Das Jahr 2020 wird zweifelsohne als besonders ereignisreich in die Geschichte eingehen. Aus Anlegersicht bedeuten aufregende Zeiten für gewöhnlich nervenaufreibendes Bangen. Doch aus dem hektischen Auf und Ab lassen sich auch einige wertvolle Lektionen lernen.
1. Emotionen sind auch weiterhin kein guter Ratgeber
Dass es keine gute Idee ist, sich bei den eigenen Anlageentscheidungen von Emotionen leiten zu lassen, dürfte hinlänglich bekannt sein. Ebenso bekannt ist jedoch, dass die meisten Anleger sich beharrlich weigern, auf diesen Rat zu hören. Anders dürfte es kaum zu erklären sein, weshalb die Kurse im Februar von einem Rekord zum Nächsten eilten, obwohl der aufgrund der Pandemie bevorstehende Crash bereits abzusehen war.
Als die Kurse erst einmal ins Purzeln gerieten, gab es dann plötzlich kein Halten mehr. Aus Panik wollten die meisten alles verkaufen, was sie hatten. Wenige Wochen später schon setzte der Markt zu einer neuen Aufholjagd an. Wer es gewollt hätte, hätte die ganze Krise auch einfach aussitzen können. Doch hierfür wäre es notwendig gewesen, rational zu handeln und die eigenen Emotionen unter Kontrolle zu behalten.
2. Sichere Anleihen sind nach wie vor wichtig
In Zeiten niedriger Zinsen gelten sichere Anleihen als wenig attraktiv. Die Renditen, die man mit ihnen erzielen kann, sind minimal. Manchmal reichen sie nicht einmal aus, um die Inflation zu schlagen. Aus diesem Grund setzen Anleger in den letzten Jahren in zunehmendem Maße auf Hochrisiko-Anleihen oder gleich auf Aktien. Die Krise hat jedoch gezeigt, dass auch langweilige Anleihen wichtige Funktionen erfüllen.
Zum einen bieten sie auch in unübersichtlichen Zeiten wie diesen stets einen sicheren Anlagehafen. Gerade bei fallenden Kursen können solche Anleihen die Volatilität im eigenen Portfolio reduzieren und so verhindern, dass Anleger in Panik geraten. Ferner sind sie im Zweifelsfall auch eine exzellente Quelle, von welcher man zusätzliche Liquidität beziehen kann, falls man einmal schnell ein anderes Investment tätigen möchte. Aufgrund ihrer Stabilität braucht man bei sicheren Anleihen so gut wie nie auf eine Kurserholung zu warten.
3. Ohne Diversifikation geht es nicht
Passend zur obigen Erkenntnis dürften auch in dieser Krise wieder einige Anleger gelernt haben, dass Diversifikation mehr als nur ein guter Vorsatz sein sollte. Wer auch auf Anleihen gesetzt hat, hätte im Februar und März deutlich geringere Verluste erlitten. Zudem litten einige Branchen fast das ganze Jahr über unter der Krise.
Gleichzeitig zogen jedoch vor allem die Tech-Werte beinahe kontinuierlich an und kletterten von einem Rekordhoch zum nächsten. Das Tragische daran ist, dass vermutlich nicht wenige Anleger daraus die falschen Schlüsse ziehen: Alles auf ein Pferd zu setzen, lohnt sich halt doch, sofern es bloß das Richtige ist.
4. Kurzfristig entwickeln sich die Märkte unberechenbar
2020 hat einmal mehr eindrucksvoll bewiesen, wie unglaublich riskant kurzfristige Anlagestrategien sein können. Der Markt brach im Februar von einer Woche zur Nächsten ein. Auch die anschließende Kursrallye hätte so kaum jemand voraussehen können. Auch die lange Schwebepartie nach der US-Präsidentschaftswahl wirkte sich keineswegs so negativ auf den Aktienmarkt aus, wie dies von vielen Experten prognostiziert worden war.
Die tagtäglichen Kursbewegungen werden von einer unüberschaubar großen Vielzahl an Faktoren beeinflusst. Manchmal überwiegt ein besonders großer Faktor, und die Märkte bewegen sich alle in die gleiche Richtung. An den meisten Tagen ist es jedoch kaum vorherzusehen, was passieren wird. Es hat schon seine Gründe, weshalb fast alle Daytrader früher oder später das Handtuch werfen.
