Als Anleger ist man niemals davor sicher, einen schweren Fehler bei der Auswahl der eigenen Investments zu begehen. Irren ist menschlich und die Märkte haben sich in der Vergangenheit immer wieder als unberechenbar erwiesen. Allerdings stehen Kleinanleger mit diesem Problem keineswegs alleine da. Auch den Profis unterlaufen gelegentlich grobe Schnitzer. Manchmal entpuppt sich eine Anlageentscheidung als regelrechtes Geldgrab. Diese Börsenprofis haben mit ihren Entscheidungen besonders große Mengen an Kapital verbrannt.
1. Stanley Druckenmiller weiß es besser und macht es trotzdem falsch
Hedgefonds-Manager Stanley Druckenmiller war bereits frühzeitig der Ansicht, dass der erste Internetboom einer Blase glich. Allerdings war sein Timing dabei höchst unglücklich. Gegen Ende des ausgehenden Jahrtausends, als die Dotcom-Blase gerade dabei war, ihren Höhepunkt zu erreichen, lag Druckenmiller mit einem 200-Millionen-Dollar-Short auf die Tech-Industrie daneben, wodurch er 600 Millionen Dollar verlor. Um seinen Verlust wettzumachen, investierte er anschließend rund 6 Milliarden Dollar in diverse Internetunternehmen. Zu seinem Unglück musste er jedoch feststellen, dass seine erste Vermutung doch richtig gewesen war. Sechs Wochen später platzte die Blase und er verlor nochmals rund 3 Milliarden Dollar.
2. Whitney Tilson rät Investoren vom Einstieg bei Google ab
Whitney Tilson führte Jahre lang mit Kase Capital seinen eigenen Hedgefonds. Im Laufe der Zeit traf er dabei eine Reihe sehr guter Entscheidungen. 2004 sollte er jedoch mit seiner Analyse von Google komplett daneben liegen. Am 30. Juli 2004 schrieb Tilson einen Artikel für The Motley Fool. Darin riet er Anlegern, besser die Finger von der Google-Aktie zu lassen, welche im folgenden August ihr Börsendebüt feiern sollte. Seiner Ansicht nach war das Unternehmen damals deutlich überbewertet und hatte höchstens eine 50/50-Chance, sich auf dem Markt für Suchmaschinen durchzusetzen. Stattdessen riet Tilson Anlegern, in die Aktie von Dell zu investieren. Ein Blick auf die aktuelle Marktkapitalisierung von Google (jetzt Alphabet) und Dell dürfte klarmachen, warum Tilson diesen Artikel lieber vergessen würde.
3. Carl Icahn setzt auf Blockbuster Entertainment
Carl Icahn gehört zweifelsohne zu den bekannteren Investoren. In der Vergangenheit trat er des Öfteren als Corporate Raider in Erscheinung. Ähnlich wie Whitney Tilson unterlag er jedoch 2004 einer gravierenden Fehleinschätzung des Marktes. In jenem Jahr sicherte sich Icahn einen Anteil im Wert von 191 Millionen Dollar an dem Video- und DVD-Verleiher Blockbuster Entertainment. Zu jener Zeit wurde das Unternehmen mit rund 5 Milliarden Dollar bewertet. Allerdings hatte mittlerweile mit Netflix ein starker Konkurrent den Markt betreten. Dessen bequemer Fernverleih machte den Gang in die Videothek überflüssig. Drei Jahre später rief Netflix zudem seinen Streamingdienst ins Leben. 2010 war Blockbuster praktisch am Ende und Icahn war gezwungen, seinen Anteil mit horrenden Verlusten zu verkaufen. Von seinen ursprünglichen 191 Millionen waren noch knapp 11 Millionen Dollar übrig geblieben.
4. Bill Gates rettet Apple
Nicht jede Investition muss zwangsläufig ein Verlust sein, um sich im Nachhinein als zweifelhafte Entscheidung herauszustellen. In der zweiten Hälfte der 90er-Jahre war Apple in einer Krise. Zu jener Zeit entschied sich Bill Gates dazu, dem Unternehmen von Steve Jobs mit einem Investment von 150 Millionen Dollar unter die Arme zu greifen und frisch aufgelegte Apple-Aktien zu kaufen. Darüber hinaus erklärte er sich dazu bereit, fünf Jahre lang das Schreibprogramm Office für Apples Mac zu unterstützen.
