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BioNTech Aktie Prognose 2023 – Ende des Hypes?
BioNTech Aktie Prognose 2023 – Ende des Hypes?
Florian Hieke

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Die Aktien des deutschen Konzern BioNTech fielen am Montag trotz solider Quartalsergebnisse. Während das Unternehmen einerseits die Erwartungen mit den Ergebnissen des letzten Jahres übertrifft, sind die Aussichten für 2023 nicht überwältigend. Allen voran Verkäufe des Covid-19-Impfstoffes dämpfen die Prognosen, die Märkte schickten die Aktie daher zeitweise über 6 Prozent nach unten. Eine wirkliche Erholung scheint noch nicht bevorzustehen – war es das nun für die Aktie?

Aussichten trüben gute Ergebnisse

BioNTech hat zusammen mit Pfizer den ersten in der EU und den USA zugelassenen Impfstoff gegen Covid-19 entwickelt. Am 21. Dezember 2020 genehmigte die Europäische Kommission den neuen mRNA-basierten Impfstoff und startete mit einer gigantischen Impfkampagne, die hunderte Millionen Dosen umfasste. In den zwei darauf folgenden Jahren produzierte BioNTech den Covid-19-Impfstoff für zahlreiche Regionen der Welt, die Aktie schoss entsprechend in die Höhe und erreichte im August 2021 einen Höchststand von 389,01 Euro.

Nun meldete das Unternehmen für das vierte Quartal 2022 einen Gewinn von 9,26 Euro pro Aktie bei einem Umsatz von 4,28 Mrd. Euro. Analysten hatten zuvor mit einem Gewinn von 7,78 Euro pro Aktie und einem Umsatz von 3,65 Mrd. Euro gerechnet und wurden in dieser Hinsicht positiv überrascht.

Doch die fetten Jahre dürften für BioNTech langsam vorbei sein, denn die Pandemie ist so gut wie überstanden und Verträge mit Regierungen, die den Impfstoff gekauft haben, laufen aus.

Der Verkauf des Covid-19-Impfstoffes macht einen erheblichen Teil der Gesamteinnahmen des Unternehmens aus. Mit dem Ausklingen der Nachfrage nach den Impfstoffen erwartet BioNTech für 2023 Einnahmen von nur rund 5 Mrd. Euro, die aus dem Impfstoff stammen.

Das ist ein starker Rückgang gegenüber den 17,3 Mrd. Euro aus dem letzten Jahr. Analysten hatten 8 Mrd. Euro prognostiziert.

Anleger sind enttäuscht und ließen die Aktie nach Handelsbeginn am Montag um über 6,2 % abstürzen.

Mit der Veröffentlichung der Geschäftszahlen sagte BioNTech auch:

„Während eine Impfstoffanpassung zu einer erhöhten Nachfrage führen dürfte, werden weniger Erstimpfungen und geringere Bevölkerungsweite Auffrischungsimpfungen erwartet.“

Neuausrichtung erforderlich

Der Covid-19-Impfstoff ist zurzeit das einzige vermarktete Produkt von BioNTech. Um überlebens- und konkurrenzfähig zu bleiben, muss der Konzern auf andere Medikamente oder Impfstoffe setzen, die auch über 2023 hinaus noch gefragt sind.

Mitgründer und Geschäftsführer des deutschen Unternehmens, Uğur Şahin, sagte in einer Erklärung:

„Wir haben im Jahr 2022 bedeutende Fortschritte gemacht, indem wir unsere Pipeline weiterentwickelt und den weltweit ersten Omikron BA.4/BA.5 adaptierten bivalenten Covid-19-Impfstoff auf den Markt gebracht haben. Unser mittelfristiges Ziel ist es, die Zulassung mehrerer Onkologieprodukte in Krebsindikationen mit hohem medizinischem Bedarf anzustreben.“

Die Zeit berichtet über die milliardenschweren Investitionen in die Krebsforschung durch BioNTech. Das Geld, das in den vergangenen Jahren erwirtschaftet wurde, soll also der weiteren Forschung zugutekommen. Für 2023 sind Investitionen in Höhe von bis zu 2,6 Mrd. Euro geplant. Im vergangenen Jahr war es gut eine Milliarde Euro weniger, da sich BioNTech zu dem Zeitpunkt noch auf dem Erfolg des Covid-19-Impfstoffes ausruhen konnte und mit der Produktion des Omikron-Boosters beschäftigt war.

