Der Gang an die Börse stellt für jedes Unternehmen ein aufregendes neues Kapitel dar. Viele der erfolgreichen Aktien dieser Welt konnten nach dem Ausgabetag schnell einen steigenden Kurs verzeichnen. Manchmal entwickeln sich die Dinge jedoch anders als ursprünglich erhofft. Glücklicherweise bedeutet ein missratener Börsenstart nicht gleich das Ende der Welt. Diese Unternehmen enttäuschten ihre Aktionäre am ersten Tag, nur, um später doch noch Erfolg zu haben.
Facebook
(US30303M1027)
Heutzutage gehört Facebook zu den größten und erfolgreichsten Unternehmen der US-Tech-Branche. Fast 2 Milliarden Menschen weltweit nutzen die soziale Plattform regelmäßig. Allerdings lief nicht immer alles nach Plan für den Konzern von Mark Zuckerberg. Als 2012 der Börsengang von Facebook bevorstand, war die Stimmung unter Analysten und Investoren noch großartig. Das Wall Street Journal rechnete im Zuge des Gangs auf das Parkett mit einer Marktkapitalisierung von rund 100 Mrd. Dollar. Doch dann kam alles ganz anders.
Im Mai ging Facebook schließlich mit einer Eröffnungsbewertung von 38 Dollar je Aktie an den Start. Bereits der darauffolgende Tag sollte sich als Desaster erweisen. Der Kurs der Aktie stürzte ab und die NASDAQ entschuldigte sich für technische Probleme beim Handel. Eine Woche später war jedoch klar, dass keineswegs nur eine Panne an der Börse selbst für Facebooks Absturz verantwortlich war. Der Kurs belief sich zu jener Zeit noch auf 31,90 Dollar. Im August rangierte das Papier sogar nur noch zwischen 14 und 15 Dollar.
Der Blick zurück zeigt, dass dieser zu jener Zeit drastisch wirkende Fehlstart letzten Endes keine Auswirkungen auf den Erfolg des Unternehmens gehabt hat. Der aktuelle Kurs der Facebook-Aktie liegt bei rund 275 Dollar und der Konzern ist erfolgreicher denn je.
Zynga
(US98986T1088)
Zynga spezialisiert sich auf Browserspiele, welche größtenteils nur innerhalb sozialer Netzwerke gespielt werden. Spiele wie FarmVille oder CityVille entwickelten sich vor allem auf Facebook schnell zu absoluten Hits. Als das Unternehmen gegen Ende 2011 an die Börse gebracht wurde, war die Vorfreude vieler Anleger entsprechend groß. Bei einem Startpreis von gerade einmal 10 Dollar schien es, als könne es mit der Aktie eigentlich nur bergauf gehen.
Nach einem kurzen Preisverfall kletterte die Aktie im Frühjahr schnell wieder auf 11 Dollar je Anteil. Danach ging es für Zynga-Aktionäre jedoch nur noch in eine Richtung. Im Laufe des Jahres brach der Aktienkurs um 74 Prozent ein. In den folgenden Jahren darbte das Papier lange bei einer Bewertung zwischen 2 und 3 Dollar dahin. Ab 2019 begann sich der Börsenkurs jedoch wieder zu erholen. Noch besser verlief bisher das Jahr 2020. Aufgrund der Pandemie greifen deutlich mehr Menschen zu sozialen Medien und Online-Spielen. Erst diesen Mai vermeldete Zynga den höchsten Umsatz der Unternehmensgeschichte.
Uber
(US90353T1007)
Uber ist mittlerweile in zahlreichen Ländern weltweit unterwegs. Mit seiner Taxi-App revolutionierte das Unternehmen den Markt zur Personenbeförderung. Im Laufe der Jahre rankten sich dabei immer wieder diverse Skandale um den Konzern aus San Francisco. Vor allem das Unterwandern von Tarifen und die Scheinselbstständigkeit, in welche Uber viele seiner Fahrer zwingt, stießen vielen Menschen dabei übel auf. Auch der Börsenstart von Uber stand unter keinem guten Stern.
