Am Montagmorgen fiel die Commerzbank-Aktie deutlich, nachdem der Markt zum ersten Mal nach Bekanntgabe der Übernahme der Credit Suisse durch UBS zum Handel geöffnet hatte. Zahlreiche Bankaktien erlitten herbe Verluste, denn Panik machte sich breit. Seitdem scheint es langsam wieder nach oben zu gehen – ist die Gefahr für die Commerzbank gebannt oder müssen sich Anleger auf Schlimmeres einstellen?
Credit-Suisse-Übernahme beschäftigt europäische Banken
Die rasche Übernahme der angeschlagenen Credit Suisse durch den Konkurrenten UBS kam so plötzlich wie der Zusammenbruch der Silicon Valley Bank keine zwei Wochen zuvor. Aktuell greifen Regierungen schnell ein, wenn ein Kollaps in Aussicht steht und dies war auch bei Credit Suisse der Fall. UBS wurde von der Schweizer Regierung quasi zur Übernahme gedrängt und erklärte sich bereit, dafür 3 Milliarden Franken zu zahlen. Von der Regierung gab es die Zusicherung, Verluste bis zu 9 Milliarden Franken auszugleichen und Liquidität bis zu 100 Mrd. CHF bereitzustellen.
Bei Credit Suisse handelt(e) es sich um die zweitgrößte Bank der Schweiz, die gerade im mitteleuropäischen Raum deutlich einflussreicher war, als die örtlichen Ableger der SVB. Diese wurden beispielsweise von der BaFin als „nicht systemrelevant“ bezeichnet. Die Credit Suisse ist dies allerdings, weswegen ihr Ende höchste Aufmerksamkeit erhält.
Die Notrettung durch die UBS konnte am Montag die Wogen im Bankensektor nicht glätten. Die Angst vor einem Dominoeffekt hält an, insbesondere der drohende Totalausfall bestimmter milliardenschwerer Anleihen der Schweizer Bank belastete teilweise stark die Kurse von Banken und Versicherungen, auch von der Commerzbank.
Zwar sagte die Europäische Zentralbank, dass der europäische Bankensektor widerstandsfähig sei, dennoch verlor der Index des europäischen Bankensektors, der Stoxx Europe 600 Banks, zuletzt 2,4 Prozent.
Verbindung zwischen Commerzbank und Credit Suisse
Experten verweisen darauf, dass einigen Anleihegläubigern der Credit Suisse im Zuge der Übernahme enorme Verluste bevorstünden. Nachrangige Anleihen, bekannt als AT1-Anleihen, sind ausgefallen. Am Sonntag hatten die Schweizer Finanzmarktaufsicht Finma zusammen mit der Credit Suisse bekannt gegeben, dass die zum harten Kernkapital zählenden AT1-Anleihen von rund 16 Mrd. CHF im Zuge der Übernahme durch die UBS vollständig abgeschrieben werden.
Die Deutsche Bank gab an, so gut wie gar nicht in diese Wertpapiere investiert zu haben, woraus sich schließen lässt, dass eventuelle Verluste minimal ausfallen dürften. Auch hier war ein Kursrutsch von zeitweise fast 11 % zu verzeichnen.
Die Commerzbank hingegen investierte nicht in AT1-Anleihen. Das bestätigte ein Sprecher der Bank. Anleger dürften also aufatmen.
Aussichten der Commerzbank-Aktie
Nachdem dem kurzzeitigen Rutsch der Aktie der Commerzbank festigt sie sich seit Montagmittag wieder. Tatsächlich schafft es die Aktie zu den bestplatzierten Aktien des Tages zu werden.
Noch immer befindet sich der Aktienpreis auf einem Niveau, wie es die Bank seit Mitte 2018 nicht erleben durfte. Der Aktienpreis kratzte Anfang März an der 12-Euro-Marke und fiel seitdem um etwa 16 %, dennoch liegt weiterhin ein Plus von über 12 % seit Jahresbeginn vor.
Am Montagvormittag dürfte nach den schwierigen Entwicklungen der vergangenen zwei Wochen ein Tiefstand mit 8,55 Euro erreicht worden sein. Seitdem hat die Commerzbank-Aktie die psychologisch wichtige Schwelle von 10 Euro bereits überwunden und scheint weiter nach oben zu gehen.
Das sollte Anleger optimistisch stimmen. Auch die Bekundungen der EZB und der BaFin bezüglich der Stabilität des deutschen und europäischen Finanzsystems sorgen für etwas Vertrauen.
Die Commerzbank hat im Februar starke Geschäftszahlen vorgelegt und die Rückkehr in den DAX abgeschlossen. Die Bank hat ihre Augen auf den Erfolg gerichtet und erntet die Früchte ihrer harten Arbeit, besonders in Bezug auf Digitalisierung und der Reduzierung von Kosten.
Zwar berichtete der Spiegel am Dienstag, dass einer früheren Managerin eine Entschädigung in Höhe von 300.000 britischen Pfund wegen Diskriminierung gezahlt werden soll, wogegen die Commerzbank aber Berufung einlegen will. Nachrichten wie diese dürften keinen nennenswerten Einfluss auf den Aktienpreis haben.
In der Tat sehen Analysten ein mittleres Preisziel von fast 14 Euro für die Commerzbank-Aktie. Dies wäre der höchste Preis seit 2012. Hohe Schätzungen reichen sogar bis auf über 16,50 Euro und würden eine Wertsteigerung von 65 % bedeuten. Der Konsens vieler Analysten liegt zudem weiterhin auf einer Kaufempfehlung für die Commerzbank-Aktie, was für eine zu erwartende Wertsteigerung spricht.
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