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Auf diese ETF-Risiken solltest du achtgeben
Auf diese ETF-Risiken solltest du achtgeben

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Wie jede Form von Wertpapieranlagen ist auch die Investition in ETFs mit bestimmten Risiken verbunden. Manche davon, wie z. B. das Verlustrisiko durch sinkende Kurse, sind relativ offensichtlich. Andere offenbaren sich jedoch häufig erst bei einem genaueren Blick. Die folgenden fünf Risiken sollte man bei der Anlage in ETFs stets im Hinterkopf behalten.
1. Trendige Nischenprodukte ohne langfristige Perspektive

In der ETF-Industrie ist schon seit Langem vom sogenannten First-Mover-Effekt die Rede. Damit gemeint ist, dass Anbieter, welche als erste einen neuen Trend oder eine aufstrebende Branche erkennen und dafür einen maßgeschneiderten ETF herausbringen, meist einen großen Vorteil haben. Zu Beginn stürzen sich alle Anleger, die von der neuen Idee überzeugt sind, auf das einzige bestehende Angebot. Betreten später auch andere Anbieter mit ihren Konkurrenzprodukten den Markt, bleiben für diese meist nur die Reste übrig.

Selbstverständlich ist dies nicht immer der Fall. Es geschieht jedoch häufig genug, um Anbieter dazu zu bewegen, beim Anzeichen eines neuen Trends nicht lange zu zögern. Jeder möchte der Erste sein, der mit dem neuesten ETF eine möglichst große Menge an Anlegern für sich begeistern kann.

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Hierdurch besteht für eben jene Anleger jedoch ein erhöhtes Risiko. Denn nicht jeder Trend ist von Dauer. Es kommt immer wieder vor, dass einst angesagten Fonds nach einer Weile die Puste ausgeht. Nur, weil ein großer Anbieter einen ETF mit einem bestimmten Thema herausbringt, heißt dies noch lange nicht, dass sich dahinter ein solides Produkt verbirgt. Hierfür ist oftmals der große Druck, unbedingt als erster am Markt zu sein, Schuld.

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Aus dem Grund sollten Anleger vor allem bei Nischenprodukten stets ganz genau auf die zugrunde liegenden Daten achten. Auf welchen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen fußt der neue Trend und von welcher Dauer kann dieser wirklich sein? Diese Fragen sind wichtig und lassen sich oftmals nur schwer beantworten. Jedoch sollten sich Anleger nicht darauf verlassen, dass der jeweilige Fondsanbieter sie für einen beantwortet.

2. Währungsrisiko

Viele ETFs beinhalten die Aktien von Unternehmen aus unterschiedlichen Weltregionen. Abhängig von der jeweiligen Zusammensetzung kann hierdurch ein erhebliches Währungsrisiko entstehen. Konkret besteht das Risiko darin, dass die Währung des Landes, in welches man anlegt, gegenüber der eigenen Währung an Wert verliert oder im Wert steigt.

Hierbei ist es jedoch wichtig zu wissen, dass es einen Unterschied zwischen der Handelswährung eines ETFs und der Währung der jeweils abgebildeten Titel des Fonds gibt. Die Handelswährung bestimmt, in welcher Währung ein bestimmter Fonds an einer Börse gehandelt werden kann. An der Xetra ist dies beispielsweise der Euro. Wer in einen solchen ETF investiert, kann sich jedoch trotzdem eines Währungsrisikos ausgesetzt sehen. Der Grund hierfür liegt in der Währung der abgebildeten Titel des ETFs.

Die Performance dieser Aktien hängt nämlich, unabhängig von der Handelswährung des Fonds, vom Wechselkurs der Währung ihres jeweiligen Heimatlandes ab. Wer beispielsweise in einen ETF investiert, welcher größtenteils US-Unternehmen enthält, ist daher stark vom Wechselkurs des US-Dollars abhängig, selbst wenn der ETF an sich in Euro gehandelt wird.

Eine Möglichkeit, sich dagegen abzusichern sind Fonds mit dem Zusatz „Hedge“. Dabei handelt es sich um währungsabgesicherte ETFs, welche ihre Anleger vor Verlusten durch schwankende Wechselkurse schützen.

