Die Aktie des E-Commerce-Giganten Alibaba verzeichnet einen Rutsch nach unten. Schuld daran sind die Bekanntmachungen von SoftBank, einen großen Teil seiner Alibaba-Aktien im Wert von über 7 Mrd. USD verkauft zu haben. Der japanische Investor zieht sich von Alibaba zurück – ist das ein schlechtes Zeichen für die Zukunft des Unternehmens?
SoftBank Investment in Alibaba geht zu Ende
Die Alibaba Group, geleitet von Daniel Zhang und 1999 unter anderem von Jack Ma gegründet, blickt derzeit auf eine Marktkapitalisierung von 2 Billionen HDK, was etwa 230 Milliarden Euro entspricht. Die fünf größten Aktionäre von Alibaba waren bislang SoftBank Group, Jack Ma, Joseph Tsai, Goldman Sachs und Primecap Management.
SoftBank ist jetzt allerdings dazu übergegangen, fast seine gesamte verbleibende Beteiligung an Alibaba zu verkaufen. Außerdem will das Unternehmen sein Engagement in China begrenzen und sich Barmittel beschaffen, denn die Lage des Marktes hat den Wert seiner Investments in Tech-Unternehmen in Mitleidenschaft gezogen.
Der Konzern aus Japan hat seit Jahresbeginn Alibaba-Aktien im Wert von 7,2 Mrd. USD verkauft. Dafür nutzte SoftBank vorausbezahlte Terminkontrakte. Schon im letzten Jahr wurde ein Rekordwert von 29 Mrd. USD veräußert.
Durch die Terminverkäufe reduziert SoftBank seinen Anteil am chinesischen Konzern auf nur noch 3,8 Prozent, nachdem der japanische Investor einst bis zu 34 % an Alibaba gehalten hatte. Allerdings bieten die Verträge SoftBank die Möglichkeit, die Aktien zurückzukaufen.
SoftBank hatte im Jahr 2000 etwa 20 Mio. US-Dollar in Alibaba investiert, als das Unternehmen noch ein junges Start-up war. Tatsächlich war es der Gründer und CEO von SoftBank selbst, Masayoshi Son, der sich in Alibaba einkaufte.
Schon im Jahr 2019 verkaufte SoftBank einen Teil seines und verbuchte dabei über 11 Mrd. USD Gewinn vor Steuern. Im Juli 2020 soll das Unternehmen dann weitere 2,2 Mrd. USD seines Anteils an Alibaba verkauft haben.
Wie viel Beachtung sollte man SoftBank schenken?
SoftBank war ein Early Investor in Alibaba und hat damit viele Milliarden Dollar Gewinn gemacht. Für den Konzern hat sich das Investment vielfach ausgezahlt. Aber ist der aktuelle Aktienverkauf auf einen Vertrauensverlust in Alibaba zurückzuführen oder hat SoftBank einfach Geldnot?
Immer wieder ist das japanische Unternehmen in den Nachrichten, doch immer häufiger, wenn es um Fehlinvestitionen und Bruchlandungen geht.
2017 wurde der SoftBank Vision Fund gegründet, der für ähnliche Erfolgsgeschichten wie das Alibaba-Investment sorgen sollte.
Mit einem Ziel von 100 Mrd. Dollar konzentrierte sich SoftBank CEO Masayoshi Son mit dem Vision Fund auf Unternehmen, die von der weit verbreiteten Einführung von KI-Software profitieren sollten. Eine solche Anlage in KI-ETF ist auch aktuell ein großes Thema, mit vielversprechenden Gewinnen.
Mit dem Vision Fund durchlief SoftBank Höhen und Tiefen, wie sich an der Aktie des Unternehmens ablesen lässt. In weniger als zwei Jahren hatte sich die Aktie mehr als verdoppelt, da Tech-Firmen boomten und das Unternehmen aggressiv Aktien zurückkaufte. Doch unter dem Druck einiger schlechter Wetten und des allgemeinen Abschwungs bei Technologie-Aktien hat die Aktie seither all diese Gewinne wieder eingebüßt.
