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Credit Suisse Aktie Prognose 2023 – Hoffnung oder Verzweiflung?
Credit Suisse Aktie Prognose 2023 – Hoffnung oder Verzweiflung?
Florian Hieke

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Die Credit Suisse Aktie scheint an einem Tiefpunkt angekommen zu sein, wie es die Bank noch nicht erlebt habt. Die Aktien der angeschlagenen Bank erreichten am Mittwoch zum zweiten Mal in Folge ein Allzeittief und fielen um mehr als 21 %, kurz bevor sie vom Handel ausgesetzt wurden. Aktuell beträgt der Aktienpreis 1,62 CHF.

Der größte Investor der Credit Suisse, die Saudi National Bank, sagte laut einem Reuters-Bericht, dass sie der Schweizer Bank keine weitere finanzielle Unterstützung gewähren könne. Kann sich das Finanzinstitut noch retten?

Schwächen in den Finanzberichten

Am Mittwoch wurden gleich mehrere Banken vom Handel ausgeschlossen, nachdem die Aktien zweistellig gefallen waren. Credit Suisse ist nur eine von zahlreichen internationalen Banken. Mehrere italienische Banken waren nach starken Einbrüchen ebenfalls automatischen Handelsunterbrechungen ausgesetzt, darunter UniCredit, Finecobank und Monte Dei Paschi.

Die Credit Suisse allerdings sorgte am Dienstag für besondere Unruhe, nachdem sie bekannt gegeben hatte, „wesentliche Schwächen“ in ihren Prozessen zur Finanzberichterstattung für 2022 und 2021 festgestellt zu haben.

Der angeschlagene Schweizer Kreditgeber veröffentlichte die Beobachtung in seinem Jahresbericht, der ursprünglich bereits für letzten Donnerstag geplant war. Ein später Anruf der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC verzögerte die Veröffentlichung, denn es kamen  Fragen zu den Kapitalflussberichten der Jahre 2019 und 2020 auf.

Ohnehin kämpft Credit Suisse seit einer Weile mit verschiedenen Skandalen, die die NZZ hier übersichtlich aufführt. Vor einigen Monaten wurde sie vom Schweizer Bundesstrafgericht für schuldig befunden, Geldwäsche im ersten Strafverfahren des Landes gegen eine seiner Großbanken nicht verhindert zu haben. Der Markt ist seit längerem hinsichtlich der finanziellen Gesundheit von Credit Suisse skeptisch, was sich auch am seit 2009 fallenden Aktienpreis gut erkennen lässt.

Was aber genau sind die Schwächen, die nun im Jahresbericht erkannt wurden?

Die Bank räumte ein, dass es bei ihren internen Kontrollen für die Finanzberichterstattung wesentliche Schwächen gebe, die sich auf die vergangenen zwei Jahre beziehen. Auch der Wirtschaftsprüfer PwC äußerte sich in dem Bericht negativ zur Wirksamkeit der Kontrollen der Bank.

Credit Suisse stellte fest, dass die Kundenabflüsse im vierten Quartal auf mehr als 120 Mrd. USD gestiegen waren. Mit diesem Betrag verstieß die Bank allerdings gegen einige Regeln, wie viel liquide Mittel sie halten muss. Am Dienstag gab der Kreditgeber bekannt, dass die Abflüsse nun auf ein niedrigeres Niveau gefallen wären, hätten aber noch nicht vollständig aufgehört.

Die Bank will jetzt robuste Kontrollen implementieren, um sicherzustellen, dass alle nicht zahlungswirksamen Posten in der konsolidierten Kapitalflussrechnung angemessen klassifiziert werden.

Gleichzeitig wird versucht, die Unsicherheit der Anleger zu zerstreuen und darauf bestanden, dass die Finanzdaten, die für 2021 und 2022 vorgelegt wurden, verlässlich sind, um die Performance und den Gesamtstatus der Bank zu beurteilen.

Weitere Details wurden über die Schwächen bislang nicht bekannt gegeben. Betont wurde aber, dass sich die Methoden ändern werden, die sie zur Erstellung ihrer Berichte bislang verwendet wurden.

