Die Corona-Krise hat dafür gesorgt, dass selbst die ansonsten ihr Bargeld liebenden Deutschen vermehrt dazu übergegangen sind, kontaktlos mit Karte zu bezahlen. Hier lauern allerdings bei vielen Banken versteckte Zusatzkosten. Wer nicht aufpasst, zahlt extra.
Seit Beginn der Pandemie hat die Zahl der Deutschen, die ihre Einkäufe bargeldlos mit Karte bezahlen, nochmals zugenommen. Demnach nutzt mittlerweile jeder Zweite die EC-Karte zum Bezahlen. Auch die Banken werben seit Langem für das Zahlen per Karte. Wie sich jedoch herausstellt, schwingt dabei auch eine gehörige Portion Eigennutz mit.
Bis zu 75 Cent Zusatzkosten
Viele Geldhäuser berechnen ihren Kunden für das Bezahlen mit Karte nämlich eine Zusatzgebühr. Deren Höhe kann dabei variieren. Von den rund 1.200 regionalen Geldhäusern erheben demnach mindestens 463 eine solche Zusatzgebühr. Dies ergab eine Untersuchung des Verbaucherportals „biallo.de“. Die Kosten liegen dabei zwischen 0,02 und 0,75 Cent. Durchschnittlich werden dabei 35 Cent pro Zahlvorgang fällig. Im Laufe der Zeit können sich diese Kosten beträchtlich summieren. Selbst relativ sparsame Kunden können sich schnell mit Zusatzkosten im dreistelligen Bereich konfrontiert sehen.
Auffällig ist zudem, dass die Kosten in erster Linie bei kostenlosen Basiskonten und Onlinekonten berechnet werden. Wer hingegen teurere Premiumkonten nutzt, muss häufig keine Extragebühr bezahlen.
Zusatzgebühren nicht immer sofort ersichtlich
Viele Kunden merken zudem überhaupt nicht, dass ihnen durch das Bezahlen mit der EC-Karte zusätzliche Kosten entstehen. Zahlreiche Banken neigen nämlich dazu, diese zusätzlichen Kosten zu verstecken. Aus diesem Grund geht das Verbraucherportal auch davon aus, dass die Dunkelziffer noch um einiges höher ist.
Seit 2015 besteht für Banken und Sparkassen die Pflicht, sämtliche Kosten, die ihren Privatkunden entstehen, auf der eigenen Internetseite aufzuführen. Zu finden sind diese Angaben dabei meist unter der Rubrik „Pflichtinformationen“. Allerdings sind viele Institute bestrebt, es Kunden so schwer wie möglich zu machen, die Zusatzkosten als das zu erkennen, was sie eigentlich sind.
So tauchen zusätzliche Gebühren gerne unter der Bezeichnung „beleglose Buchungen“ auf. Dieser spezielle Buchungsposten wird dabei als Sammelbecken für Zusatzkosten und Gebühren aller Art genutzt. So werden beispielsweise Zusatzkosten im Zusammenhang mit Abbuchungen, Gehaltseingängen, Miet- und Ratenzahlungen, Telefonrechnungen oder eben auch EC-Karten-Gebühren darunter zusammengefasst.
So findet man heraus, ob die Kartenzahlung mit Zusatzkosten verbunden ist
Ein erster Hinweis darauf, ob die eigene Bank neuerdings zusätzliche Gebühren für die Zahlung mit EC-Karte erhebt, ist die Gebührenabrechnung. Am besten sollte man diese mit der Abrechnung des Vorjahres vergleichen. Stellt sich dabei heraus, dass bei der Rubrik „Buchungsgebühren“ nun ein merklich höherer Betrag angegeben ist, ohne dass man die eigenen Gewohnheiten großartig geändert hat, ist dies ein Hinweis darauf, dass man nun zusätzlich zur Kasse gebeten wird.
Zwar sind die Buchungsgebühren auch im Preisleistungsverhältnis vieler Banken aufgelistet. Dort erfolgt jedoch zumeist keine präzise Aufschlüsselung. Im Zweifelsfall muss man sich daher als Kunde direkt an die Bankmitarbeiter wenden und diese gezielt auf Kosten im Zusammenhang mit der EC-Karte ansprechen.
