Der Globalisierung sei Dank investieren immer mehr Anleger weltweit. Dank Digitalisierung stehen umfassende Informationen zu den Unternehmen zur Verfügung, die auch heimische Anleger abrufen können. Um der Home Bias entgegenzuwirken und die Gewichtung des US-amerikanischen Aktienmarktes im Depot zu verringern, könnten sich die BRICS-Staaten eignen.
Wer mit seinem Aktien- oder ETF-Depot den MSCI World outperformen möchte, sollte auf wachstumsstarke Märkte setzen. Doch lauern in den BRICS-Staaten die Renditechancen der Zukunft? Mit diesem Thema beschäftigen wir uns in diesem Beitrag.
Das sind die BRICS-Staaten
Bei den BRICS-Staaten handelt es sich um aufstrebende Volkswirtschaften. 2001 veröffentlichte die amerikanische Bank Goldman Sachs (WKN: 920332) erstmalig die Abkürzung BRIC, die Schwellenländer umfasste, die jährlich zwischen 5-10 % wuchsen. Im Laufe der Zeit wurde aus den BRIC-Staaten die BRICS-Staaten. Zu dieser Vereinigung gehören Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika. Mit über drei Milliarden Menschen wohnen fast 40 % der Weltbevölkerung in den BRICS -Staaten. Der Anteil am weltweiten BIP beläuft sich auf ca. ein Viertel – Tendenz steigend.
Nummer 1: China
Bei China handelt es sich um die größte Volkswirtschaft der BRICS-Staaten. Mit über 1,3 Milliarden Einwohner wohnen nirgendwo auf der Welt mehr Menschen. Seit der Finanzkrise 2008 hat sich die Wirtschaftskraft in China mehr als verdoppelt. Die jährlichen Wachstumsraten sanken in den letzten Jahren, liegen jedoch immer noch deutlich über den westlichen Industriestaaten. Langfristig möchte China Weltmacht Nummer 1 sein. Prognosen gehen davon aus, dass im Jahr 2050 das chinesische Bruttoinlandsprodukt genauso groß wie das BIP der USA und EU ist. Der chinesische Anteil am weltweiten Aktienmarkt liegt heute noch deutlich unter der wirtschaftlichen Bedeutung des Reichs der Mitte. In den nächsten 15 Jahren dürfte China zur größten Volkswirtschaft der Welt werden. Trotz vorhandener Risiken und einer hohen Volatilität dürften chinesische Unternehmen an der Börse wertvoller werden. Chinas Wirtschaft wird produktiver, die Bevölkerung reicher – der BRICS-Staat Nummer 1 scheint für Anleger eine gute Wahl.
Mögliche Investments
Die Bandbreite an chinesischen Aktiengesellschaften ist enorm. Wer in Einzelaktien investiert, macht mit den Technologie-Giganten Alibaba Group (WKN: A117ME), Tencent (WKN: A1138D) und JD.com (WKN: A112ST) nichts verkehrt. Weitere Optionen sind die größte Versicherung Ping An (WKN: A0M4YR) oder der größte Lieferdienst der Welt Meituan Dianping (WKN: A2N5NR). Doch natürlich lässt sich aus heutiger Sicht nicht sagen, welches Unternehmen in Zukunft profitiert. Wenn Anleger diversifiziert in den chinesischen Aktienmarkt investieren möchten, eignen sich spezielle China-ETFs. Mit dem Xtrackers MSCI China UCITS ETF (ISIN: LU0514695690) investieren Anleger in die größten Unternehmen im Reich der Mitte.
Nummer 2: Indien
Nach der Wirtschaftskraft und der heutigen Bevölkerung ist Indien die Nummer 2 der BRICS-Staaten. Voraussichtlich wird sich dies in Zukunft ändern – Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum liegen heute über den anderen BRICS-Staaten. 2050 wird Indien mit 1,7 Milliarden Einwohnern das größte Land und zugleich die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt sein. Die wertvolle Mischung aus technischem Know-how, niedrigen Löhnen und Sprachkenntnissen machen Indien heute zu einem beliebten Ziel westlicher Unternehmen. Die Liberalisierung und der Abbau von Korruption sowie Vetternwirtschaft könnten das Wachstum weiter beschleunigen.
Mögliche Investments
Innovation und Bank müssen sich nicht ausschließen – dies beweist eines der größten indischen Bankenhäuser HDFC (WKN: A1JHB3). Mit dem IT-Unternehmen Infosys (WKN: 919668) oder Hindustan Unilever (WKN: 946066) gibt es weitere Unternehmen, die von fortschreitender Digitalisierung und steigendem Wohlstand profitieren dürften. Wenn Anleger mittels ETF in die indische Wirtschaft investieren möchten, ist der iShares MSCI India UCITS ETF (ISIN: IE00BZCQB185) eine gute Wahl. Dieser bietet Investoren den Zugang zu den größten Unternehmen der indischen Volkswirtschaft – allen voran dem Erdöl- und Textil-Unternehmen Reliance Industries Limited (WKN: 884241) und Infosys Limited.