5. Manchmal ist Nichtstun die beste Strategie
Wenn es an den Märkten drunter und drüber geht, neigen viele Anleger dazu, den kühlen Kopf zu verlieren. Selbst wenn man nicht in Panik verfällt, ist es besonders inmitten einer Krise wie der aktuellen schwer, die richtige Strategie für sich zu finden. Dies führt schnell dazu, dass man sich hilflos fühlt. Allerdings sollte man in genau solchen Situationen vermeiden, etwas zu tun, nur um etwas getan zu haben.
Eine rege Handelsaktivität während einer Krise deutet nicht selten darauf hin, dass man eigentlich keinen Plan hat und im Nebel stochert. Solange man es jedoch vermeidet, große Verluste einzufahren, sind vorübergehende Rückschläge nicht weiter tragisch. In Krisenzeiten ist es wichtig, große Fehler zu vermeiden. Meistens entstehen diese gerade dadurch, dass man zu viel tut anstatt zu wenig.
6. Jede Krise birgt ihre Gelegenheiten
Viele Investoren sind erst durch Krisen so richtig reich geworden. Jede Krise birgt nämlich bereits die Saat zukünftigen Erfolges. Hierbei ist es wichtig, sich auf das zu konzentrieren, was noch kommt und nicht auf die aktuell fallenden Kurse. Nicht wenige der Unternehmen, die in diesem Jahr zu den Verlieren gezählt haben, lassen nun bereits wieder Glimmer der Hoffnung erkennen.
Gleichzeitig ist es bestimmten Branchen und Unternehmen gelungen, während der Krise ganz besonders durchzustarten. Jede Krise bringt nämlich auch Veränderungen mit sich. Dies gilt ganz besonders für die aktuellen Ereignisse. In einigen Jahren wird das Jahr 2020 sicherlich als entscheidender Katalysator für viele Trends und Entwicklungen angesehen werden. Wer jetzt mutig und weitsichtig genug ist, dem bieten sich zahlreiche Gelegenheiten.
7. Auf die richtige Zeit zum Anlegen zu warten, geht meistens nicht auf
Wie gut sich das eigene Portfolio in diesem Jahr entwickelt hat, hängt nicht nur von den jeweiligen Investments ab. Es kommt auch darauf an, wann man in den Markt eingestiegen ist. Wer im Januar oder Februar losgelegt hat, um von der Kursrallye zu profitieren, dürfte 2020 nicht in sonderlich guter Erinnerung behalten. Für viele junge Anleger, die erst nach dem Crash eingestiegen sind, sieht die Sache aktuell vielleicht anders aus.
Allerdings liegt es größtenteils nicht in der eigenen Hand, ob der selbst gewählte Einstiegszeitpunkt günstig ist oder nicht. Wer ständig aus Angst vor der nächsten Krise vor dem Investieren zurückschreckt, verschenkt wertvolle Zeit und lässt sich womöglich hohe Renditen entgehen. Letztlich kommt es nicht auf den Zeitpunkt an, an welchem man den Markt betritt, sondern auf die Zeitspanne, über welche hinweg man investiert gewesen ist.
8. Es kann immer noch schlimmer werden
Sowohl der Crash als auch die Corona-Krise an sich haben 2020 eindrucksvoll bewiesen, dass man sich niemals zu sicher sein sollte, das Schlimmste bereits überstanden zu haben. Wie lange ein Crash andauert und wie tief die Kurse sinken, lässt sich vorher nicht abschätzen. Auch Ereignisse in der Welt außerhalb der Börsen können einem jederzeit einen Strich durch die Rechnung machen.
Aus diesem Grund sollte die eigene Strategie niemals auf der Hoffnung aufbauen, dass es nicht schlimmer werden kann, als es aktuell gerade ist. Die Zukunft hält zweifelsohne noch zahlreiche Überraschungen bereit. Nicht alle davon werden erfreulich sein. Es ist deshalb wichtig, niemals alles auf eine Karte zu setzen.
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