Im letzten Jahr leitete BioNTech fünf Krebsstudien und vier Studien zu Infektionskrankheiten ein. Das Unternehmen betreibt derzeit 24 klinische Studien, wozu auch ein mRNA-Grippeimpfstoff gehört, der sich bereits in der dritten Phase befindet und an Pfizer lizenziert wurde. Außerdem will der Konzern noch in diesem Jahr damit beginnen, in der EU, den USA und anderen Regionen eigene Vertriebsorganisationen für Krebsprodukte aufzubauen.

Aussichten für die BioNTech Aktie

Der Höhenflug der Aktie von BioNTech im Jahr 2021 dürfte sich in absehbarer Zeit nicht wiederholen. Das Unternehmen hat mit der mRNA-Technologie aber eine Trendwende in der Branche eingeleitet und dürfte bestens positioniert sein, damit in anderen Bereichen, beispielsweise der Krebsbehandlung, erfolgreich zu sein.

Führen die laufenden und zukünftigen Studien zu positiven Ergebnissen, könnte ein Heilmittel gegen Krebs die Aktie wieder sehr weit nach oben treiben. Doch das ist bislang Wunschdenken und keine Vorhersage. Wie sich aber vor drei Jahren schon gezeigt hat, lässt sich manches nicht vorhersehen. Als BioNTech im Oktober 2019 an die Börse ging, wurden die Aktien für knapp 10 Euro gehandelt. Bis August 2021 legte die Aktie um über 2.700 % an Wert zu, verlor seitdem aber wieder um 68 %.

Am Dienstag wurde in einer Pressemitteilung außerdem bekannt gegeben, dass ein neues Programm zu Aktienrückkäufen gestartet werden soll. Damit will BioNTech bis Ende 2023 American Depositary Shares (ADS) erwerben. Maximal sollen bis zu 500 Mio. Euro dafür ausgegeben werden, um sie für Verpflichtungen aus aktienbasierten Vergütungsvereinbarungen zu verwenden. Schon im letzten Jahr lief ein Aktienrückkaufprogramm im Umfang von 1,2 Mrd. Euro.

Analysten bewerten das Biotechnologieunternehmen mit Sitz in Mainz unterdessen mit einem mittleren Preisziel von knapp 169 Euro, wobei hohe Schätzungen bis zu 275 Euro reichen. Das mittlere Ziel würde einem Gewinn von knapp 40 % gegenüber dem aktuellen Kurs entsprechen.

Jefferies, die US-Investmentbank, hat sein Preisziel von 230 USD auf 145 USD gesenkt und die Aktie auf „Hold“ gesetzt. Damit stehen die Analysten im Einklang mit den meisten anderen, die keine klare Kaufempfehlung für die Aktie aussprechen und sie stattdessen auf „Hold“ belassen.

Es ist durchaus möglich, dass der Aktienpreis von BioNTech weiter fallen könnte und Anlegern dann eine gute Gelegenheit für einen Einstieg bieten könnte. Der Hype um die Aktie scheint vorerst vorbei zu sein.

Pfizer, das mit BioNTech zusammen den Covid-19-Impfstoff produziert hatte, verlor seit Wochenbeginn etwa 0,7 % an Wert. Andere Unternehmen aus der Branche legten allerdings deutlich zu.

Die Aktien von Novartis AG stiegen um 8 %, MSD legte um 2 % zu und auch AstraZeneca ging um 1,2 % nach oben.

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Florian Hieke

Florian Hieke

Profi Investor

Florian Hieke

Profi Investor

Florian ist als Autor darauf spezialisiert informative und ansprechende Inhalte über die Schnittstellen von Finanzwesen, Krypto und iGaming zu erstellen. Dank eines Bachelors in International Development und mehrere Jahre Erfahrung am Weltmarkt ist er mit seinem Fachwissen aus diesen Branchen besten positioniert. Ob es um die neuesten Trends von Kryptowährungen, Entwicklungen an der Börse oder von Blockchain-basierten Projekten geht, bietet er eine unverwechselbare Perspektive, um den Lesern zu helfen, auf dem Laufenden zu bleiben. Sein Ziel ist es, wertvolle Erkenntnisse zu liefern, damit die Welt von Krypto, ETFs, Aktien und anderem verständlich und leicht zu navigieren ist.
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