Es handelt sich hierbei zudem auch keineswegs um eine neue Gebühr. Allerdings haben viele Banken dort nun nochmals die Kosten erhöht. Der Hauptgrund, weshalb die Kosten nun jedoch besonders ins Auge stechen könnten, ist der vermehrte Zahlungsverkehr mit Karte. Da im Gegensatz zu früher auch kleine Einkäufe mit Karte bezahlt werden, entstehen im Monat schnell deutlich höhere Zusatzkosten als noch vor einem Jahr.
Bisher greifen zumeist die regionalen Banken und Sparkassen zu solchen Gebühren. Im Gegensatz dazu verzichten überregionale Geldhäuser wie die Commerzbank, die Postbank oder die Deutsche Bank vorerst auf diese Zusatzgebühren. Allerdings könnte sich dies bei jeder Bank schnell ändern.
Auch für andere Dinge drohen Zusatzkosten
Angesichts des Werbens vieler Banken für das kontaktlose Bezahlen sind die obigen Kosten sicherlich besonders ärgerlich. Allerdings handelt es sich dabei keineswegs um die einzigen Zusatzgebühren, die unachtsamen Kunden schnell auf den Geldbeutel schlagen können.
So sind beispielsweise auch Kontoauszüge zum Teil mit Extra-Kosten versehen. Der erstmalige Ausdruck ist dabei zwar umsonst. Allerdings schicken viele Banken ihren Kunden auch einmal im Monat Auszüge direkt nach Hause. Verkauft wird dies meist als Zusatzservice. Allerdings entstehen dadurch auch jeden Monat zusätzliche Kosten.
Besonders dreist gehen manche Geldhäuser beim Verlust der eigenen Kreditkarte vor. Laut Urteil des Bundesgerichtshofes muss die Bank die Karte in einem solchen Fall kostenlos ersetzen. Manche Banken erheben dafür aber dennoch eine Gebühr in Höhe von 10 bis 20 Euro.
Auch Bareinzahlungen können zusätzliche Gebühren nach sich ziehen. Besonders häufig ist dies bei Online- und Direktbanken der Fall. Diese verfügen nicht über eigene Automaten oder Schalter. Für die Einzahlung müssen daher die Dienste eines Drittanbieters genutzt werden, was sehr schnell ins Geld gehen kann. Wer beispielsweise eine Direktbank nutzen möchte, um ein günstiges Depot sowie ein Bankkonto beim gleichen Anbieter zu haben, sollte sich vorher darüber informieren, welche Zusatzgebühren in Verbindung mit dem klassischen Bankgeschäft erhoben werden.
Negativzinsen breiten sich aus
Neben den zahlreichen versteckten Gebühren steigen auch die offensichtlichen Kosten für viele Bankkunden immer weiter. Zum einen haben viele Institute die Kontoführungsgebühren erhöht. Zum anderen setzen aber auch immer mehr Banken auf Negativzinsen.
Aktuell verlangen deutschlandweit 322 Institute Negativzinsen von Privatkunden. Für Geschäftskunden sind es sogar schon beinahe 400. Allein seit Anfang dieses Jahr ist die Zahl der Geldhäuser, welche einen solchen Negativzins erheben, um 60 gestiegen. Im vergangenen Jahr waren es 200 zusätzliche Banken. Es ist daher damit zu rechnen, dass im Laufe des Jahres noch zahlreiche weitere Banken hinzustoßen werden. Bei gleichbleibendem Tempo wird bis zum Jahresende jedes zweite Geldhaus in Deutschland einen Negativzins von seinen Kunden verlangen.
Die meisten Banken gewähren ihren Kunden bisher noch einen gewissen Freibetrag. Erst ab dessen Überschreitung wird das sogenannte Verwahrentgeld fällig. Bei den meisten Banken liegt der Freibetrag zwischen 5.000 und einer Million Euro. 15 Geldhäuser berechnen den Negativzins jedoch bereits ab dem ersten Euro.
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