Nummer 3: Russland
Russland ist der Staat des BRICS-Clubs, der am höchsten entwickelt ist. In Bezug auf die Fläche handelt es sich um das größte Land der Welt, wobei lediglich 144 Millionen Menschen in Russland wohnen. Die russische Wirtschaft profitierte in der Vergangenheit von dem enormen Vorkommen an Öl und Gas. Nach den einschlägigen Bewertungskennzahlen sind viele russische Unternehmen günstig bewertet. Korruption und politische Risiken prägen Investments in Russland.
Mögliche Investments
Der HSBC MSCI Russia Capped UCITS ETF (ISIN: IE00B5LJZQ16) enthält die größten russischen Unternehmen. Insgesamt 28 Positionen befinden sich im ETF. Beliebte Investments bei deutschen Anlegern sind die innovative Sberbank Russia (WKN: 902954) oder Gazprom (WKN: 903276).
Nummer 4: Brasilien
Mit über 200 Millionen Einwohnern ist Brasilien der drittgrößte BRICS-Staat. Die schwere Rezession im letzten Jahrzehnt sorgte für einen starken Rückgang des BIP. Durchschnittlich wächst die Wirtschaft Brasiliens langsamer als in China oder Indien. Zudem gibt es starke Schwankungen. Die Abhängigkeit von Rohstoffen ist enorm. Viele Unternehmen stammen aus dem Bereich Old Economy. In den letzten Jahren stieg die Konsumnachfrage, sodass sich die Wirtschaft erholen konnte. Es stellt sich die Frage, ob dieser Trend in der Post-Corona-Zeit anhalten wird.
Mögliche Investments
Wer auf eine positive Entwicklung der brasilianischen Wirtschaft setzt, kann in den iShares MSCI Brazil UCITS ETF (ISIN: DE000A0Q4R85) investieren. Dieser enthält die größten Unternehmen Brasiliens. Im laufenden Jahr brach der ETF-Kurs um über 25 % ein. Chancenreiche Einzelunternehmen sind der Getränkehersteller Ambev (WKN: A1W749) oder das Fintech StoneCo (WKN: A2N7XN), in das auch Warren Buffett investiert ist.
Nummer 5: Südafrika
Bei Südafrika handelt es sich um das kleinste Mitglied der BRICS-Staaten. Dennoch sieht die wirtschaftliche Situation aktuell nicht rosig aus. Die Arbeitslosenquote beträgt fast 30 %. Stromausfälle sind ein dauerhaftes Problem, das Gleiche gilt für Kriminalität. Das Wachstum befand sich vor der Corona-Krise auf einem niedrigen Niveau, während das Pro-Kopf-Einkommen ebenfalls stagnierte. Das chronische Haushaltsdefizit führte dazu, dass die südafrikanischen Anleihen Ramsch-Niveau haben. Viele Investoren meiden die Junk-Bonds und setzen auf andere Märkte.
Mögliche Investments
Aktuell scheinen Investments in die südafrikanische Wirtschaft mit einem hohen Risiko behaftet. Wer dennoch an die Zukunft Südafrikas glaubt, findet den iShares MSCI South Africa UCITS ETF (ISIN: IE00B52XQP83). Dieser enthält die größten Unternehmen des Landes. Mit einer Fondsgröße von 90 Millionen Euro handelt es sich um einen vergleichsweise kleinen ETF. Die größte Position des ETFs macht fast ein Drittel aus. Hierbei handelt es sich um den südafrikanischen Medienkonzern Naspers (WKN: A2DV3H), der unter anderem durch seine 31,2 %ige Beteiligung an Tencent bekannt ist.
Fazit – in welche BRICS-Staaten sollten Anleger investieren?
Die BRICS-Staaten bieten eine Chance auf überdurchschnittliche Renditen bei gleichzeitigem Risiko. Insbesondere China und Indien sollten diversifizierte Anleger auf ihrem Zettel haben. Mit einem ETF lässt sich das Risiko weiter senken. Wenn im Jahr 2050 China und Indien die stärksten Volkswirtschaften der Welt sind, dürften Anleger, die schon heute in die Wachstumsmärkte investieren, auf ein beträchtliches Vermögen blicken. Bei Investments in Brasilien, Südafrika oder Russland kann es sich im Gegenzug lohnen, vielversprechende Einzelaktien auszuwählen.
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