nicht unterschritten werden.
Die vertretenen Branchen im MSCI World:
Starke Dominanz der USA
Aufgrund der Dominanz der US-Börsen an der globalen Marktkapitalisierung bestanden im November 2017 etwa 52 Prozent der Titel des MSCI World aus den USA. Japan beinhaltet etwa acht Prozent, Großbritannien etwa 6 Prozent, sowie Frankreich 4 Prozent des MSCI World. Deutschland folgt mit 3,7 Prozent, Kanada mit 3,5 und die Schweiz mit 3,2 Prozent. Als Folge der US-Dominanz ist die Performance des MSCI World stark von der Marktentwicklung des Aktienmarktes der USA abhängig.
Unternehmen aus den USA sind mit 52% am stärksten vertreten:
Weitere MSCI Indizes im Vergleich
Die erstmalige Berechnung des MSCI World Index erfolgte am 31.03.1967. Der Referenzwert belief sich am 31.12.1969 auf 100 Punkte. Dabei wurden jedoch die Aktien von Emerging Markets (Entwicklungsländern) und die Small Caps (Aktien kleiner Unternehmen) nicht berücksichtigt. Das Gegenstück des MSCI World ist der MSCI Emerging Market Aktienindex, in dem sich die Entwicklung von Aktien der Schwellenmärkte widerspiegelt. Ein weiterer Index, der entwickelte Länder sowie Entwicklungsländer einschließlich kleiner Unternehmen einbezieht, ist der ACWI IMI (MSCI All Country World Investable Market Index). Dieser beinhaltet etwa 8.500 verschiedene Aktien und Wertpapiere aus 45 Ländern.
Die Wertentwicklung des MSCI World, MSCI Emerging Markets und MSCI ACWI seit Dezember 2002 im Vergleich:
Das sind die günstigsten ETFs auf den MSCI World
Bei einem ETF handelt es sich um einen „exchange-traded fund“, der über die Börse gekauft und verkauft werden kann. ETFs sind Indexfonds, die sich auf einen Aktienindex, wie hier auf den MSCI World beziehen. An der Frankfurter Börse wurde im April 2000 ein eigenes Segment für den Handel mit ETF eingeführt.
Hier finden Sie die besten ETFs auf den MSCI-World nach Gesamtkostenquote sortiert:
Wer durch ETFs auf den MSCI World Index setzt, kann auf einfache Weise in zahlreiche Unternehmen, Volkswirtschaften, Branchen und Währungsräume investieren. Der Vorteil eines ETF Fonds ist, dass Risiken gemindert werden. Zudem gewährleistet eine Investition in einen ETF Fonds ein gemischtes Anlageportfolio, wobei ein ETF auch ein gutes Fundament für eine risikoarme Anlage gewährleistet. Die Anlagestrategie eines börsengehandelten ETFs erfolgt in der Regel passiv. Ein ETF wird in der Regel nicht von einem Fondsmanagement aufgrund dessen Expertise gemanagt.
Bei ETFs handelt es sich um börsengehandelte Indexfonds. Der ETF bildet hier exakt den MSCI World als Bezugsgröße nach. Somit ist die Performance eines ETF Fonds exakt die gleiche, wie der MSCI World selbst, wobei sich ein ETF Fonds im Verhältnis eins zu eins zum MSCI World entwickelt. Ein ETF verhält sich gewissermaßen analog zum Index. Dennoch kann sich die Wertentwicklung eines ETF von der des Index unterscheiden. Anleger erhalten bei einem ETF aber auch die Chance, eine bessere Wertentwicklung einschließlich der Ausschüttung einer Dividende zu erhalten, als der des Indexes selbst zu erhalten.
Allerdings obliegt es dem Anleger, ob er einen physischen ETF Fonds oder synthetischen ETF Fonds wählt. Ein synthetischer ETF spiegelt nicht die im MSCI World enthaltenen Titel wider. Ein solcher ETF bildet stattdessen die Entwicklung durch ein Tauschgeschäft mit der Bank ab, während ein physischer ETF zum größten Teil die im MSCI World vertretenen Aktien kauft. Sowohl ein synthetischer ETF als auch ein physischer ETF werden steuerlich gleich behandelt.
Auf dem ETF Markt existieren derzeit viele ETF Fonds, die sich dennoch unterschiedlich entwickeln und somit jeweils eine andere Performance haben. Ebenso ist die Ausschüttung einer Dividende von ETF zu ETF unterschiedlich. Es gibt ETFs die Dividenden von Aktien wieder anlegen, während andere ETFs die Dividende an die Anleger ausschütten. Daneben können ETFs je nach Fondsanbieter eine unterschiedliche Gewichtung haben.
Wechselkurseffekt bei einem ETF gilt es zu beachten
Häufig wird bei einer Investition in ETFs das Wechselkursrisiko genannt. Wer in einen ETF in Euro investiert, kann nicht von Kursanstiegen des US-Dollar profitieren. Da der MSCI World in US-Dollar notiert wird, müssen Anleger eines ETF, der in Euro notiert, Abschläge hinnehmen. Umgekehrt profitieren Anleger eines ETF in US-Dollar, wenn dieser an Wert gewinnt. Anleger verlieren jedoch bei einer Investition in ein ETF nicht wirklich an Wert, da ein Euro-Anleger den Erlös eines ETFs in Dollar tauschen. Erfahrungen aus der Vergangenheit haben gezeigt, dass auch bei einem ETF Wechselkurse nicht sehr stark ins Gewicht fallen.
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Ein empfehlenswertes Buch zum Einstieg ist „Souverän investieren mit Indexfonds und ETFs“ von Dr. Gerd Kommer.
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