Adidas hatte wieder keine gute Woche, denn der Aktienpreis fiel am Freitagvormittag deutlich. Was ist bei dem deutschen Sportartikelhersteller los, dass es um 11 % nach unten geht?
Die kurze Antwort lautet: Yeezy. Adidas hat davor gewarnt, dass mit Verlusten zu rechnen sei, denn die Firma sitze auf unverkauftem Inventar und könnte in diesem Jahr wohl mit mehreren Hundert Millionen Euro Umsatzeinbruch konfrontiert sein.
Unverkauftes Yeezy-Inventar
Die Zusammenarbeit mit Kanye West kommt Adidas teuer zu stehen. Was den Marktwert zunächst erhöhte und den Rapper sogar zum Milliardär machte, fand im letzten Jahr ein unschönes Ende.
Das deutsche Unternehmen hat seine Partnerschaft mit dem Rapper und Modedesigner, der seinen Namen offiziell zu Ye geändert hat, im Oktober aufgekündigt, nachdem er eine Reihe von antisemitischen Äußerungen von sich gegeben hatte. Unter der Marke Yeezy verkaufte Adidas vor allem Sneaker.
Sollte es nicht gelingen, den Bestand an Yeezy-Artikeln zu verkaufen, könnte Adidas AG einen Verlust verbuchen. Das Unternehmen sagte am Donnerstagabend, es erwarte einen währungsbereinigten Umsatzrückgang im hohen einstelligen Bereich, da der Nichtverkauf der bestehenden Schuhbestände erhebliche negative Auswirkungen haben werde.
Das Unternehmen prognostizierte außerdem einmalige Kosten von bis zu 200 Millionen Euro, sodass Adidas im schlimmsten Fall für das Jahr 2023 einen Verlust von 700 Millionen Euro zu erwarten hat.
„Die Zahlen sprechen für sich. Wir entwickeln uns derzeit nicht so, wie wir sollten“, sagte Adidas-Chef Bjørn Gulden in einer Pressemitteilung. Es werde einige Zeit dauern, das Unternehmen es wieder zu Wachstum und Profitabilität zu führen.
Der Umsatz von Adidas stieg 2022 nach unbestätigten Zahlen um 1 %, während der Betriebsgewinn von fast 2 Mrd. Euro im Jahr 2021 auf 669 Mio. Euro im Jahr 2022 sank.
Adidas x IVY PARK
Auch Sängerin Beyoncé arbeitet mit Adidas zusammen und verkauft Sportbekleidung unter der Marke IVY PARK. Diese Zusammenarbeit sorgt für deutlich weniger negative Aufmerksamkeit in den Medien, doch ein Erfolg ist sie für Adidas dennoch ebenfalls nicht.
Die Bekleidungslinie von Beyoncé verfehlte im vergangenen Jahr die internen Umsatzprognosen um mehr als 200 Mio. Dollar, berichtete das Wall Street Journal am Mittwoch. Der Megastar verdiene aber immer noch 20 Mio. Dollar pro Jahr mit der Zusammenarbeit.
Laut Dokumenten, die dem Journal vorliegen, hat Ivy Park im Jahr 2022 etwa 40 Mio. USD Umsatz gemacht, gegenüber 93 Mio. USD im Jahr 2021. Für 2022 hatte das Unternehmen mit einem Umsatz von 250 Mio. USD gerechnet.
Für das Jahr 2023 rechnet Adidas mit einem Umsatz von 63 Mio. USD mit der Ivy-Park-Kollektion, während zuvor ein Umsatz von 335 Millionen Dollar prognostiziert worden war.
Adidas wird im Jahr 2022 etwa 10 Millionen Dollar durch die Partnerschaft verlieren. Ende dieses Jahres endet der Vertrag zwischen Beyoncé und Adidas, ob es eine Verlängerung gibt, dürfte bisher nicht klar sein. Ab Mai geht die Sängerin auf große Welttournee, die im Vorverkauf bereits sämtliche Dimension sprengt und es eine riesige Nachfrage gibt – das könnte die Verkaufszahlen der diesjährigen Ivy Park nochmal ankurbeln.
Adidas-Aktienprognose
In den vergangenen 12 Monaten sank die Aktie von Adidas um 43,3 %. Seit August 2022 geht es stetig bergab, mit einem kurzzeitigen Sprung nach oben im November. Kostete die Aktie vor einem Jahr noch 242,90 EUR, liegt sie heute bei nur 137,20 Euro. Auch Konkurrent Nike verzeichnete einen Preisabfall, jedoch nur von 15,62 %.
Kann sich Adidas wieder retten? Für dieses Jahr scheint es kaum möglich. Der prognostizierte Verlust der unverkauften Yeezy-Kollektionen schlägt stark zu Buche und auch die wirtschaftliche Lage macht es dem Unternehmen schwer.
Verbraucher geben aufgrund der anhaltenden Inflation weniger für Markenprodukte aus und schnallen den Gürtel enger. Das bekommt Adidas seit Jahren zu spüren. Adidas beschäftigt weltweit über 60.000 Mitarbeiter und brachte es 2021 auf einen Umsatz von 21,234 Mrd. Euro und einen Gewinn von 2,116 Mrd. Euro, deutlich mehr als 2020, aber noch immer weniger als 2017 bis 2019.
Empfehlen Analysten den Kauf der Adidas-Aktie?
Analysten wie von Warburg Research haben ihr Kursziel für die Adidas-Aktie auf 175 Euro gesenkt, Deutsche Bank Research sieht das Ziel bei 170 Euro, während RBC ein Ziel von lediglich 110 Euro vorgibt. RBC rechnet also mit einem weiteren Kursabsturz von gut 20 % für 2023.
Der aktuelle Konsens von vielen Investmentanalysten ist, die Aktie der Adidas AG zu halten. Warburg Research empfiehlt wie auch Deutsche Bank Research zum Kauf der Aktie, Goldman Sachs, J.P. Morgan und RBC bleibt in dieser Hinsicht neutral.
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