Der US-Softwareriese Microsoft kauft den Computer- und Videospieleentwickler Activision Blizzard. Mit 69 Milliarden US-Dollar handelt es sich dabei um die mit Abstand teuerste Übernahme in der Geschichte von Microsoft. Als Reaktion darauf schnellte der Kurs der Activision Blizzard Aktie (ISIN: US00507V1098) um mehr als 30 Prozent in die Höhe.
Am heutigen Dienstag ließ Microsoft eine wahre Bombe platzen. Für rund 69 Milliarden Dollar will der Konzern den Spieleentwickler Activision Blizzzard übernehmen. Damit pulverisiert Microsoft seinen bisherigen Rekord aus dem Jahr 2016. Damals hatte man das Karrierenetzwerk Linkedin für 26 Milliarden Dollar übernommen. Erst im letzten Jahr hatte Microsoft für den Spracherkennungsspezialisten Nuance 16 Milliarden Dollar auf den Tisch gelegt.
Microsoft rückt zu Tencent und Sony auf
Mit Activision Blizzard holt sich Microsoft nun den Entwickler so bekannter und erfolgreicher Spiele wie „World of Warcraft“ oder der „Call of Duty“-Reihe ins Haus. Mit einer Marktkapitalisierung von rund 44,5 Milliarden Euro (50,5 Milliarden Dollar) zählt Activision Blizzard zu den größten Spieleentwicklern der Welt. Das Microsoft bereit ist, dermaßen tief in die Tasche zu greifen, um sich Activision Blizzard einzuverleiben, verdeutlicht, wie immens wichtig Microsoft den globalen Spielemarkt mittlerweile einschätzt.
Die Gaming-Branche befindet sich seit Jahren in einem unaufhörlichen Aufwärtstrend. Belief sich der weltweite Umsatz für Computer- und Videospiele sowie Mobile Games 2016 noch auf 90 Milliarden Euro, rechnen Analysten für das abgelaufene Jahr 2021 bereits mit 155 Milliarden Euro. Damit ist die Gaming-Industrie längst die größte Unterhaltungsindustrie der Welt, weit vor Kino, Fernsehen, Streaming und Musik. Auch für die kommenden Jahre sagen die Prognosen weiterhin ein rasantes Wachstum voraus.
Mit seiner Spielekonsole Xbox ist Microsoft selbst bereits seit Jahren auf dem Markt aktiv. Durch die Übernahme von Activision Blizzard dürfte es dem Konzern jedoch gelingen, seine eigene Marktposition gegenüber der Konkurrenz entscheidend zu stärken. Nach dem Zukauf rückt man global gesehen innerhalb der Spiele-Branche auf Rang drei vor. Nur der chinesische Konzern Tencent, sowie Sony aus Japan sind noch größer.
Dass die Pläne von Microsoft jedoch noch weit über den aktuellen Spielemarkt hinausgehen könnten, lässt sich an der Erklärung des Microsoft-Vorstandsvorsitzenden Satya Nadella erkennen. Dieser wies auf die Schlüsselrolle von Spielen bei der Entwicklung des sogenannten Metaversums hin. Dabei handelt es sich um einen der neuesten Trendbegriffe der IT-Branche, welcher nicht zuletzt durch Facebooks Neuausrichtung und Umbenennung in Meta popularisiert worden ist.
Das Metaversum ist eine digitale Welt, in der virtuelle und augmentierte Realität miteinander verschmelzen, sodass Nutzer praktisch direkt in das Internet eintauchen können. VR-Projekte wie Oculus Rift, welches vor Jahren bereits von Facebook gekauft worden ist, deuten schon heute an, welches Potenzial eine Verschmelzung aus VR und Computerspielen bietet.
Activision Blizzard Aktie steigt kräftig
Die Aktie von Activision Blizzard reagierte unterdessen mit einem großen Kurssprung auf die angekündigte Übernahme. Der Aktienkurs sprang von 65,4 auf 85,4 Dollar. In den folgenden Stunden verlor das Papier zudem nur sehr moderat wieder an Wert. Aktuell wird die Activision Blizzard Aktie immer noch bei 83,6 Dollar gehandelt.
Microsoft geht davon aus, dass der Deal bis zum Ende des nächsten Geschäftsjahres zum Abschluss kommen dürfte. Dementsprechend könnte ein Vollzug bis Mitte 2023 stattfinden. Vorher benötigt Microsoft allerdings noch die Zustimmung der Wettbewerbshüter.
Wie viele andere Spielehersteller auch erlebt Activision Blizzard derzeit aufgrund der Corona-Pandemie einen Boom. Prognosen zufolge dürfte sich der Umsatz im abgelaufenen Jahr auf 8,7 Milliarden Dollar belaufen, was einem Plus von 7,75 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
Seit Februar dieses Jahres war der Kurs der Activision Blizzard Aktie aufgrund von Diskriminierungsvorwürfen dennoch stark eingebrochen, nachdem man zuvor kurzzeitig die Marke von 100 Dollar überschritten hatte. Dennoch sprechen sich derzeit 23 von 29 Kursbeobachtern dafür aus, die Activision Blizzard Aktie zu kaufen. Das durchschnittliche Kursziel liegt dabei mit 92,69 Dollar selbst nach der heutigen Kursexplosion immer noch 10,8 Prozent über dem tatsächlichen Aktienkurs.
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