Es ist einer der wichtigsten Anlagegrundsätze, das eigene Portfolio möglichst breit aufzustellen. Alles auf eine Karte zu setzen, mag zwar manchmal verlockend erscheinen, führt langfristig gesehen aber in den seltensten Fällen zum Erfolg. Einem US-Anleger ist jedoch genau dies gelungen. Mit den Aktien eines einzigen Unternehmens wurde er zum Milliardär.
Aktionär aus Frust
Stewart Horejsi graduierte in den frühen 1960er-Jahren an der Universität von Kansas. Nach seinem Abschluss entschloss er sich, im familieneigenen Unternehmen zu arbeiten. Die Brown Welding Supply LLC vertrieb Schweißerzubehör. In erster Linie lieferte sie Sauerstoff-Tanks.
1980 hatte Stewart Horejsi die Führung über das Unternehmen übernommen. Lange Zeit liefen die Geschäfte sehr gut und man belieferte Schweißbetriebe im gesamten Bundesstaat. Im Laufe der Jahre traten jedoch finanziell potente Konkurrenten auf den Plan. Die nahmen sehr viel Geld in die Hand und begannen damit, immer mehr Lastwagen zu kaufen, mit denen sie den Markt, welcher bisher von Horejsis Unternehmen beherrscht wurde, zusehends weiter durchdringen konnten. Dies hatte zur Folge, dass auch der Wettbewerb immer weiter zunahm. Auf lange Sicht wusste Stewart, dass er diesen zu verlieren drohte.
Zu jener Zeit sah er sich nach alternativen Einnahmequellen um. Einige Freunde hatten ihm von einem interessanten Unternehmen erzählt, dessen Aktien im Laufe der Zeit sicherlich noch stark an Wert gewinnen würden. Es handelte sich dabei um Berkshire Hathaway, geführt von der heutigen Investment-Legende Warren Buffett.
Zu jener Zeit war Buffett jedoch noch relativ unbekannt und seine Holding-Gesellschaft mit Sitz in Omaha, Nebraska, war noch längst nicht der Gigant, der sie heute ist. Zum Teil aus Frust über seine eigene Situation schlug Horejsi zu und kaufte sich 40 Aktien von Berkshire Hathaway. Hierfür nutzte er die Barmittel seines Unternehmens.
Die Aktien gewonnen rapide an Wert
Die ersten 40 Aktien hatte er zum Preis von 265 Dollar erworben. Der Kurs der Papiere stieg bereits unmittelbar nach seinem Kauf. Daher entschloss sich Horejsi dazu nachzukaufen. Zwei Wochen später kaufte er daher 60 weitere Berkshire-Aktien für 295 Dollar je Anteil. Nach einem weiteren Monat lag der Kurs bereits bei 330 Dollar und er kaufte nochmals 200 weitere Aktien.
Für den Kurs der Aktie sollte es in den folgenden Jahren praktisch nur eine Richtung geben. War ein Anteil zu Beginn der 80er noch 265 Dollar Wert, war der Kurs zum Ende des Jahrzehnts hin auf über 8.675 Dollar geklettert. Dies entsprach einer Wertsteigerung von über 3.000 Prozent.
Horejsi kaufte in den Jahren nach seinem erstmaligen Einstieg immer weiter A-Anteile von Berkshire. Hierfür nutzte er das Einkommen seines Familienbetriebes. Zwischenzeitlich besaß er 5.800 Aktien des Unternehmens. Gelegentlich tätigte er einige moderate Verkäufe, um diese in seinen Betrieb zu reinvestieren. Dadurch erhielt er das notwendige Kapital, welches ihm ermöglichte, besser mit seiner Konkurrenz mitzuhalten.
Mit Berkshire zum Milliardär
Seinen größten Verkauf an Berkshire-Aktien tätigte er gegen Ende der 1990er-Jahre. Damals bewegte sich der Kurs der Aktie bereits zwischen 50.000 und 70.000 Dollar. Abhängig davon, wann genau er verkauft hatte, verdiente er zwischen 65 und 91 Millionen Dollar an diesem Geschäft. Dies sollte jedoch noch keineswegs das Ende der Fahnenstange sein.
Heutzutage wird Stewart Horejsi vom Bloomberg Billionaires Index als Milliardär geführt. Forbes führte ihn in seiner Reichenliste im Jahr 2019 auf Platz 1.277. Sein Nettovermögen soll sich dabei auf geschätzte 2 Milliarden Dollar belaufen. Horejsi selbst besitzt auch heute noch 4.300 Berkshire A-Aktien. Beim aktuellen Kurs von 347.815 Dollar je Anteil entspricht dies alleine bereits 1,5 Milliarden Dollar.
Welche Lehren Anleger daraus ziehen können
Die Geschichte von Stewart Horejsi ist zweifelsohne bemerkenswert. Aus Anlegersicht hat er sich zum einen vorbildlich verhalten, andererseits jedoch auch einen der wichtigsten Anlagegrundsätze missachtet.
Im Gegensatz zu allen allgemein anerkannten Ratschlägen konzentrierte er sich über einen großen Teil seiner Investmentkarriere lediglich auf eine einzelne Aktie. Zwar hat er im Laufe der Jahre sicherlich noch die ein oder andere Aktie hinzugekauft. Jedoch macht Berkshire Hathaway auch heute noch mindestens 75 Prozent seines gesamten Vermögens aus.
Sein phänomenaler Erfolg war möglich, weil er auf genau die richtige Aktie gesetzt hatte. Buffetts Unternehmen erzielte in den folgenden Jahrzehnten regelmäßig traumhafte Ergebnisse. Für gewöhnliche Anleger birgt eine solche Strategie jedoch erhebliche Risiken.
Es ist sehr schwer, bereits Jahre und Jahrzehnte vorher zu ahnen, welche Aktie später einmal durch die Decke gehen wird. Laut einer Studie Hendrik Bessembinder, einem Ökonomie-Professor von Horejsis früherer Universität in Arizona, sind über die vergangenen 90 Jahre fast alle Kurszuwächse an den US-Börsen lediglich auf 1 Prozent der Aktien zurückzuführen. Die restlichen 99 Prozent stiegen entweder kaum im Wert oder erwiesen sich sogar als Verlustgeschäft.
Als Ganzes betrachtet steigt der Markt stets weiter. Eine genaue Betrachtung fördert jedoch viele Verlierer und einige wenige extreme Gewinner zutage. Aus diesem Grund laufen Privatanleger, die Stock-Picking betreiben, Gefahr, öfter daneben zu liegen, als dass sie sich für die richtige Aktie entscheiden.
Langfristiger Anlagehorizont zahlt such aus
Gleichfalls zeigt die Geschichte von Stewart Horejsi wie erfolgreich man mit einer langfristig ausgelegten Buy-and-Hold-Strategie sein kann. Auch wenn sich eine derartige Rendite so schnell wohl nicht wiederholen lässt, gibt es dennoch eine Reihe von Wertpapieren, die langfristige Anleger ebenfalls reich belohnen. Auch eine Investition in den breiten Markt via ETFs und Indexfonds macht sich langfristig betrachtet oft bezahlt. Alles, was dafür notwendig ist, ist ein ausreichendes Maß an Geduld.
Stewart Horejsi selbst hat zwar bereits seit Längerem keine weiteren Anteile mehr an Berkshire Hathaway gekauft. An seinem Depot dürfte er dennoch sicherlich so schnell nicht rütteln. Sein Vertrauen in Warren Buffett und Berkshire Hathaway hat sich ausgezahlt.
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