Die Aktienmärkte bieten die Chance auf eine hohe Rendite. Durchschnittliche Wertzuwächse von 6 % p.a. machen die Börse für Anleger attraktiv. Die erzielbare Rendite hängt von dem eigenen Vermögen ab. Wer wenig freies Kapital für Investments zur Verfügung hat, muss lange warten, um sich ein beträchtliches Vermögen aufzubauen. In Zeiten niedriger Zinsen liebäugeln immer mehr Anleger mit der Beschaffung von Fremdkapital, um die eigene Investitionssumme zu erhöhen. Ist der Aktienkauf auf Pump Rendite-Bringer oder NoGo?
Das Konzept
Das Konzept ist einfach. Anleger nehmen sich einen Kredit und investieren das aufgenommene Kapital in Aktien oder ETFs. Die Rückzahlung der Kredite gelingt auf verschiedene Art und Weise. Entweder entscheidet man sich für ein endfälliges Darlehen und zahlt mit den erhofften Erträgen den Kredit auf einem Schlag zurück, oder die Tilgung erfolgt mit monatlichen Raten. Die Darlehenssumme wird vollständig in ETFs und Aktien investiert. Das Ziel ist eine Partizipation an der langfristigen Entwicklung der Aktienmärkte.
Warren Buffets Meinung
Warren Buffet positioniert sich klar zu der Anzahl steigender Wertpapierkredite in den USA. In einem Aktionärsbrief von Berkshire Hathaway (WKN: A0YJQ2) wies er auf die vier großen Einbrüche im Kurs seines Unternehmens hin. In der langen Geschichte gab es eklatante Kurseinbrüche im Bereich von 35 % – 60 %. Aktienpositionen können in kurzer Zeit stark abstürzen. Zwar erholen sich die Aktienmärkte Immer wieder – wann genau das passiert, lässt sich jedoch nicht vorhersagen. Bei drehender Stimmung an den Aktienmärkten und einem Abverkauf können Anleger in Schwierigkeit geraten, deren Anteilsscheine mit Krediten hinterlegt sind. Bei Fälligkeit müssen die Anleger ihre Aktien verkaufen und ggf. hohe Kursverluste in Kauf nehmen. Zudem weist Star-Investor Warren Buffet auf die psychische Belastung hin. Wer seinen potenziellen Schuldenberg im Hinterkopf hat, kann keinesfalls unbelastet Investment-Entscheidungen treffen und Chancen am Aktienmarkt nutzen.
Ausnahme statt Regel
Eins vorweg: der Aktienkauf auf Kredit sollte die Ausnahme bleiben. In der Regel sollten Anleger ETFs und Aktien mit Eigenkapital kaufen und somit ihr Vermögens sukzessive aufbauen. Dies mag auf den ersten Blick mühsam sein. Langfristig bewirkt der Zinseszins bei erneuter Investition der Erträge jedoch wahre Wunder.
Tipps für Aktienkauf auf Kredit
Nichtsdestotrotz wollen einige Anleger partout nicht auf den Fremdkapital-Hebel beim Aktienkauf verzichten. Wer den Leverage-Effekt nicht nur für Immobilien, sondern auch sein Aktien-Depot nutzen möchte, sollte einige Tipps beachten. Andernfalls sitzt Anlegern ständig der Schuldenberg im Nacken.
Absicherung für unerwartete Situationen
Zunächst müssen Anleger eine Absicherung für unerwartete Situationen treffen. Private Anschaffungen, das Abrutschen in die Arbeitslosigkeit oder ein Börsencrash – all dies sind Unwägbarkeiten, deren Beeinflussung sich unserer Macht entzieht. Wer einen Kredit aufnimmt, erhöht seine zukünftigen Ausgaben – zumindest bei monatlicher Tilgung. Ein Finanzpuffer zur Absicherung ist ein Must-have.
Kein Wertpapierkredit
Bei einem Wertpapierkredit fungieren die Aktien als Sicherheit. Wenn sich die Finanzmärkte in einer starken Abwärtsbewegung befinden, fallen die beliehenen Aktien. Bei Fälligkeit verkauft die Bank die Wertpapiere – wohlmöglich zu einem Ramschpreis. Auf den Kursverlusten bleiben die Anleger sitzen und müssen fortan den Wertpapierkredit abstottern – Vermögensaufbau an der Börse Adieu.
Eigenkapitalquote im Blick behalten
Die Eigenkapitalquote ist eine wichtige Kennzahl, wenn es um die Analyse eines Unternehmens geht. Wer seine ETF- und Aktienkäufe mit Kredit finanzieren möchte, sollte seine Eigenkapitalquote ebenfalls im Blick behalten. Eine bestimmte Grenze im Hinblick auf das Fremdkapital kann helfen, das Risiko zu mindern.
Beständige Investment-Auswahl
Wer sich Aktien auf Kredit kauft, sollte beständige Investments auswählen. Der Kauf von spekulativen Trend-Unternehmen als Zock ist nicht empfehlenswert. Vielmehr sollten Anleger solide Unternehmen oder bestenfalls ETFs nutzen, um die Downside des Depots zu begrenzen. Stabilität heißt die Devise. Wer beispielsweise in der heutigen Zeit einen Kredit mit 1 % Zinsen abschließt, erzielt mit dem iShares Core MSCI World ETF (ISIN: IE00B4L5Y983) langfristig lukrative Erträge.
Fazit – lohnt sich der Aktienkauf auf Kredit?
Keine Frage – der Kauf von Aktien und ETFs auf Pump kann sich unter Umständen rechnen. Dafür müssen Anleger ein glückliches Händchen haben. Auf der anderen Seite gehen hohe Risiken mit dem Aktienkauf auf Kredit einher. Wer Wertpapierkredite abschließt, kann bei einem Börsencrash in einen Abwärtstrend geraten.
Der Aktienmarkt ist von einer langfristigen Aufwärts- bei kurz- und mittelfristigen Abwärtsbewegungen geprägt – wenn die Kredite in einer Abwärtsbewegung fällig werden, drohen Verluste. Wer dennoch Fremdkapital an der Börse einsetzen möchte, sollte solide ETFs wählen, Rücklagen bilden und die Fremdkapitalquote begrenzen. Wenn sich kurzfristig Kaufgelegenheiten mit hohen Rendite-Chancen bieten, kann ein Kredit hilfreich sein. Der ETF-Kauf auf Kredit im Corona-Crash hätte beispielsweise zu einer hohen Rendite in wenigen Monaten geführt – immer wird es nicht so laufen.
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