Bed Bath & Beyond (BBBY) hat in der Vergangenheit versucht, seine drohende Insolvenz zu vermeiden, indem es Maßnahmen wie Schließungen, Entlassungen und Investorensuche ergriffen hat. Leider waren diese Maßnahmen nicht ausreichend und der einst größte US-Einzelhändler für Heimtextilien musste nun tatsächlich Insolvenz anmelden. Im November 2022 standen Vermögenswerten im Wert von 4,4 Milliarden Dollar Schulden in Höhe von 5,2 Milliarden Dollar gegenüber.
Es war schon seit Ende des letzten Jahres offensichtlich, dass BBBY auf eine Insolvenz zusteuerte. Die vorläufigen Ergebnisse für das vierte Quartal 2022 ergaben einen Umsatz, der 40 bis 50 Prozent unter dem des Vorjahres lag. Besonders das Weihnachtsgeschäft fiel schlechter aus. Jedoch gab es schon zuvor deutliche Umsatzeinbrüche im Sommer, was kurzzeitig einen Meme-Stock-Wahn um das Unternehmen auslöste: Im August 2022 stieg der Kurs der BBBY-Aktie sprunghaft von 5 auf knapp 27 Dollar an.
In Anbetracht der schwierigen Situation von BBBY war es wahrscheinlich, dass das Unternehmen früher oder später Konkurs anmelden würde. Die Gründe für die schlechten Geschäftsergebnisse von BBBY sind vielfältig und umfassen unter anderem eine zunehmende Konkurrenz durch Online-Händler, die Veränderung des Kaufverhaltens der Verbraucher und die Covid-19-Pandemie. BBBY konnte mit diesen Herausforderungen nicht Schritt halten und musste schließlich Insolvenz anmelden.
Bed Bath & Beyond wurde als Meme-Aktie bekannt
BBBY, das im Jahr 2021 als sogenannte Meme-Aktie internationale Bekanntheit erlangte, erlebte einen künstlichen Anstieg des Aktienkurses durch die Verbreitung von Memes und den Einfluss von Social-Media-Kanälen. Meme-Aktien sind bekannt dafür, dass sie starken Kursschwankungen unterliegen und oft von spekulativen Anlegerinnen und Anlegern gekauft werden, die auf schnelle Gewinne hoffen.
Im August 2022 erfuhr BBBY erneut einen kurzen Hype, als der Großaktionär Ryan Cohen angekündigte, seine zehnprozentigen Anteile am Unternehmen verkaufen zu wollen, was den Aktienkurs beeinflusste. Cohen, der auch der Mitbegründer von Chewy.com ist, hatte gehofft, das Unternehmen wieder auf den Erfolgspfad zu bringen, war aber mit den Fortschritten unzufrieden und entschied sich schließlich zum Verkauf seiner Anteile.
Als Reaktion auf den Verkauf der Anteile von Ryan Cohen und den Anstieg des Aktienkurses, entschied sich BBBY dazu, ein Drittel seiner Eigenmarken abzustoßen, obwohl es in seiner 2021 ausgegebenen Strategie darauf gesetzt hatte. Die Hoffnung war, dass die Eigenmarken einen Beitrag zur Erhöhung des Umsatzes leisten würden, aber Kunden und Kundinnen waren nicht überzeugt und kauften lieber bei Konkurrenten.
Der Verkauf von Eigenmarken hat Konsequenzen für BBBY und seine Investoren. Die Entscheidung bedeutet, dass BBBY seine Position auf dem Markt neu überdenken und seine Strategie anpassen muss, um sich gegenüber anderen Einzelhändlern zu behaupten. Für Investoren bedeutet dies eine unsichere Zukunft und mögliche Verluste aufgrund des rückläufigen Aktienkurses. Es bleibt abzuwarten, wie BBBY auf die aktuelle Situation reagieren wird und ob es in der Lage sein wird, seine Geschäftsstrategie erfolgreich zu ändern, um in der Zukunft konkurrenzfähig zu bleiben.
Interessierten Anlegern stehen heutzutage dank des technologischen Fortschritts und der Konkurrenz unter Online-Brokern mehrere Möglichkeiten zur Verfügung, um in attraktive Aktien, die nicht wie die von BBBY zugrunde gehen, ohne Gebühren zu investieren.
BBBY zurecht in der Insolvenz
Die jüngsten Ereignisse zeigen, dass Aktien wie BBBY zurecht stark an Wert verloren haben und als reine Zockerpapiere angesehen wurden. Es ging nicht mehr um langfristige Investitionen, sondern nur noch um das schnelle Hin und Her auf dem Markt. Das Geschäftsmodell und vor allem das Management von BBBY waren seit Jahren hochproblematisch. Der Ausbruch der Covid-19-Pandemie und die damit einhergehende hohe Inflation dürften Bed Bath & Beyond den Rest gegeben haben.
Darüber hinaus hat der Ladendiebstahl in den USA in den letzten Monaten stark zugenommen, was dazu geführt hat, dass zahlreiche Ladenketten landesweit viele problematische Geschäfte schließen mussten, die regelrecht von Dieben leergeräumt wurden. Diese Faktoren haben dazu beigetragen, dass BBBY in eine Abwärtsspirale geraten ist, die nicht mehr aufzuhalten war. Die Grafik zeigt den immer weiter fortgesetzten Niedergang der Aktie seit 2020.
