Arm-Aktie: Das müssen Anleger über das größte IPO des Jahres wissen
Die IPO des britischen Chipdesigners ARM soll die größte des Jahres werden. Das Unternehmen senkte aber vorab seine eigenen Ziele bei Gesprächen mit Investoren in New York. Was muss man als Anleger über die Arm-IPO jetzt wissen?
Über ARM
Bei Arm handelt es sich um ein britisches Unternehmen für Halbleiter- und Softwaredesign mit Sitz in Cambridge. Die Chips kommen in einer Vielzahl von Produkten zum Einsatz, darunter in Smartphones, Tablets, Laptops, Servern und eingebetteten Systemen.
Arm, ein Akronym für Advanced RISC Machines, wurde 1990 von Ingenieuren von Acorn Computers gegründet. Die Produkte des Unternehmens basieren auf der RISC-Architektur (Reduced Instruction Set Computing), einem Prozessordesigntyp, der effizienter ist als herkömmliche CISC-Designs (Complex Instruction Set Computing).
Das geistige Eigentum von Arm ist an eine Vielzahl von Chipherstellern lizenziert, darunter Apple, Qualcomm, MediaTek und NVIDIA, was bedeutet, dass das Unternehmen selbst gar keine Chips produziert, sondern Einnahmen durch die Lizenzierung seiner Designs an andere Unternehmen generiert werden. Mehr als 500 Chiphersteller nutzen die IP von Arm.
2016 übernahm SoftBank Arm für 23,4 Mrd. GBP Pfund. Der britische Konzern gilt heute als wichtiger Teil der globalen Tech-Infrastruktur und spielt eine große Rolle bei der Entwicklung von künstlicher Intelligenz und dem Metaversum. Der Börsengang am Nasdaq in den USA soll nun noch in diesem Jahr stattfinden, genauer genommen schon nächste Woche.
Niedrigere Bewertung als zuletzt erwartet
Am Dienstag will sich Arm mit Investoren treffen, um genaueres über die IPO auszuhandeln. Der Computerchip-Designer hat laut Berichten von Reuters seine angestrebte Bewertung gesenkt. Arm strebe derzeit eine Bewertung zwischen 50 und 55 Mrd. USD an, wohingegen SoftBank im vergangenen Monat eine Bewertung von 64 Mrd. USD angegeben hatte.
In beiden Fällen wäre es gut eine Verdopplung des Wertes, den SoftBank 2016 gezahlt hatte. Arm konnte stark vom Hype um künstliche Intelligenz profitieren, der sich über das vergangene Jahr intensiviert hatte.
Selbst bei einem Börsenwert von 50 Mrd. USD wäre die Aktie des Unternehmens dann immer noch nicht günstig. Anleger müssten in diesem Fall ein KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) zwischen 90 und 100 zahlen, was bedeutet, dass sie den 19-fachen Umsatz des Unternehmens für das Jahr 2022 hinblättern müssen.
Es wird vermutet, dass einige Kunden von Arm daran interessiert sind, durch den Kauf von Aktien Einfluss auf das Unternehmen zu gewinnen. Reuters berichtete, dass Apple, Samsung, die Chipkonzerne NVIDIA, Advanced Micro Devices, Intel und Cadence sowie Googles Eigentümer Alphabet zugestimmt haben, in den Börsengang zu investieren.
SoftBank selbst versucht seit längerem, sich von Arm zu trennen. Ein 40-Mrd-USD-Deal zum Verkauf von Arm an NVIDIA scheiterte im letzten Jahr, nachdem die Aufsichtsbehörden Einwände erhoben hatten und sagten, dass dies dem Wettbewerb schaden könnte.
Seitdem versucht SoftBank Investoren davon zu überzeugen, dass Arm einen Wert von bis zu 80 Mrd. USD hat. Der Börsengang des Unternehmens erfolgt zu einem ruhigen Zeitpunkt für Notierungen, denn steigende Zinssätze haben dazu geführt, dass Anleger den Wert zukünftiger Erträge herabsetzen und die Kapitalbeschaffung erschwert haben.
Es sollen jedoch 28 Banken, darunter Barclays, Goldman Sachs wie auch JP Morgan an der IPO teilhaben.
10 % der Aktien sollen angeboten werden
Der britische Premierminister Rishi Sunak versuchte zuletzt noch, Arm zu einer erneuten Börsennotierung in London zu bewegen, wo das Unternehmen zuvor Mitglied des FTSE 100-Index war. Der Versuch scheiterte allerdings. Stattdessen interessiert sich Arm für den Nasdaq, wo viele der weltweit größten Tech-Unternehmen ansässig sind.
Für die Notierung will Arm 10 % der Aktien am Markt anbieten. SoftBank könnte nach der IPO immer noch bis zu 90 % von Arm besitzen, was bedeutet, dass es erheblichen Einfluss in dem Sektor behalten würde. Arm gab in seiner Einreichung zur Ankündigung der geplanten Börsennotierung bekannt, dass das Unternehmen ein Viertel seiner Einnahmen in China erwirtschaftet, was es anfällig für politische Änderungen macht, denn angesichts des Wettbewerbs zwischen den USA und China um die Kontrolle über hochmoderne Chips wird es geopolitisch immer brenzliger.
Das Interesse von Investoren an Arm wird auch davon motiviert, dass sie ihre Geschäftsbeziehungen ausbauen und sicherstellen wollen, dass Konkurrenten keinen Vorteil erlangen. Während eine Investition in den Börsengang nicht mit einem Sitz im Vorstand von Arm verbunden wäre, könnten Investoren die Beziehungen zu jedem teilnehmenden Unternehmen stärken und es einem Konkurrenten erschweren, Arm später zu übernehmen.
Nichtsdestotrotz sind alle Augen auf die bevorstehende IPO gerichtet, die die größte des Jahres werden dürfte.
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