Viele Menschen sind der Ansicht, dass Aktien und Altersvorsorge nicht zusammenpassen. Diese Annahme beruht jedoch vielfach auf Vorurteilen und berücksichtigt nicht das Potenzial, welches vor allem ETFs für einen langfristigen Vermögensaufbau bieten. Aus diesem Grund lohnt es sich, einmal einen genaueren Blick darauf zu werfen, welche spezifischen Vorteile Indexfonds für die Absicherung der eigenen Rente bieten.
1. Niedrige Kosten
Einer der augenfälligsten Vorzüge von Indexfonds sind ihre vergleichsweise niedrigen Kosten. Diesen Vorteil können ETFs gleich gegenüber einer ganzen Reihe alternativer Anlage- und Sparmöglichkeiten ausspielen.
Im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds sind ETFs meist erheblich günstiger zu haben. Der Grund hierfür liegt in der Art und Weise, wie Indexfonds funktionieren. Da sie ausschließlich den Markt abbilden, ist der Verwaltungsaufwand für sie deutlich geringer als bei traditionellen Fonds. Diese werden nämlich von einem professionellen Fondsmanager verwaltet, der sich ständig um die Zusammensetzung des Fonds kümmert. Dessen Dienste müssen Anleger mit einer höheren Gebühr für den Fonds bezahlen.
Doch auch, wenn man sich abseits der Wertpapieranlage umschaut, stellen ETFs eine der günstigsten Möglichkeiten für den privaten Vermögensaufbau dar. Über lange Zeit hinweg galten beispielsweise Lebens- und Rentenversicherungen als beliebte Form der Altersvorsorge. Aufgrund der dauerhaft niedrigen Zinsen bleiben diese Versicherungen mittlerweile jedoch zunehmend auf der Strecke. Zudem werden bei Abschluss noch zusätzliche Provisionen für den Berater fällig. Diese verschmälern die geringe Rendite noch zusätzlich, zumal man sich nie sicher sein kann, wie unabhängig man tatsächlich beraten wird.
2. Einfacher Einstieg und geringer Aufwand
Viele Menschen, die privat für ihr Alter vorsorgen möchten, wollen sich nicht jeden Tag mit dieser Vorsorge beschäftigen müssen. Nicht jeder ist bereit, sich innig mit dem Aktienmarkt zu beschäftigen und stets am Ball zu bleiben, um neue Entwicklungen nicht zu verpassen. Zudem erfordern vor allem Einzelaktien sowie komplexere Anlageprodukte oftmals eine intensive Einarbeitung in die Materie, um keine kostspieligen Fehlentscheidungen zu treffen.
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ETFs bestechen in dieser Hinsicht jedoch teilweise mit einer bemerkenswerten Simplizität. Selbstverständlich gibt es auch bei den Indexfonds komplizierte und anspruchsvolle Produkte, die sich keineswegs für den durchschnittlichen Anleger eignen. Besonders ETFs auf die großen Indizes wie den MSCI World oder den S&P 500 eignen sich jedoch hervorragend für Anleger, die ihr Portfolio lieber im Hintergrund für sich arbeiten lassen wollen.
Wer z. B. einen ETF-Sparvertrag für einen solchen Indexfonds auflegt, braucht sich im Anschluss für eine lange Zeit nicht weiter mit diesem zu befassen. Zeitaufwendiges Trading und Markttiming sind nicht nur nicht erforderlich. Sie wären sogar kontraproduktiv, da diese ETFs in erster Linie als langfristige Anlage im Rahmen einer Buy&Hold-Strategie gedacht sind. Da die zugrunde liegenden Indizes den breiten Markt abdecken, ist es auch nicht erforderlich, sich mit den spezifischen Einzelheiten der Zusammensetzung zu befassen.
3. Gutes Risikomanagement durch breite Diversifikation
Eine private Altersvorsorge dient der Absicherung des eigenen Ruhestandes. Es ist daher mehr als verständlich, dass viele Menschen bei einer solchen Vorsorge jedwedes Risiko nach Möglichkeit minimieren möchten. Was nützt einem die private Vorsorge, wenn das Geld plötzlich nach mehrjährigem Sparen weg ist? Bei der Wertpapieranlage gelten ETFs jedoch als besonders sichere Anlagemöglichkeit.
Auch hier muss man natürlich zwischen den besonders breit aufgestellten Indexfonds sowie den kleineren Nischenprodukten mit thematischem oder branchenspezifischen Schwerpunkt unterscheiden. Weil große Indizes wie der MSCI World oder der FTSE All-World zahlreiche Unternehmen aus einer Vielzahl an Ländern enthalten, können Anleger bereits mit einem einzigen entsprechenden ETF breit in den Markt investieren.
Die Aktien einzelner Unternehmen unterliegen teils heftigen Schwankungen. Im schlimmsten Fall muss das Unternehmen Konkurs anmelden und die eigene Anlage ist komplett wertlos. Durch die große Zahl enthaltener Aktien gleichen Indexfonds die natürlichen Schwankungen des Marktes jedoch aus. Hinzu kommt, dass große Indizes Unternehmensaktien aus zahlreichen Ländern sowie über sämtliche Branchen hinweg abbilden. Dadurch wird die Gefahr durch Unternehmenspleiten sowie branchenspezifische Schwankungen extrem reduziert.
