Der Milliardär und Hedgefonds-Manager Leon Cooperman blickt mit Sorge auf die aktuellen Entwicklungen des Marktes. Er warnt vor übertriebenen Spekulationen und einer zu großen Euphorie, welche die Bildung einer Blase zur Folge haben könnten. Dennoch ist er der Ansicht, dass sich Anlegern nach wie vor einige interessante Anlagemöglichkeiten bieten. Neben bekannten Namen sieht der erfahrene Investor auch bei einigen weniger schillernden Werten noch eine Menge Potenzial.
Sorgenvoller Blick in die Zukunft
Leon Cooperman (77) hat an den Börsen schon so ziemlich alles mitgemacht. Sein Investmentunternehmen Omega Advisors verwaltet rund 3,3 Milliarden Dollar. Die aktuelle Entwicklung an den Börsen beobachtet der erfahrene Investor jedoch mit wachsender Sorge. Sein Augenmerk liegt dabei besonders auf der steigenden Verschuldung der USA und der lockeren Geldpolitik der US-Notenbank Federal Reserve.
Durch diese Geldschwemme würden die Kurse an den Märkten immer stärker in die Höhe getrieben. Gleichzeitig vermittle der Anleihenaufkauf der Fed vielen Anlegern den Eindruck, dass sie ohne persönliches Risiko in spekulative Produkte investieren könnten. Auch den Boom um SPACs (Special Purpose Acquisition Company) betrachtet er mit Argwohn.
Drei Märkte
Cooperman erklärte gegenüber dem Magazin Forbes, dass es seiner Ansicht nach aktuell drei verschiedene Märkte gebe. Zum einen seien da die großen Tech-Unternehmen wie Alphabet, Apple, Microsoft, Amazon und Google. Diese würden zum Teil von der aktuellen Krise profitieren. Obwohl die Aktienkurse der Tech-Firmen immer neue Höhen erreichen, sei laut Cooperman aktuell noch kein Ende in Sicht.
Den zweiten Markt bezeichnete Cooperman als „Robinhood Markt“. Damit bezog er sich auf Aktien, welche besonders von jungen und unerfahrenen Anlegern über moderne Online-Broker gekauft werden. Dazu zählt Cooperman zahlreiche Aktien aus besonders gehypten Branchen sowie Unternehmen, die sich nahe dem Bankrott bewegen. Er persönlich hält diesen Markt für hoch spekulativ und ist sich sicher, dass die Sache in Tränen enden werde.
Der dritte Markt sei schließlich der Rest der Börsenlandschaft. Trotz seiner Warnung ist Leon Cooperman überzeugt, dass Anleger dort immer noch unterbewertete Aktien finden könnten. Er persönlich hat dabei eine Reihe von Werten ausgemacht, bei denen sich ein Investment seiner Meinung nach aktuell lohnen würde.
Citigroup
(ISIN: US1729674242)
Cooperman ist davon überzeugt, dass der Finanzsektor vor einer umfassenden Erholung steht. Durch den bevorstehenden wirtschaftlichen Aufschwung werde auch die Nachfrage nach Krediten wieder stark ansteigen. Wenn mit der Zeit auch die Zinsen abermals ansteigen, wird dies wieder zu einem spürbaren Umsatzanstieg bei den Geldhäusern führen.
Citigroup ist ausreichend kapitalisiert, um etwaige Erschütterungen aufgrund einer bevorstehenden Pleitewelle und den damit verbundenen Kreditausfällen zu verkraften. Anleger können gleichzeitig bereits jetzt mit einer ansprechenden Dividende rechnen. Über die letzten drei Monate ist die Citigroup-Aktie bereits um rund 35 Prozent gestiegen. Cooperman rechnet damit, dass sich diese Entwicklung 2021 weiter fortsetzen wird.
Ashland Global
(ISIN: US0441861046)
Die Aktie des Chemiekonzerns Ashland Global schaffte es 2020 gerade einmal, ohne Verlust über die Ziellinie zu humpeln. Dennoch glaubt Cooperman daran, dass es sich hierbei um ein gutes Investment handelt. Er selbst hält bereits seit 2014 einen Anteil an dem Unternehmen.