Während seiner IPO im Mai 2019 rutschte der Kurs der Uber-Aktie schnell um 7,6 Prozent ab. Bereits am ersten Tag sank der Aktienkurs dadurch von 45 auf 42 Dollar. Die Bewertung des Unternehmens belief sich zu jener Zeit auf rund 75 Mrd. Dollar. Eigentlich hatte man sich bei Uber kurz- bis mittelfristig eine Marktkapitalisierung von 120 Mrd. Dollar erhofft. Manche Analysten gaben vor allem dem schlechten Zeitpunkt für einen Börsengang die Schuld. Zu jener Zeit intensivierte Donald Trump abermals seinen Wirtschaftskonflikt mit China und die Märkte reagierten zunehmend nervös.
Aktuell schreibt Uber aufgrund der Corona-Krise tiefrote Zahlen. Für Freude bei den Uber-Aktionären dürfte hingegen eine kürzliche Volksabstimmung in Kalifornien gesorgt haben. Diese hatte ein Gesetz gekippt, wonach die Fahrer von Uber und Lyft als Mitarbeiter hätten behandelt werden müssen. Zumindest die Aktionäre dürfte es freuen: Die Uber-Aktie überschritt nach Bekanntwerden des Referendums erstmals wieder den ursprünglichen Ausgabepreis.
Moderna
(US60770K1079)
Im Dezember 2018 setzte Moderna dazu an, den bis dahin größten Börsengang eines Biotech-Unternehmens hinzulegen. Der Ausgabepreis der Aktien belief sich auf 23 Dollar je Anteil. Damit gelang es dem Unternehmen auf einen Schlag rund 7,5 Mrd. Dollar einzunehmen. Für die Aktionäre erwies sich der erste Handelstag allerdings als weitaus weniger erfreulich. Am Ende des Tages stand der Kurs nur noch bei 18,60 Dollar. Nach einem kurzzeitigen Zwischenhoch im Frühjahr ging es für die Aktie noch weiter bergab. Im Sommer 2019 unterschitt das Papier zwischenzeitlich die Marke von 13 Dollar.
Die große Wende sollte jedoch im Frühjahr 2020 kommen. Mit dem Ausbruch der Pandemie rückten vor allem die als besonders innovativ geltenden Biotech-Unternehmen bei der Suche nach einem Impfstoff in den Fokus der Aufmerksamkeit. Auch Moderna arbeitet aktuell fieberhaft an einem solchen Impfstoff und galt lange Zeit als einer der Favoriten für die schnellste Zulassung. Der Aktienkurs bewegt sich derzeit bei über 80 Dollar.
Vonage
(US92886T2015)
Heutzutage konzentriert sich die Vonage Holdings Corp. auf Cloud-basierte Lösungen im Bereich der Unternehmenskommunikation. Während seines Börsenganges gab es zwar noch keine Cloud-Technologie im heutigen Sinne. Dafür kontrollierte Vonage zu jener Zeit rund die Hälfte des nordamerikanischen Marktes im Bereich Voice over Internet Protocol (VoIP). Trotz seiner Marktmacht verlor Vonage zu jener Zeit in jedem Quartal mehr Geld. Der Börsengang sollte daher dringend benötigtes Kapital hereinspülen. Allerdings entwickelte sich der IPO von Vonage für die Anleger zur reinsten Katastrophe.
Vonage entschied sich dazu, vor der Ausgabe 13,5 Prozent seiner Aktien direkt seinen eigenen Kunden anzubieten. Der vorbörsliche Kauf wurde dabei über eine eigens eingerichtete Webseite abgewickelt. Zum großen Ärgernis der Privatanleger kam es jedoch zu einer technischen Panne. Viele der Käufer erhielten eine Nachricht, dass ihr Aktienkauf nicht registriert worden war und sie deshalb leer ausgegangen waren. Möglicherweise waren einige sogar recht froh darüber. Der Kurs der Vonage-Aktie brach allein in der ersten Woche um 30 Prozent ein.
Dann erhielt jedoch jeder von ihnen eine Mitteilung, dass ihr Aktienkauf entgegen der ersten Nachricht doch registriert worden war und sie nun Besitzer der deutlich billigeren Aktien waren. Den verständlicherweise aufgebrachten Anlegern wurde in einer anschließenden Sammelklage jedoch Recht gegeben. In der Folgezeit mutierte die Vonage-Aktie vorübergehend sogar zum Pennystock.
In den vergangenen Jahren gelang es dem Unternehmen jedoch, eine neue Nische für sich herauszuschlagen. Seit dem Ausbruch der Corona-Krise befindet sich das Papier wieder im Aufwind. Der ursprüngliche Ausgabepreis von 17 Dollar konnte bisher jedoch noch nicht wieder erreicht werden.
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