Für Recht und Ordnung in deinem Depot ist ein gezieltes Vorgehen gefragt. Nicht immer entwickelt sich eine Position nach den eigenen Vorstellungen. Pflegemaßnahmen für die eigene Geldanlage können Kosten verhindern und die Rendite erhöhen. Wenn das eigene Wertpapierdepot bereits seit geraumer Zeit vor sich hin vegetiert, ist es an der Zeit, das gesamte Potential auszunutzen und hohen Opportunitätskosten entgegenzuwirken.
Passt die Strategie noch?
Regelmäßig stellt sich die Frage, ob die eigene Strategie zur Marktsituation passt. Zunächst einmal sollten langfristige Anleger im Zweifel bei ihrer Strategie bleiben. Wer sich Woche für Woche eine neue Strategie sucht und das gesamte Depot umschichtet, macht nur eins: die Taschen der Depotbank voll. Dennoch kommen einige Studien zu dem Ergebnis, dass die Asset Allocation maßgeblich über die Rendite entscheidet. Die Auswahl der Einzeltitel rückt dabei in den Hintergrund. Wenn sich die Depotleichen häufen, sollten Anleger jedoch selbstkritisch agieren und die eigene Strategie hinterfragen. Liegt es wirklich an der Auswahl der Einzelaktien oder ist die Gewichtung der einzelnen Anlageklassen die Falsche? Das ist zunächst die entscheidende Frage.
Stimmt die Gewichtung?
Wer sich nicht um sein Depot kümmert, hat zwei Nachteile. Zum einen bleibt Potenzial ungenutzt, wenn Depotleichen ein unbekümmertes Dasein fristen und im Wertpapierdepot vor sich hin vegetieren. Zum anderen steigt das Risiko, wenn sich die Gewichtung einzelner Positionen deutlich erhöht. Folglich ist es für Anleger wichtig, die Gewichtung der einzelnen Anlageklassen und Positionen zu überprüfen. Durch unterschiedliche Entwicklungen einzelner Positionen verändert sich im Laufe der Zeit die Zusammensetzung des Depots. Wer in Einzelaktien investiert, ist jedoch gut beraten, die Positionsgröße zu begrenzen. Mit steigender Konzentration auf einzelne Titel steigt schließlich auch das Risiko. Einen zweiten Fall Wirecard (WKN: 747206) wünscht sich wohl kein Anleger.
Ist Rebalancing notwendig?
Wer sein Depot überprüft, muss sich über das Rebalancing Gedanken machen. Wenn sich die Gewichtung der Positionen in eine ungesunde Richtung verschiebt, ist eine Reaktion unabdingbar. Beim Rebalancing verkaufen Anleger besonders gut gelaufene Positionen und stocken bei den schlechteren Assets gezielt auf. Wenn das Risiko eines Depots nicht länger verkraftbar ist, ist Rebalancing häufig die einzige Wahl. Grundsätzlich stellt sich jedoch die Frage, warum Investoren das Depot umschichten sollten. Schließlich hat es meist seinen Grund, dass sich bestimmte Unternehmen besser entwickeln. Zudem fallen Transaktionskosten an, die insbesondere bei Privatanlegern mit überschaubarem Investitionsvolumen die Rendite schmälern können.
Einzelne Positionen überprüfen
Die Gewichtung der einzelnen Anlageklassen ist das Eine, die Auswahl der Einzelpositionen das Andere. Wenn sich ein Unternehmen schlecht entwickelt, kann sich dies negativ auf die Depot-Performance auswirken. Mit einem Vergleich zwischen Benchmark und Unternehmen lässt sich eine erste Beurteilung treffen. Schließlich können Anleger auch in einen ETF investieren, wenn die Rendite bei geringerem Risiko höher ist. Anders sieht dies bei Depotleichen aus. Hier erkennt man auf den ersten Blick, dass der persönliche Investmentcase nicht aufgegangen ist.
Depotleichen erkennen – wie geht das?
Bei Depotleichen handelt es sich um Positionen im Depot, deren Kurse deutlich eingebrochen sind. Meist hat ein Kurseinbruch fundamentale Gründe. Die Chancen auf eine nachhaltige Erholung des Aktienkurses ist wenig realistisch. Bei der Prüfung, ob es sich um eine Depotleiche handelt, richtet sich der Blick zunächst auf die Branche. Wenn sich der gesamte Aktienmarkt in einem Crash befindet oder aktuell eine Branche besonders stark leidet, stehen die Chancen auf Erholung gut.
Dies trifft beispielsweise auf Tourismus-Werte im Corona-Jahr zu. Trotz starker Kurseinbrüche könnten sich diese in der Post-Corona-Zeit wieder erholen. Anschließend geht es um das Geschäftsmodell und die finanzielle Situation des Unternehmens. Wurde das Unternehmen von Wettbewerbern abgehängt oder gibt es sonstige Probleme im operativen Geschäft? Wenn Anleger zum Ergebnis kommen, dass eine Kurserholung wenig wahrscheinlich ist, handelt es sich um eine Depotleiche. Oftmals bleibt diese in Hoffnung auf eine bessere Zeit im Depot liegen. Doch macht das wirklich Sinn?
Die beste Reaktion
Es steht fest: bei der Position handelt es sich um eine Depotleiche. Doch welche Optionen stehen nun zur Verfügung? Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten:
- Abwarten
- Verkaufen
Ein Wunder passiert an der Börse in den seltensten Fällen. Das lange Warten auf eine Kurserholung basiert mehr auf Hoffnung, als auf Verstand. Das Verkaufen der Position ist die zweite Möglichkeit. Sofern die Wertpapiere noch an der Börse gehandelt werden, ist dies kein Problem. Andernfalls lassen sich Depotleichen ohne Handel an der regulären Börse von der Bank aus dem Depot buchen. Der Aktionär tritt dann alle Ansprüche an die Bank ab.
Opportunitätskosten vermeiden, Ersatz finden
Viele Anleger entscheiden sich gegen den Verkauf einer Depotleiche, da sie dann die Buchverluste realisieren müssten. Allerdings gibt es einen weiteren Kostenfaktor, der berücksichtigt werden muss. Bei den Opportunitätskosten handelt es sich um die Tatsache, dass das Kapital in der Position gebunden ist und nicht für viel versprechende Investments zur Verfügung steht.
Von Verlusten steuerlich profitieren
Mit einem Verkauf der Depotleichen können Anleger zudem steuerlich profitieren. Wenn im gleichen Kalenderjahr Gewinne mit Investments in Aktien & ETFs erzielt wurden, wird die Abgeltungssteuer fällig. Dies ist der Fall, wenn der Freibetrag von 801 Euro (bei Ehepaaren 1602 Euro) überschritten wurde. Verluste an der Börse lassen sich mit den Gewinnen verrechnen, sodass Steuern auf Aktiengewinne erst später fällig werden.
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