3. Scheindiversifikation

Einer der größten Vorteile von ETFs ist der hohe Grad an Diversifikation, welchen sie Anlegern bieten. Doch nicht immer ist ein Portfolio voll mit ETFs so breit aufgestellt, wie es auf den ersten Anschein wirken mag. Grund hierfür ist die stärker werdende Dominanz einiger besonders großer Konzerne. Hierzu zählen vor allem die US-amerikanischen Tech-Giganten wie Microsoft, Apple oder Amazon.

Viele der großen Indizes wie der MSCI World, der S&P 500 oder der Nasdaq 100 gewichten nach Marktkapitalisierung. Dies hat zur Folge, dass die besonders wertvollen Unternehmen am stärksten berücksichtigt werden. Wer sich mehrere ETFs auf diese Indizes in das Depot holt, kauft damit auch mehr Anteile an diesen großen Unternehmen. Dies führt dazu, dass man im Laufe der Zeit immer abhängiger von der weiteren Performance dieser Werte wird.

Solange diese Konzerne weiterhin hohe Gewinne erzielen, ist dies kein Problem. Derzeit ist bei der Digitalisierungswelle kein Ende abzusehen. Allerdings lässt sich schwer vorhersagen, welche Entwicklungen und Trends in 15 oder 20 Jahren dominieren werden. Die Geschichte lehrt, dass auch die erfolgreichsten Unternehmen nicht vor Veränderungen sicher sind. Anleger sollten daher stets im Auge behalten, wie sich die ETFs in ihrem Portfolio genau zusammensetzen.

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4. Nicht immer bilden ETFs ihren jeweiligen Index präzise ab

Genau in diese Kerbe schlägt das nächste Risiko. ETFs zielen stets darauf ab, einen bestimmten Index abzubilden. Nicht immer sind Indexfonds dabei jedoch gleichermaßen erfolgreich. Es kommt immer wieder vor, das ETFs von ihrem jeweiligen Index abweichen. Hierbei spricht man von der Tracking-Differenz. Die Tracking-Differenz gibt an, wie stark ein ETF im Laufe eines Jahres bei der Wertentwicklung von seinem zugrunde liegenden Index abweicht. Ist die Differenz positiv, performt der ETF schlechter als sein Index. Eine negative Differenz zeigt hingegen an, dass der ETF besser performt hat als der Index.

Die Gründe weshalb ein ETF besser oder schlechter als sein Index abschneiden kann, sind vielfältig. Viele Fonds verleihen ihre enthaltenen Wertpapiere zeitweise. Die Erträge hieraus können zu einem Mehr an Rendite führen. Bei einer optimierten Replikation können immer wieder leichte Ungenauigkeiten auftreten. Werden häufiger Indexanpassungen erforderlich, können die dadurch entstehenden Transaktionskosten eine größere Tracking Difference hervorrufen.

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Bei der Beurteilung der Renditeträchtigkeit eines Indexfonds muss die Tracking Difference stets mit berücksichtigt werden. Genauso wie die TER kann auch sie die Rendite der Anleger langfristig gesehen spürbar schmälern. Wer in einen ETF investiert, der bereits seit Längerem hinter der Performance seines Index zurückbleibt, riskiert damit empfindliche Renditeverluste.

5. Verlust der Kontrolle über das eigene Portfolio

Dieser Punkt spielt in den Überlegungen vieler Anleger meist gar keine oder nur eine untergeordnete Rolle. Doch man sollte sich als Anleger stets darüber im Klaren sein, dass man durch die Investition in einen ETF in bestimmtem Umfang die Kontrolle über die Zusammensetzung des eigenen Portfolios abgibt.

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Wer einen synthetisch replizierenden Fonds im Portfolio hat, hält üblicherweise nicht einmal die Aktien der abgebildeten Unternehmen. Stattdessen kann der Fonds in Wirklichkeit statt der Unternehmensaktien des spezifischen Index völlig andere Aktien oder Anleihen enthalten.

Ferner ist die Zusammenstellung vieler Indizes bei genauerem Blick oftmals nicht so eindeutig geregelt, wie man dies vielleicht glauben mag. Selbst die Herausgeber großer Indizes wie dem S&P 500 haben im Kleingedruckten Passagen eingebaut, welche ihnen bei der Zusammensetzung des jeweiligen Index einen gewissen Ermessensspielraum einräumen. Freilich bedeutet dies nicht, dass sich die Zusammensetzung des Index willkürlich ändern kann. Kleinere Änderungen, die man vielleicht so nicht erwartet hätte, sind jedoch durchaus möglich. Über den ETF würden sich diese anschließend direkt auf das eigene Portfolio auswirken.

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