S&P500 und NASDAQ – ETFs gehören definitiv zu den beliebtesten Fonds am Markt mit Millionen an Anhängern. Vor allem für Kleinanleger bieten sie „eigentlich“ eine Möglichkeit, breit gestreut in die Märkte zu investieren, um das Verlustrisiko zu verkleinern. Doch Moment einmal. Das Risiko genau dieser ETFs ist in den letzten Jahren deutlich angestiegen. Aber woran liegt das?
Die Intention von Indizes war ursprünglich eine andere
Als Indizes erstmals in der Finanzbranche aufgelegt wurden, war die ursprüngliche Intention dahinter, dass sie ausschließlich als Benchmark dienen sollten. An den verschiedenen Benchmarks sollte im Nachgang die jeweilige Performance der Aktien gemessen werden. Die ersten von ihnen sind schließlich gegen 1886 erschienen. Zum Vergleich: Die erste Aktienbörse entstand nach heutigen Aufzeichnungen im Jahre 1612 in den Niederlanden.
Damit der Indizes als Benchmark funktioniert, ist es notwendig, dass dieser eine breite Streuung aufweist. Genau dies war auch zu Beginn der Fall, die Indizes waren stets breit gestreut. Auf dieser Basis launchte 1971 BGI den ersten Indexfond und revolutionierte damit quasi den Finanzmarkt. Nur wenige Jahre später folgte Vanguard, um genauer zu sein, im Jahre 1975. Zu Beginn hatten die etablierten Investoren nur ein müdes Lächeln dafür übrig. Wie sich die Geschichte weiterentwickelt hat, ist den meisten wohl bekannt.
Heute dominieren Indexfonds sowie die daraus im Laufe der Zeit entstandenen ETFs rund 30 Prozent des US-Finanzmarktes. In Deutschland sieht es nicht wesentlich anders aus. Ein Indexfond hat sich damit in seiner Funktion zum Ursprung deutlich verändert. Heute steht das Investieren vorrangig im Fokus, gegenüber der Funktion als Benchmark zu dienen. Die im Aktienindex nachgebildeten Unternehmen sollen vor allem für eine hohe Rendite im darauf basierenden Indexfond oder ETF sorgen.
ETFs streuen das investierte Kapital nur vermeintlich breit
Mit der Veränderung der Funktion von Indizes hat sich sukzessive auch die Allokation dieser verändert. Damit verbunden ist auch die Allokation der darauf basierenden Indexfonds und ETFs. Blickt man auf die reine Rendite, dann könnte man sagen, zum Teil mit großem Erfolg. Der NASDAQ 100-ETF hat beispielsweise innerhalb der letzten fünf Jahre eine Rendite von rund 107 Prozent erzielt. Blickt man auf das aktuell laufende Börsenjahr, dann steht eine Rendite von 41,3 Prozent zu Buche, womit er die meisten anderen handelbaren ETFs um Längen übertrifft. Beim S&P 500-ETF liegt die Rendite in diesem Jahr zwar nicht bei über 40 Prozent, mit rund 18 Prozent ist sie dennoch vergleichsweise hoch. Auf der Sicht von fünf Jahren liegt die Kursrendite bei rund 60 Prozent. Doch welche Werte sind für die Rendite verantwortlich?
Wären die zugrunde liegenden bei beiden ETFs breit gestreut, dann würde die Antwort folgendermaßen lauten: Eine gleichmäßige Mischung der replizierten Aktien hat für die Rendite gesorgt. Das ist jedoch derzeit nicht der Fall. Beim NASDAQ 100-ETF sind für die Rendite vor allem folgende sieben Unternehmen verantwortlich, die auch den Großteil der ETF-Anteile ausmachen: Apple, Microsoft, Alphabet, Amazon, Nvidia, Tesla und Meta. Der Rest der Unternehmen hat sich nur dezent in Richtung Norden verändert. Beim S&P 500 sieht die Situation ähnlich aus.
Die Konzentration beim NASDAQ 100 ist darauf zurückzuführen, dass dieser die 100 Aktien nachbildet, die an der NASDAQ-gelisteten sind und keine Finanzunternehmen darstellen, gewichtet nach der Marktkapitalisierung. Auf gleicher Weise gewichtet ist der S&P500, bei dem die 500 größten US-Unternehmen nachgebildet werden.