Der Grund für Coopermans Optimismus dürfte u. a. Guillermo Novo, der neue CEO von Ashland sein. Dieser hatte Anfang 2020 das Ruder übernommen und damit begonnen, ein umfassendes Restrukturierungsprogramm begonnen. Dieses mache laut Cooperman bisher sehr gute Fortschritte. Vor seinem Posten bei Ashland hatte Novo drei Jahre lang die Führung beim Halbleiterhersteller Versum Materials inne. In seiner Zeit dort gelang es ihm, die Gewinnmarge des Unternehmens drastisch zu steigern. Cooperman ist davon überzeugt, dass es Novo gelingen werde, dies auch bei Ashland zu wiederholen.
Largo Resources
(ISIN: CA5171034047)
Largo Resources ist ein kanadischer Produzent von Vanadium. Dieses ist bei der Herstellung stabiler Stahllegierungen sehr gefragt. Mit einer Marktkapitalisierung von gerade einmal 630 Millionen Dollar ist Largo Resources derzeit nicht sonderlich hoch bewertet. Die Aktie wird lediglich mit 1,50 Dollar je Anteil gehandelt. Zudem erwirtschaftet das Unternehmen aktuell noch nicht einmal einen Gewinn.
Laut Cooperman werde sich dies jedoch auf absehbare Zeit ändern. Als Grund für seinen Optimismus gibt er die stark angestiegene Stahlproduktion in China an. Die chinesische Wirtschaft läuft bereits wieder auf Hochtouren. Früher oder später werde sich dies auch am Markt für Rohstoffe bemerkbar machen, wenn auch die Nachfrage aus anderen Ländern wieder ihr altes Niveau erreicht hat. Auch die Nachfrage nach Vanadium soll sich dadurch deutlich erhöhen, was wiederum dem Umsatz und der Aktie von Largo Resources zugutekommen werde. Cooperman selbst gibt jedoch zu, dass es sich hierbei um eine spekulativere Anlage handelt.
Ligado Networks (Anleihe)
(ISIN: US53225HAA86)
Im Gegensatz zu seinen anderen Tipps handelt es sich bei Ligado Networks nicht um ein öffentlich gehandeltes Unternehmen. Coopermans eigentliches Interesse gilt dabei einer Anleihe, welche das Unternehmen im Oktober 2020 herausgegeben hat. Ursprünglich firmierte Ligado, welches ein drahtloses Kommunikationsnetzwerk betreibt, unter dem Namen LightSquared. Nachdem es 2012 Insolvenz anmelden musste, trat es drei Jahre später wieder mit frischem Kapital ausgestattet auf dem Markt in Erscheinung.
Seit Kurzem arbeitet Ligado nun daran, das eigene Netzwerk auf den 5G Standard aufzurüsten. Hierfür hat es bereits eine Genehmigung für entsprechende Frequenzen erhalten. Im Oktober legte man eine 4 Milliarden Dollar schwere Anleihe auf, um sich das für den Ausbau notwendige Kapital zu verschaffen. Als Zinssatz winkten Anlegern dabei satte 17,5 Prozent. Cooperman hält das Geschäft für relativ risikoarm und ist sich sicher, dass die Anleihe schon bald für 150 anstatt der aktuellen 100 Dollar gehandelt werden wird.
Alphabet
(ISIN: US02079K3059/US02079K1079)
Im Gegensatz zu seinen anderen Empfehlungen dürfte der Google-Mutterkonzern jedem Anleger (und Nichtanleger) auf Anhieb geläufig sein. Zwar ist der Preis für Alphabet-Aktien in den vergangenen Jahren bereits stark gestiegen. Allerdings betrachtet Cooperman diese dennoch nicht als überteuert. 2020 war auch für Google durchaus nicht nur positiv. Wegen der Krise verringerten zahlreiche Unternehmen ihr Marketingbudget. Dies äußerte sich für den Suchmaschinenbetreiber in verminderten Werbeeinnahmen. Laut Analystenmeinung sollen diese jedoch 2021 wieder stark ansteigen. Einem weiteren Kursanstieg sollte daher wenig im Wege stehen.
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