Dies war insofern bemerkenswert, als dass Gates und Jobs sowohl auf unternehmerischer wie auch auf persönlicher Ebene Rivalen waren. Zu jener Zeit konkurrierte der Mac noch mit dem PC, welcher bereits damals hauptsächlich mit Microsofts Windows betrieben wurde. Gates Investition und Unterstützung schafften Apple die notwendigen Freiräume, um sich unter Jobs Führung wieder hochzuarbeiten. Wäre Apple hingegen pleitegegangen, hätte sich dies hingegen sicherlich positiv auf Microsofts eigene Profite ausgewirkt.
5. Bill Ackman hat recht und verliert trotzdem
Hedgefonds-Manager Bill Ackmans Karriere wies bisher enorme Höhen und ebenso enorme Tiefen auf. 2018 befand sich sein Hedgefonds Pershing Square Holdings gerade wieder auf einem sehr guten Kurs. Es war allerdings zu jener Zeit, als sein Blick auf Herbalife, einen Anbieter von Diätprodukten mit Sitz auf den Cayman Islands fiel. Ackman kam zu der Überzeugung, dass es sich dabei lediglich um ein Pyramidensystem handelte. Daher shortete er Herbalife mit rund 1 Milliarde Dollar. Dies brachte ihn jedoch in einen öffentlich geführten Streit mit Carl Icahn, welcher ebenfalls ein Interesse an der Herbalife-Aktie hatte.
Letzlich gelang es Ackman nicht, Anleger davon zu überzeugen, dass er mit seiner Einschätzung recht hatte. Die Herbalife-Aktie stieg stattdessen im Wert und Ackman war gezwungen, seine Short-Position aufzugeben. Zwar veröffentlichte er nie, wie viel Geld er dabei verloren hatte. Dem Vernehmen nach war sein Verlust jedoch substanziell. Das Seltsame an dem Fall war, dass Herbalife bereits sieben Jahre zuvor tatsächlich vom Brüsseler Handelsgericht rechtskräftig als ein Pyramidensystem verurteilt worden war. Zudem wurde Herbalife 2016 auch von der US-Verbraucherschutzbehörde Federal Trade Commission aufgrund seiner Geschäftspraktiken zu einer Strafzahlung von 200 Millionen Dollar verurteilt.
6. Warren Buffett hält Amazon für nicht werthaltig genug
Warren Buffett ist berühmt dafür, seit vielen Jahrzehnten einen stringenten Value-Ansatz zu verfolgen und in Unternehmen, die er für werthaltig hält, über eine lange Zeit hinweg investiert zu bleiben. Allerdings hatte es Buffett zur rechten Zeit verpasst, eben jenen Wert in der Amazon-Aktie zu entdecken. Er selbst konnte sich nie so recht für den Hype rund um Tech-Unternehmen begeistern. Die große Ausnahme hiervon bildet Apple, welches einen erheblichen Teil des Berkshire-Portfolios ausmacht. In der Vergangenheit hatte sich Buffett immer wieder darüber beklagt, dass er es verpasst hatte, in die Amazon-Aktie einzusteigen, als diese noch günstig zu haben war. Allerdings, wie er im Nachhinein eingestand, ist es ihm damals nicht gelungen, das Geschäftsmodell von Amazon richtig zu verstehen.
7. Masayoshi Son glaubt an den Internetboom
Heutzutage zählt Masayoshi Son mit einem geschätzten Vermögen von über 13 Milliarden Dollar zu den reichsten Menschen der Welt. Mit seinem Telekommunikations- und Beteiligungsunternehmen SoftBank erwarb er im Laufe von über drei Jahrzehnten Beteiligungen an unzähligen IT- und Telekommunikationsunternehmen. Die meiste Zeit über traf er dabei gute Investitionsentscheidungen. Zur Jahrtausendwende belief sich sein geschätztes Vermögen daher auf rund 78 Milliarden Dollar.
Allerdings investierte er während des Dotcom-Booms gleich in eine ganze Reihe von Unternehmen, welche schon kurze Zeit später im Graben landen sollten. Die Kernschmelze an den Aktienmärkten, als die Dotcom-Blase schließlich platzte, kostete ihn innerhalb von zwei Jahren rund 90 Prozent seines damaligen Vermögens. Son ließ sich davon jedoch nicht entmutigen und ist heute mit SoftBank wieder oben auf.
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