Bei der Wahl eines ETFs haben Anleger die Qual der Wahl. Schließlich sind in Deutschland weit über 1000 ETFs handelbar. Auf der ganzen Welt existieren sogar über 7000 ETFs. Doch welcher Index soll dem eigenen ETF zugrunde liegen? Der NASDAQ 100, der S&P 500 oder doch der Deutsche Aktienindex (DAX)? Viele Deutsche greifen aus Heimatverbundenheit zu einem DAX-ETF und verschenken damit großes Potential. Im Folgenden erfährst du, warum ein DAX-ETF kein gutes Investment ist.
Das ist der DAX
Beim Deutschen Aktienindex handelt es sich um den bekanntesten deutschen Index. Im DAX befinden sich die 30 größten deutschen Unternehmen, die an der Deutschen Börse notiert sind. Entscheidend ist die Marktkapitalisierung des Streubesitzes. Die Einführung des DAX erfolgte am 1. Juli 1988 – mittlerweile ist der DAX der deutsche Leitindex, der national und international anerkannt ist. Eine Veröffentlichung erfolgt als Performance- und Kursindex (mit/ohne Dividenden). Das größte Unternehmen im DAX ist SAP (WKN: 716460). Das Allzeithoch des DAX beträgt 13.795 Punkte und stammt vom 17.02.2020.
Die Home Bias und ihre Ursachen
Bei der Home Bias handelt es sich um ein psychologisches Phänomen, dass Anleger bevorzugt in die Aktien ihres Heimatlandes investieren. Durch die Home Bias steigt das Risiko im Portfolio. Beispielsweise setzt ein Anleger ausschließlich auf den DAX-ETF, obgleich es bessere Investments für ihn geben würde. Durch die unzureichende Diversifikation seiner Geldanlage entsteht ein Klumpenrisiko, das die langfristige Rendite gefährdet.
Für die Home Bias gibt es vielfältige Gründe. Zum einen besteht eine gewisse Informationsasymmetrie. Anleger können einfacher zu Unternehmen aus dem Heimatland Informationen finden und in den Investor Relations forschen. Zum anderen scheinen politische und wirtschaftliche Risiken überschaubar. Weiterhin vertrauen viele Anleger den Kontrollen in ihrem Heimatmarkt und sind stolz auf die wirtschaftlichen Erfolge des eigenen Landes. Allerdings sollte es sich bei einer Entscheidung für einen ETF um eine rationale Entscheidung handeln – Emotionen müssen außen vor bleiben, um die Rendite der Geldanlage nicht zu gefährden.
Diversifikation statt Home Bias
Die Lösung für die Home Bias ist Diversifikation. Anleger sollten sich immer bewusst machen, dass eine geografische Diversifikation zwingend erforderlich ist. Somit sollte ein DAX-ETF niemals das einzige Investment sein. Grundsätzlich spricht natürlich nichts dagegen, auch Aktien aus dem Heimatland in das eigene Depot zu legen. Diese Aktien sollten jedoch den gleichen Ansprüchen genügen, wie jedes andere Investment auch.
DAX-ETF: das ist die Performance
Doch ist ein DAX-ETF eine gute Wahl, wenn er nur einen kleinen Teil des eigenen Portfolios darstellt? Hierfür lohnt sich ein Blick auf die Performance in den letzten Jahren. Der Deka DAX UCITS ETF (ISIN: DE000ETFL011) ist mit einem Anlagevermögen von über einer Milliarden Euro einer der größten DAX-ETFs. Die Auflage erfolgte im Jahr 2008. Seit seiner Auflage hat der DAX-ETF eine annualisierte Rendite von 5,54 % p.a. erzielt. Auf den ersten Blick ist dies durchaus ein passabler Wert, der manch einen Anleger freuen würde. Ein Vergleich mit dem iShares Core MSCI World UCITS ETF (ISIN: IE00B4L5Y983) offenbart jedoch einen deutlichen Unterschied. Seit 2009 erzielte dieser eine jährliche Durchschnittsrendite von über 11 %. Der MSCI World schnitt somit doppelt so gut wie der DAX-ETF ab. Dennoch lässt sich aus einer historischen Rendite nicht zwingend eine Aussage für die Zukunft ableiten.
Schwächen des Deutschen Aktienindex
Allerdings weist der Deutsche Aktienindex einige Schwächen auf, die befürchten lassen, dass der DAX-ETF auch in Zukunft dem MSCI World und weiteren Indizes unterliegen wird. Die meisten deutschen Unternehmen sind vergleichsweise klein. Somit ist es nicht möglich, die Fixkosten zu drücken und Kosten einzusparen. Darüber hinaus sind die Unternehmen überwiegend in Branchen tätig, in welchen es einen hohen Konkurrenzdruck gibt (Stichwort: Automobilhersteller). Dieser Konkurrenzdruck geht zulasten der Marge. Die Standortbedingungen in Deutschland sind ebenfalls nur durchschnittlich. Zahlreiche Unternehmen sind in gesättigten Märkten aktiv und haben somit kaum Chancen auf starkes Wachstum. Zukunftsbranchen sind im DAX eher unterrepräsentiert.
Das sind die Alternativen
Ein DAX-ETF ist für Anleger kein gutes Investment. Diese sollten vielmehr auf andere Anlageprodukte setzen. Für konservative Anleger ist der MSCI World ideal. Der NASDAQ 100 oder die Emerging Markets sind ebenfalls lukrative Investments. Wer dennoch in den deutschen Aktienmarkt investieren möchte, sollte über einen anderen Index nachdenken. Ein Blick auf die historische Rendite des iShares MDAX UCITS ETF (DE) zeigt, dass dieser fast 9 % Performance erzielte. Der kleine Bruder des DAX war somit in der Vergangenheit die bessere Wahl – ob dies nach der Änderung der Zusammensetzung von DAX, MDAX und Co. so bleibt, wird erst die Zukunft zeigen.
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