Krypto-ETPs sind aus dem Winterschlaf erwacht und verzeichnen momentan die größten Kapitalzuflüsse, wie zuletzt im Juli letztes Jahr. Die wegweisende Ankündigung von Blackrock zur Auflage eines ersten Bitcoin-ETFs hat offensichtlich den Vorgeschmack von einer Vielzahl von Anlegern geweckt. An der Stelle lohnt sich ein näherer Blick auf die spektakulären Bewegungen im Markt.

Bitcoin-ETPs? Was steckt dahinter?

Du möchtest an der regulären Börse in Bitcoins investieren? Die sogenannten Exchange Traded Products, auch als ETP abgekürzt, machen genau das möglich. Bei den ETPs handelt es sich um Wertpapiere, die an der Börse gehandelt werden. Dabei liegt ein jeweiliger Vermögenswert zugrunde, dessen Wert und Wertentwicklung exakt durch den ETP nachgebildet werden. Solch ein Vermögenswert kann beispielsweise der Bitcoin sein. Insgesamt sind derzeit rund 170 Krypto-ETPs an den internationalen Börsen gelistet.

199 Millionen US-Dollar an Kapitalzuflüssen in nur einer Woche

Blickt man auf die aktuellen Flow-Daten von CoinShares, dann sind alleine in der letzten Woche 199 Millionen US-Dollar in ETPs geflossen, die Kryptowährungen nachbilden. Vorrangig kann der Bitcoin profitieren, denn 187 Millionen US-Dollar sind auf Bitcoin-ETPs zurückzuführen. Insgesamt konnten damit die Verluste der letzten neun Wochen vollständig ausgeglichen werden.

Doch nicht nur die US-Investoren investieren massiv, sondern auch die Europäer. Von den 199 Millionen US-Dollar stammen 87,2 Millionen US-Dollar aus Europa. Der größte Profiteur von den Zuflüssen war dabei der ETC Group Physical Bitcoin ETP (ISIN: DE000A27Z304), der alleine einen Zufluss von 77 Millionen US-Dollar verzeichnen konnte. Damit ist der Bitcoin-ETP auf ein Volumen von 664 Millionen US-Dollar angewachsen. Doch wie sieht der Gesamtmarkt für ETPs aus?

Der Gesamtmarkt für Krypto-ETPs misst mittlerweile ein Gesamtvolumen von 37 Milliarden US-Dollar. Zum Vergleich, das Gesamtvolumen, das zuletzt in ETFs investiert war, lag bei fast 9 Billionen US-Dollar. Die Gesamtgröße des Marktes für Kryptowährungen bewegt sich darüber hinaus bei rund einer Billion US-Dollar.

Die Gründe für den ETP-Boom

Wie bereits zu Beginn kurz erwähnt, hat der weltgrößte Vermögensverwalter Blackrock  zuletzt stolz verkündet, den ersten Bitcoin-ETF auflegen zu wollen. Der Bitcoin-ETF soll anschließend den Wert des Bitcoins exakt nachbilden, womit institutionellen Investoren die Tür zum Investment in Bitcoins geöffnet wird. Wie bei Blackrock üblich, ist es geplant, den ETF unter der Marke iShares an der Börse zu notieren. Die Bitcoin-Bestände selbst sollen wiederum beim langjährigen Partner Coinbase aufbewahrt werden.

Doch bevor die Auflage tatsächlich stattfinden kann, muss die US-Börsenaufsicht dem Vorhaben zustimmen, da es sich um ein Wertpapier handelt, das an regulären Börsen gehandelt wird. Genau das ist auch die größte Hürde, denn in der Vergangenheit haben schon mehrere Vermögensverwalter die Initiative ergriffen und Anträge zur Auflage eines Bitcoin-ETFs eingereicht. Bisher wurden allerdings alle Anträge seitens der SEC abgelehnt. Die Ablehnungen begründete die SEC unter anderem mit der Gefahr von Manipulation.

Eine Vielzahl von Branchenkennern schätzen die Erfolgschancen diesmal dennoch recht positiv ein und sehen damit eine echte Chance, dass es zur Genehmigung kommen könnte. Die Gunst der Stunde nutzen in den letzten Tagen und Wochen auch diverse andere Vermögensverwalter, die zuvor Ablehnungen erhalten haben, darunter WisdomTree, Invesco und Valkyrie. Alle reichten erneute Anträge bei der US-Börsenaufsicht ein. Das nährt natürlich die Aussichten auf massive Kapitalzuflüsse in den Kryptomarkt hinein.

Kommt es zur Genehmigung des ersten Bitcoin-ETFs, dann ist tatsächlich von massiven Kapitalzuflüssen auszugehen. Institutionellen Anlegern ist es in der Regel nicht möglich, einfach in Kryptowährungen auf herkömmliche Weise zu investieren. Mit einem Bitcoin-ETF können die Investoren fortan mit einem herkömmlichen Wertpapiere in den Bitcoin konform investieren.

Die Top-Performer unter den ETPs im Überblick

Bist Du auf den Geschmack gekommen und hast Dir vorgenommen, auch in ETPs investieren zu wollen, dann lohnt sich ein Blick auf die drei aktuellen Top-Performer, der vergangenen sieben Tage.

1. DDA Physical EOS ETP (ISIN: DE000A3GWSL2)

Der EOS-ETP wird an der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt und bildet unmittelbar die Entwicklung der Kryptowährung EOS nach. In den vergangenen sieben Tagen hat der ETP damit einen Kursgewinn von 19,20 Prozent erzielt. Die Fondsgröße liegt jedoch noch immer unter einer Million Euro. Aus Sicht der jährlichen Kosten musst Du mit 0,95 Prozent kalkulieren.

2. DDA Physical Ethereum ETP (ISIN: DE000A3GTML1)

In den letzten sieben Tagen konnte der DDA Physical Ethereum ETP einen Zugewinn von 9,11 Prozent erzielen, aufgrund der Erholung des Kurses der Kryptowährung Ethereum. Das liegt daran, dass der ETP die Wertentwicklung von Ethereum exakt nachbildet. Analog wie der EOS-ETP ist auch dieser an der Frankfurter Wertpapierbörse gelistet und besitzt ein Volumen von unter einer Million Euro. Die jährlichen Gesamtkosten belaufen sich konstant auf 0,95 Prozent.

3. 21Shares Solana staking ETP (ISIN: CH1114873776)

Mit dem 21Shares Solana staking ETP kannst Du von der Wertentwicklung der Kryptowährung Solana bestens profitieren, die in den letzten Wochen stark in Mitleidenschaft gezogen wurde. In der vergangenen Woche konnte sich der Kurs jedoch leicht erholen, womit der ETP 4,82 Prozent im Plus steht. Das Volumen liegt mit 23,85 Millionen Euro im Vergleich deutlich über den ersten beiden Krypto-ETPs. Auf der anderen Seite musst Du allerdings auch mit deutlich höheren Kosten rechnen, die bei 2,50 Prozent im Jahr liegen.

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