Der breite Markt fängt die negativen Entwicklungen einzelner Marktsegmente ab. Zudem können die großen Indizes niemals Pleite gehen, sondern steigen aufgrund der marktwirtschaftlichen Prozesse auf lange Sicht betrachtet stets im Kurs. Das Risiko eines Wertverlustes besteht daher, langfristig gesehen, nicht.
4. Starke Performance durch Abbildung des Marktes
Sicherheit ist bei der Altersvorsorge ein wichtiger Faktor. Damit man am Ende jedoch auch wirklich etwas von der eigenen Anlage hat, muss diese im Laufe der Zeit auch nachhaltig Rendite abwerfen. Allgemeinhin gelten Wertpapieranlagen als renditestark. Allerdings verhalten sich ETFs dabei anders als Einzelaktien und aktiv gemanagte Fonds.
Indexfonds versuchen grundsätzlich niemals, den Markt zu schlagen. Zwar kann sich die Zusammensetzung eines solchen Fonds im Laufe der Zeit ändern. Dies geschieht jedoch immer anhand von Faktoren, welche bereits bei der Fondsauflage festgelegt worden sind. Es gibt jedoch keinen Fondsmanager, der versucht, bestimmte Aktien auszuwählen, die gerade besonders stark im Wert steigen. Stattdessen deckt ein breiter Index wie der MSCI World über 1.600 Aktienpositionen ab.
Das bedeutet, dass man grundsätzlich immer eine Reihe von Aktien im Portfolio hat, welche nicht sonderlich gut abschneiden. Nicht jede Aktie kann ein Gewinner sein. Gleichzeitig beinhaltet der Fonds dafür jedoch auch zahlreiche Aktien, die gut abschneiden. Stark und schwach performende Aktien bilden zusammengenommen den Markt. Langfristig gesehen ist dieser Markt in den vergangenen 50 Jahren stets gestiegen. Tatsächlich ist er so stark gestiegen, dass es den meisten Fondsmanagern auf Dauer nicht gelungen ist, eine bessere Rendite mit ihren Fonds zu erzielen als eben dieser Markt.
Wer über mehrere Jahrzehnte in einen MSCI World ETF investiert, kann mit einer durchschnittlichen jährlichen Rendite von rund 7 Prozent rechnen. Dieser Wert liegt weit jenseits von dem, was ein Privatanleger mit anderen Altersvorsorgen erzielen könnte. Auch mit Einzelaktien lässt sich eine solche Performance nur schwer replizieren. Wer vor zehn Jahren in Amazon oder Apple investiert hätte, würde damit heute zwar besser dastehen. Allerdings ist es besonders für Privatanleger meist schwer, im Voraus zu erkennen, welche Aktie sich in zehn Jahren zu einem Überflieger entwickelt. Wer auf einen ETF setzt, braucht sich um derlei Dinge jedoch nicht zu sorgen.
5. Mehr Sicherheit durch Möglichkeit zum Umschichten im Alter
Mit einem breit aufgestellten ETF ist die Gefahr eines langfristigen Verlustes gebannt. Dies bedeutet jedoch nicht, dass die eigene Anlage nicht zumindest kurz- bis mittelfristig an Wert verlieren kann. Durch ihre breite Diversifikation gleichen große Indexfonds zwar die individuellen Schwankungen des Marktes aus. Kommt es jedoch zu einem branchenübergreifenden Crash, können auch die breitesten Indizes deutlich an Wert verlieren. Der Crash im vergangenen Frühjahr ist das beste Beispiel hierfür.
Mittel- bis langfristig gelang es den Indizes bisher immer, aus diesem Kurstief herauszuklettern. Der MSCI World konnte seine Verluste aus dem Februar und März bereits größtenteils wieder wettmachen. Hierfür ist es jedoch notwendig, dass Anleger in der Lage sind, zwischenzeitliche Kurseinbrüche auszusitzen. Steht der eigene Ruhestand jedoch unmittelbar vor der Tür, fehlt einem aber vielleicht genau dafür die Zeit.
Glücklicherweise gibt es spezielle ETFs, die als besonders wertstabil und sicher gelten. Dabei handelt es sich in erster Linie um Anleihen-ETFs. Diese setzen beispielsweise auf besonders sichere Staatsanleihen. Zwar werfen diese nicht sonderlich viel Rendite ab. Dafür bieten sie jedoch auch in Krisenzeiten eine sehr hohe Sicherheit. Aus diesem Grund werden sie zum Teil auch als Renten-ETFs bezeichnet.
Idealerweise sollten Anleger ihr Portfolio im Laufe der Jahre stückweise von renditestarken Aktien-ETFs hin zu wertstabilen Anleihen-ETFs umschichten. Auf diese Weise sichert man die bis dahin erzielte Rendite für den Ruhestand ab. Wie schnell und in welchem Umfang diese Umschichtung vorgenommen wird, bleibt jedem selbst überlassen. Generell erhöhen jedoch viele Anleger ihren Anleihen-Anteil alle 10 Jahre auf Kosten des Aktien-Anteils um 10 Prozent. Stet der Ruhestand dann endlich vor der Tür, kann man die jahrzehntelangen Früchte der eigenen Anlagen ernten.
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