Zusätzlich teilte Credit Suisse im Geschäftsbericht mit, dass sie für 2022 keine Boni an Vorstandsmitglieder zahlen werde. Der Vorsitzende Axel Lehmann hatte beschlossen, auf sein Honorar von 1,5 Millionen Franken (1,535 Mio. Euro) zu verzichten. Gegen Lehmann wurde bis vor kurzem wegen seiner Bemerkungen aus dem letzten Jahr ermittelt. Die Schweizer Finanzaufsicht sah jedoch keinen hinreichenden Anlass, um gegen den Verwaltungsratspräsidenten wegen umstrittener Äußerungen über Abflüsse von Kundengeldern vorzugehen, wie erst am Freitag bekannt gegeben wurde. Das Verfahren wurde damit eingestellt.

Saudis lehnen Unterstützung ab

Credit Suisse versucht wieder profitabel zu werden, wurde aber hart von den Folgen des Niedergangs der Silicon Valley Bank getroffen. Investoren machen sich entsprechend Sorgen um die Überlebensfähigkeit der Credit Suisse. Hatten Anleger auf Unterstützung vom größten Investor, der saudischen Nationalbank, gehofft, wurden sie vom Vorsitzenden Ammar Al Khudairy direkt enttäuscht.

In einem Interview mit Bloomberg TV lehnte er am Mittwoch Support für zusätzliche Liquidität ab, bezog sich allerdings auf regulatorische und gesetzliche Vorgaben, die dies verhindern würden.

Ein günstiger Kauf für Investoren

Credit Suisse ist nach UBS die zweitgrößte Bank der Schweiz. Sie hat jedoch fünf Quartale in Folge einen Verlust verbucht und befindet sich nach einer Reihe von Skandalen, Führungswechseln und Kundenrückzügen mitten in einer zweiten großen Umstrukturierung innerhalb weniger Jahre. Nach dem Verlust von 7,8 Mrd. USD im vergangenen Jahr erwartet die Bank, 2024 schwarze Zahlen schreiben zu können. Ob es bei dieser Prognose in Anbetracht der aktuellen Meldungen bleibt, lässt sich bezweifeln.

Dennoch setzen einige Investoren auf die Bank, Analysten geben aber keine klare Kaufempfehlung aber, sondern raten zum Halten. Das mittlere Preisziel liegt bei nur 3,26 CHF, hohe Schätzungen belaufen sich auf fast 6 CHF.

Anleger sollten versuchen zu bestimmen, inwieweit die Bank ihre Kundenabflüsse reduzieren und ihre Rentabilität in Zukunft steigern kann.

Mit einem Preis von unter 2 CHF kann es eigentlich nur noch bergauf gehen. Zumindest hätten Anleger, die sich jetzt für die Credit Suisse Aktie entscheiden und hoffen, dass die Bank das Ruder bald rumreißen kann, nicht viel zu verlieren. Weitere negative Nachrichten könnten die Aktie allerdings so gut wie wertlos machen.

Jeder Handel ist riskant. Keine Gewinngarantie. Jeglicher Inhalt unserer Webseite dient ausschließlich dem Zwecke der Information und stellt keine Kauf- oder Verkaufsempfehlung dar. Dies gilt sowohl für Assets, als auch für Produkte, Dienstleistungen und anderweitige Investments. Die Meinungen, welche auf dieser Seite kommuniziert werden, stellen keine Investment Beratung dar und unabhängiger finanzieller Rat sollte immer wenn möglich eingeholt werden.

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Florian Hieke

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Profi Investor

Florian Hieke

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Florian ist als Autor darauf spezialisiert informative und ansprechende Inhalte über die Schnittstellen von Finanzwesen, Krypto und iGaming zu erstellen. Dank eines Bachelors in International Development und mehrere Jahre Erfahrung am Weltmarkt ist er mit seinem Fachwissen aus diesen Branchen besten positioniert. Ob es um die neuesten Trends von Kryptowährungen, Entwicklungen an der Börse oder von Blockchain-basierten Projekten geht, bietet er eine unverwechselbare Perspektive, um den Lesern zu helfen, auf dem Laufenden zu bleiben. Sein Ziel ist es, wertvolle Erkenntnisse zu liefern, damit die Welt von Krypto, ETFs, Aktien und anderem verständlich und leicht zu navigieren ist.
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