Der Vision Fund und ein kleinerer Nachfolger namens Vision Fund 2 investierten in über 40 börsennotierten Unternehmen, darunter Uber, DoorDash und Slack. Diese Aktien haben sich teilweise als kluger Schachzug erwiesen, auch wenn der Wert inzwischen wieder deutlich gefallen ist.
Allerdings gibt es auch bemerkenswerte Fehlinvestitionen wie in WeWork, was zu Milliardenverlusten führte. SoftBank investierte auch in den Kreditgeber Greensill, der 2021 zusammenbrach. Bei fast allen seiner fragwürdigen Startup-Investitionen hat Masayoshi Son viel Geld zu überhöhten Bewertungen ausgegeben, denn er wollte das nächste Alibaba frühzeitig zu identifizieren, selbst bei Start-ups ohne tragfähiges Geschäftsmodell.
Im August 2022 meldete SoftBank einen Verlust von 24 Mrd. USD, wovon 20 Mrd. USD auf die zwei Fonds entfielen. CEO Son scheint das Risiko zu lieben und versucht nun, mit dem Verkauf von Alibaba-Aktien wieder Geld in die Kassen zu spülen.
Alibaba will sich aufspalten
Alibaba hat neben seinem Kerngeschäft im E-Commerce auch Interessen in den Bereichen Cloud-Computing, künstliche Intelligenz und digitale Medien. Im März kündigte der Konzern an, sich in sechs Einheiten aufspalten zu wollen, wie zuletzt die Tagesschau berichtete.
Dieser Schritt, der darauf abzielt, den Wert für die Aktionäre zu steigern und den Wettbewerb zu verbessern, war ein wichtiges Zeichen für den Wandel im chinesischen Technologiesektor. Ein Ausstieg von SoftBank wäre ein weiterer Schritt.
Allerdings wirkt sich die Neigung von Gründer Jack Ma, seine Meinung zu sagen, negativ auf die Aktie aus. Im Oktober 2020 kritisierte er auf einem Finanzgipfel in Shanghai Chinas staatliche Banken, woraufhin Peking den Börsengang des Alibaba-Schwesterunternehmens Ant aussetzte.
Das harte Durchgreifen hat den Aktienkurs von Alibaba um 70 Prozent fallen lassen, sodass SoftBank den Großteil seiner Anteile zu Preisen verkauft hat, die in etwa dem entsprechen, zu dem Alibaba vor acht Jahren in New York an die Börse ging.
Aussichten für die Alibaba-Aktie
Die Aktie von Alibaba geht in Folge des SoftBank-Verkaufs merklich nach unten. Anlegern sollte das aber nicht allzu viele Sorgen bereiten, denn es ist mehr ein Zeichen für SoftBanks Probleme als die von Alibaba.
Analysten von Citigroup und HSBC geben der Alibaba-Aktie derweil eine Kaufempfehlung. An der New Yorker Börse wird die Aktie für knapp 94 USD gehandelt. Als mittleres Preisziel sehen Analysten bis zu 150 USD. Diese Ziele liegen deutlich über dem aktuellen Preis, was für große Erwartungen in einen Aufstieg in diesem Jahr steht.
Die Alibaba-Aktie dürfte sich für Anleger trotz der Meldungen rund um Großinvestor Softbank als lukratives Investment erweisen.
Jeder Handel ist riskant. Keine Gewinngarantie. Jeglicher Inhalt unserer Webseite dient ausschließlich dem Zwecke der Information und stellt keine Kauf- oder Verkaufsempfehlung dar. Dies gilt sowohl für Assets, als auch für Produkte, Dienstleistungen und anderweitige Investments. Die Meinungen, welche auf dieser Seite kommuniziert werden, stellen keine Investment Beratung dar und unabhängiger finanzieller Rat sollte immer wenn möglich eingeholt werden.
Klicke Hier, um die besten Krypto Presales zu sehen, die sich in diesem Jahr verzehnfachen könnten!