Chuck Feeney hat im Leben alles erreicht. Nachdem er ein international erfolgreiches Unternehmen gegründet hatte, verdiente er Milliarden. Nun hat er fast alles davon verschenkt. Er selbst könnte kaum glücklicher sein.
Vom Milliardär zum Millionär
Als der Stiftung von Chuck Feeney kürzlich das Geld ausgegangen ist, konnte dieser erleichtert aufatmen. Ihm war damit endlich das gelungen, was er sich viele Jahre zuvor vorgenommen hatte: Er verschenkte 99,98 Prozent seines Vermögens. Von den ursprünglich acht Milliarden Dollar, welche der Unternehmer im Laufe seiner langen Karriere angehäuft hatte, sind nun nur noch rund zwei Millionen übrig.
Im Vergleich zu den meisten anderen Menschen geht es Feeney damit immer noch sehr gut. Allerdings ist er niemand, dem Reichtum sonderlich viel bedeutet. Trotz seines großen Vermögens lebt er bereits seit Jahren in einer Mietwohnung in Chicago. Teure Autos und protzige Uhren waren noch nie sein Ding. Dementsprechend weint er seinem ehemaligen Vermögen auch keine Träne nach. Er selbst sagt von sich, er könne kaum glücklicher sein.
Vom Spirituosenverkäufer zum milliardenschweren Unternehmer
Feeneys Karriere begann in den 50er-Jahren. Zu Beginn verkaufte er persönlich steuerfreie Spirituosen an amerikanische Soldaten, welche sich an Mittelmeerhäfen aufhielten. Daraus entwickelte er zusammen mit seinem Schulkollegen und Geschäftspartner Bob Miller die Idee, steuerfreie Produkte an Reisende zu verkaufen. Einige Zeit später gründeten die beiden das Unternehmen Duty Free Shoppers (DFS).
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Der heimliche Philanthrop
Feeney entschloss sich, der Welt etwas zurückzugeben. Philanthropie ist sicherlich kein neuartiges Konzept. Viele reiche Menschen spenden einen Teil ihres Vermögens wohltätigen Zwecken. Auch gab es in der Vergangenheit immer wieder reiche Wohltäter, welche den Großteil ihres Geldes nach ihrem Tod an Stiftungen vermachten. Feeney wollte sich damit jedoch nicht begnügen. Er selbst gilt mittlerweile als einer der Vorreiter des Konzepts „Giving While Living“. Feeney wollte den größten Teil seines Vermögens bereits zu seinen Lebzeiten spenden. Er sagt, er sehe schließlich keinen Grund dazu, Jahrzehnte mit dem Spenden zu warten, wenn sein Geld bereits heute etwas Gutes tun könne.
1982 gründete er daher die Stiftung Atlantic Philanthropies. Ohne dies publik zu machen, transferierte er den größten Teil seines Vermögens in die Stiftung. Feeney selbst bevorzugte die Heimlichkeit. Zu dem bescheideneren Lebensstil, den er pflegte, gehörte es auch, nicht dauernd im Rampenlicht zu stehen. Öffentlich machte er seine wohltätige Arbeit erst 1996, nachdem er seine Anteile an dem Luxusgüterunternehmen LVMH verkauft hatte.
Atlantic Philanthropies investierte das Geld von Feeney wiederum in eine Vielzahl von Projekten und Einrichtungen. Rund die Hälfte der acht Milliarden Dollar gingen demnach an Bildungseinrichtungen. So finanzierte er u. a. einen Technologiecampus auf New Yorks lange vernachlässigtem Roosevelt Island. Auch zahlreiche andere Wohltätigkeitseinrichtungen erhielten von Feeneys Stiftung Geld. Zudem unterstütze er zahlreiche Projekte für eine bessere Gesundheitsversorgung in Ländern wie Vietnam sowie Kampagnen zur Abschaffung der Todesstrafe. Während ihrer Hochphase beschäftigte die Stiftung rund 300 Mitarbeiter und war mit ihren Büros in sieben unterschiedlichen Zeitzonen vertreten.
Lob und Kritik
Für seine große Spendenbereitschaft erntete Feeney viel Lob. So bezeichnete Warren Buffett ihn einst als „Vorbild für uns alle“. Warren Buffett und Bill Gates riefen 2010 den sogenannten Giving Pledge ins Leben. Bei diesem verpflichten sich vermögende Menschen aus aller Welt, mindestens die Hälfte ihres Reichtums vor ihrem Tod wohltätigen Zwecken zu spenden. Feeney gilt als eine der Inspirationen für dieses Unterfangen.
Gleichzeitig gibt es jedoch auch immer wieder kritische Stimmen, die das wohltätige Gebaren von Milliardären hinterfragen. Ein Argument lautet dabei, dass derartige Spendenaktionen nicht nötig wären, wenn das Geld bereits vorher durch ein gerechtes Verteilungssystem an die Bedürftigen gegangen wäre. Hinzukommt, dass viele ihren Reichtum zuvor oft über diverse Steuerschlupflöcher dem Fiskus entzogen haben.
Auch Feeney selbst hatte lange Zeit einen großen Teil seiner Gewinne immer wieder in Steueroasen transferiert. Er selbst rechtfertigte dies mit der ineffizienten Arbeitsweise des Staates. Anstatt sich darauf zu verlassen, dass der Staat vernünftig mit seinem Geld umgeht, wollte er lieber selbst entscheiden, für welche Zwecke sein Vermögen eingesetzt wird.
Endlich am Ziel
Nach annähernd vier Jahrzehnten ist Feeney nunmehr endlich am Ziel angelangt. Nachdem seiner Stiftung kurz zuvor das Geld ausgegangen war, unterschrieb er am 14. September 2020 ein Dokument zur Schließung von Atlantic Philanthropies. Aus gegebenem Anlass fand die Zeremonie hierzu nicht persönlich, sondern über Zoom statt. Unter anderem Bill Gates und der kalifornische Gouverneur Jerry Brown sandten Videobotschaften.
In einem kürzlichen Interview mit dem Magazin Forbes verriet Feeney, dass er im Laufe seiner Spendenkarriere eine Menge gelernt habe. Im Nachhinein hätte er zwar einige Dinge anders gemacht, jedoch fühle er sich nach dem Erreichen seines Ziels rundherum glücklich.
Er selbst wird sein Leben nun weiter in Zurückgezogenheit leben. Seinen Reichtum wird er dabei in keinster Weise vermissen. Anderen Reichen rät er, es ebenfalls einmal mit Spenden zu versuchen. „Sie werden es mögen.“
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