Nach dem Scheitern des Turnarounds hat Bed Bath & Beyond nun in den nächsten zwei Monaten angekündigt, alle Filialen zu schließen und das Inventar abzubauen. Laut Bloomberg hat das in New Jersey ansässige Unternehmen am Sonntag Konkurs nach Chapter 11 beantragt, nachdem es bereits vor Monaten erklärt hatte, dass es Optionen zur Umstrukturierung der Schulden abwägt und „erhebliche Zweifel“ an seiner Fähigkeit, den Betrieb aufrechtzuerhalten, hat. Der Antrag ermöglicht es dem Unternehmen, sofort mit der Liquidation von 360 Bed Bath & Beyond-Filialen und 120 Buy Buy Baby-Läden zu beginnen, obwohl das Unternehmen nach eigenen Angaben auch nach einem Käufer für einige oder alle seine Vermögenswerte sucht.
Durch die Schließung eines der bekanntesten amerikanischen Einzelhandelsunternehmen für Haushaltswaren stehen die Arbeitsplätze tausender Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf dem Spiel. Damit sind auch ihre Rentenansprüche und Abfindungen gefährdet. Derzeit beschäftigt das Unternehmen rund 14.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den USA und Puerto Rico, und zu den ersten Forderungen im Rahmen des Konkursverfahrens gehört die Zahlung von rund 76 Millionen Dollar an Löhnen und Sozialleistungen.
Gerichtsdokumenten zufolge wird die Schließung schnell erfolgen. Bed Bath & Beyond geht davon aus, dass alle Verkäufe in den verbleibenden stationären Geschäften bis zum 30. Juni abgeschlossen sein werden und die Gebäude geräumt sind. Das Unternehmen hat sich in einer E-Mail an seine Kunden bedankt und betont, dass es den Prozess der Schließung seiner Geschäfte eingeleitet hat.
Bed Bath & Beyond schätzt, dass der Nettoerlös aus allen Verkäufen laut Gerichtsdokumenten etwa 718 Millionen Dollar betragen wird. Das Einzelhandelsunternehmen hat insgesamt etwa 1,8 Milliarden Dollar an finanzierten Schuldenverbindlichkeiten. Ende November schätzte das Unternehmen sein Vermögen auf 4,4 Milliarden Dollar und seine Gesamtschulden auf 5,2 Milliarden Dollar.
Die Zahl der Gläubiger liegt zwischen 25.001 und 50.000, wobei BNY Mellon mit 1,18 Milliarden Dollar die größte ungesicherte Forderung hat. Es wird erwartet, dass die Konkursanmeldung von Bed Bath & Beyond Auswirkungen auf die Branche haben wird, insbesondere auf Einzelhändler, die ebenfalls von der Covid-19-Pandemie und dem Anstieg des Online-Handels betroffen sind.
Investoren wird somit einmal mehr bewiesen, dass es sich meist nicht lohnt in Hochrisikoaktien zu investieren und das Kapital in Value Aktien wesentlich besser aufgehoben ist.
Es wird dringend nach einem Käufer gesucht
Bed Bath & Beyond hat in einer Mitteilung bekannt gegeben, dass das Unternehmen die Schließung aller Filialen innerhalb der nächsten zwei Monate planen wird. Dennoch hat das Unternehmen auch erwähnt, dass es sich von dieser Schließung abwenden könnte, wenn es einen Käufer für das Unternehmen oder Teile davon findet. In der Mitteilung heißt es: „Bed Bath & Beyond hat in den letzten sechs Monaten mehrfach Transaktionen mit großem Erfolg durchgeführt, sodass niemand glauben sollte, dass Bed Bath & Beyond nicht in der Lage sein wird, dies erneut zu tun“. Die Finanzchefin des Unternehmens, Holly Etlin, wird als Chief Restructuring Officer fungieren, um den Konkurs zu verwalten.
Etlin erklärte weiter, dass das Unternehmen in den vergangenen Monaten mehrere Schritte unternommen hat, um einen Konkurs zu vermeiden. Dazu gehörten Verzichtserklärungen und Änderungen der Kreditvereinbarungen sowie der Zugang zu Aktienmärkten im Februar und März. Trotzdem gingen die Umsätze in den Filialen weiter zurück und die Kreditbeziehungen zu den Lieferanten verschärften sich, was zu einem Mangel an Lagerbeständen führte. Trotz mühsamer Anstrengungen, das Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen, ist Bed Bath & Beyond einfach nicht in der Lage, seine Schulden zu bedienen und gleichzeitig ausreichend Warenbestände für die Filialen bereitzustellen.
In letzter Minute erhielt der Einzelhändler einen Rettungsanker von dem Hedge-Fonds Hudson Bay Capital Management, der Bed Bath & Beyond unter bestimmten Bedingungen mehr als 1 Milliarde Dollar eingebracht hätte. Allerdings erfüllte das Unternehmen die Mindestanforderungen an den Aktienkurs nicht, was dazu führte, dass das Geschäft abgebrochen wurde. Bed Bath & Beyond kündigte daraufhin an, weitere Aktien zu verkaufen, um eine Börsennotierung abzuwenden.
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