Durch die geringe Streuung steigt das Risiko der ETFs stark an
Wie unschwer zu erkennen ist, birgt die Verteilung der Anteile auf nur wenige ein erhebliches Risiko. Kommt es zu der Situation, dass die aufgeführten sieben Unternehmen nicht zu den Top-Performern am Aktienmarkt gehören, dann leidet die Performance der ETFs massiv darunter. Der Fokus liegt dabei insbesondere auf Apple. Kein Wunder, denn das wertvollste Unternehmen besitzt alleine eine Marktkapitalisierung von 2,81 Billionen US-Dollar. Damit liegt die Marktkapitalisierung vergleichsweise doppelt so hoch wie alle 40 Unternehmen des DAX zusammen.
Darüber hinaus konzentriert sich die Marktkapitalisierung nicht nur auf einige wenige Unternehmen, sondern noch dazu hauptsächlich auf eine Branche. Unternehmen wie Apple, Microsoft oder Alphabet sind allesamt der Tech-Branche zuzuordnen. Dadurch steigt das Risiko nochmals signifikant an. Blickt man auf die letzten Jahre, dann ist der Tech-Anteil zunehmend angestiegen.
Sind die großen Tech-Konzerne überbewertet?
Als die berühmte Dotcom-Blase geplatzt ist, lag der durchschnittliche KGV bei rund 60. Vergleicht man diesen mit den heutigen Bewertungen von rund 27, dann ist derzeit nicht von weit überzogenen Unternehmensbewertungen auszugehen. Apple liegt derzeit bei einem KGV von rund 30, Microsoft bei rund 35 und Alphabet hingegen bei rund 23. Darüber hinaus ist momentan davon auszugehen, dass sich der KGV in den kommenden Monaten durch Gewinnsteigerungen nochmals verringern wird. Eine Vielzahl von Unternehmen hat in den letzten Monaten diverse Kostensparmaßnahmen eingeleitet und sind zugleich weiter gewachsen. Insgesamt weisen beispielsweise 99,5 Prozent der im NASDAQ 100 enthaltenen Unternehmen eine positive Rentabilität aus.
NASDAQ 100 – Anpassung der Allokation
Durch die veränderten Marktbedingungen fühlte sich die NASDAQ förmlich dazu gezwungen, die Allokation des NASDAQ 100 zu überarbeiten. Denn den Entscheidern ist selbst bewusst, dass der Index, auf dem diverse ETFs basieren, nicht mehr den Diversifizierungsanspruch der Kunden erfüllen kann. Am 24. Juni wurde die außergewöhnliche Neugewichtung schlussendlich vollzogen. Dabei gilt es anzumerken, dass es sich um die erste Neugewichtung solch einer Art handelt. Durch die vollzogene Neugewichtung haben die großen Tech-Konzerne an Anteile verloren, zu Gunsten der vielen kleinen Unternehmen, die sich im Index befinden.
S&P 500 und NASDAQ 100-ETFs im Überblick
Trotz der Risiken, die sich aus der Konzentration ergeben, darf das Potenzial nicht außer Acht gelassen werden, das in den Indizes und den darauf basierenden ETFs basiert. In diesem Zusammenhang habe ich für Dich den besten S&P500ETF sowie den besten NASDAQ 100-ETF herausgesucht.
iShares NASDAQ 100 UCITS ETF (ISIN: IE00B53SZB19)
Mit einer Fondsgröße von 8,82 Milliarden Euro gehört der NASDAQ 100-ETF definitiv zu den größten Handelbaren am Finanzmarkt, auch gerne als Tech-ETF bezeichnet. Nach der erfolgten Neugewichtung sind auf die „Big7“ derzeit rund 46 Prozent zurückzuführen. Für den ETF ging es in den letzten Wochen dennoch weiter bergauf, auf das gleiche Kurslevel aus Ende 2021, was gleichzeitig aus das ATH markiert. Damit auch Du von dem physisch nachbildenden NASDAQ 100-ETF von iShares profitieren kannst, fallen jährlich 0,33 Prozent Kosten an. Eine Ausschüttung von Dividenden findet als Solches nicht statt.
iShares Core S&P 500 UCITS ETF (ISIN: IE00B5BMR087)
Bevorzugst Du dem entgegen lieber den S&P500, dann bietet sich wieder der ETF von iShares am besten an, der sogenannte Core S&P 500 UCITS ETF. Das derzeitige Fondsvolumen beläuft sich auf rund 55,12 Milliarden Euro, was die Beliebtheit bestens widerspiegelt. Dabei werden durch iShares alle enthaltenen 500 Aktienwerte auf physische Weise nachgebildet. Die „Big7“ repräsentieren hierbei rund 27 Prozent der ETF-Anteile. Auch aus Sicht der Kosten kann der Fonds überzeugen, denn es fallen nur 0,07 Prozent im Jahr an. Eine Ausschüttung findet auch hier nicht statt, womit sich der ETF bestens zum Vermögensaufbau eignet.
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