Der Andrang auf Deutschlands Online-Broker hält nach wie vor an. Dies hat zur Folge, dass die Comdirect nunmehr bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr ihre Prognose angehoben hat. Durch die Fusion mit der Commerzbank könnte zudem in Zukunft noch mehr Bewegung auf den deutschen Online-Broker-Markt kommen.
Rekordverdächtiger Kundenzuwachs
Im Zuge des gewaltigen Kurseinbruchs im Frühjahr ist die Zahl der Menschen, welche an die Börse strömen, drastisch angestiegen. Einer der großen Profiteure dieser Krise ist der Online-Broker comdirect*, seinerseits eine Tochter der Commerzbank. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres ist die Kundenzahl der Bank auf 2,91 Millionen angestiegen. Das ist ein Zuwachs von rund 172.000.
Laut comdirect-Chefin Frauke Hegemann handelt es sich dabei um den stärksten Zuwachs innerhalb eines einzigen Halbjahres seit über zehn Jahren. Auch die Zahl der in dieser Zeit durchgeführten Trades stieg auf einen Höchstwert.
comdirect erzielt viermal höheren Gewinn als 2019
Dieser große Ansturm macht sich auch bei den Unternehmenszahlen des Online-Brokers bemerkbar. Im ersten Halbjahr verfünffachte sich das Vorsteuerergebnis. Der Umsatz belief sich auf beinahe 146 Millionen Euro. Für comdirect* bedeutete dies einen Gewinn von 104 Millionen Euro. Berücksichtigt man, dass das Unternehmen im vergangenen Jahr durch den Verkauf der Tochter Ebase einen Sondergewinn erzielt hatte, ist der Gewinn dieses Jahr rund viermal so hoch wie 2019. Dies ermöglichte es comdirect, ihren Provisionsüberschuss mehr als zu verdoppeln.
Die enorm positive Entwicklung in den vergangenen Monaten hat zudem zur Folge, dass comdirect auch die Prognose für das restliche Jahr angehoben hat. Für das Gesamtjahr rechnet man nun mit einem Vorsteuerergebnis zwischen 180 und 210 Millionen Euro. Dies ist bereits das zweite Mal, dass comdirect seine Prognose für 2020 angehoben hat. Bereits Ende April hatte der Vorstand das Jahresziel auf 130 bis 150 Millionen Euro nach oben korrigiert.
Verschmelzung mit Commerzbank steht bevor
Bereits seit einiger Zeit treibt die Commerzbank indessen die vollständige Integration der comdirect voran. Seit Anfang dieses Jahres entfällt der Gewinn der comdirect* dadurch auf die Commerzbank. Aufgrund der hohen Rückstellungen für ausgefallene Kredite im Firmenkundengeschäft reicht dies jedoch nicht aus. Zuletzt hatte die Commerzbank-Aktie überproportional an Wert verloren.
Hinzu kommt, dass die Insolvenz von Wirecard die Bank noch zusätzlich belasten könnte. Wie stark diese Belastung ausfällt, wird sich am kommenden Mittwoch, den 5. August, zeigen, wenn die Commerzbank ihre Bücher öffnet.
Einer der Gründe für die voranschreitende Integration der comdirect ist der Wunsch der Commerzbank, durch die Bündelung von Ressourcen und Infrastruktur Kosten zu sparen. Zudem soll auf diese Weise auch das digitale Angebot der Bank ausgeweitet werden. Man erhofft sich, durch die Verschmelzung mit dem Angebot der comdirect auch eine größere Zahl junger Kunden hinzuzugewinnen. Aus diesem Grund dürfte der Geschäftsführung der große Andrang vornehmlich junger Börsenneulinge sehr gelegen kommen.
Gemeinsamer Billig-Broker in Planung?
Im Zuge der Fusion führen comdirect* und Commerzbank seit einiger Zeit eine Umfrage bei ihren Kunden durch. Ziel ist es u. a., herauszufinden, welche Wünsche diese an einen modernen Online-Broker haben. Interessanterweise wird dabei auch gefragt, welche Meinung Kunden zu günstigen Anbietern wie Trade Republic* oder Smartbroker* haben.
Angesichts der Tatsache, dass vor allem Online-Broker mit ihren außerordentlich günstigen Kostenmodellen bisher zu den großen Gewinnern der vergangenen Monate gezählt haben, wäre es wenig verwunderlich, wenn sich comdirect und Commerzbank auf absehbare Zeit an eben diesem Erfolgsmodell noch stärker orientieren würden. Für Anleger könnte sich die Auswahl an kostengünstigen Möglichkeiten für das Online-Trading in Zukunft also nochmals weiter vergrößern.
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