Was sind ETFs – Erklärung und Definition für ETFs
ETFs werden immer beliebter. Sie erlauben es Anlegern, mit stark vermindertem Risiko breit in den Aktienmarkt zu investieren. Doch was ist ein ETF eigentlich genau? Dieser Frage wollen wir in diesem Artikel einmal auf den Grund gehen.
Im Folgenden werden wir genauer beleuchten, was es mit ETFs auf sich hat, worin sie sich von klassischen Fonds und Aktien unterscheiden und wie man am besten in sie investiert. Im Anschluss werden Sie problemlos in der Lage sein, sich in der aufregenden Welt der ETFs zurechtzufinden.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Was ist ein ETF?
- 2 ETF Volumen steigt weltweit
- 3 ETFs erklärt – Börsengehandelter Indexfonds
- 4 Indexfonds Funktionsweise
- 5 Börsengehandelter Indexfonds – was genau bedeutet das?
- 6 Wo kann man ETFs kaufen?
- 7 Langfristige Gewinne mit ETFs (ETF Sparplanrechner)
- 8 Vor- und Nachteile von ETFs
- 9 Typisierung von ETFs
- 10 ETF Gewinne reinvestieren oder auszahlen
- 11 Wo über ETFs informieren?
- 12 ETF Anbieter
- 13 ETFs Kosten – was kostet das ETF Investment?
- 14 Sind ETFs eine sichere Anlagemöglichkeit?
- 15 ETFs versteuern?
- 16 In ETFs investieren – die besten ETFs
- 17 Mit Bitcoin ETF Token am Hype um Bitcoin ETFs verdienen
- 18 Was sind ETFs – als Anlageform zu empfehlen? Unser Fazit
- 19 FAQ zu ETFs
Was ist ein ETF?
ETF Volumen steigt weltweit
ETFs werden heutzutage von immer mehr Anlegern genutzt. 2005 belief sich das weltweit in ETFs investierte Kapital auf 417 Milliarden US-Dollar. 2020 ist diese Summe auf 7,736 Billionen Dollar angestiegen. Besonders 2019 und 2020 konnte die ETF-Industrie einen großen Zufluss an Kapital verzeichnen. Allein in Europa waren Anfang 2021 1,2 Billionen Euro in ETFs investiert.
Das globale ETF-Verwaltungsvermögen lag laut PwC im Dezember 2022 bei 9,2 Billionen US-Dollar.
ETFs erklärt – Börsengehandelter Indexfonds
Eine einfache ETF Definition lautet: ETFs sind börsengehandelte Investmentfonds, die einen Index auf zumeist Aktien oder Anleihen abbilden und an der Börse gehandelt werden.
So kurz und knapp diese Definition auch ist, lässt sie bei vielen Börsenneulingen vermutlich mehr Fragen aufkommen, als sie beantwortet. Daher wollen wir an dieser Stelle möglichst ausführlich auf die Frage eingehen: “Was ist ein ETF Fonds?”
Um dies zu verstehen, muss man zuerst wissen, was genau ein Fonds ist. Fonds oder Investmentfonds sind Investmentvehikel, welche das Kapital vieler Anleger bündeln. Sie werden von Fondsgesellschaften herausgegeben. Anleger haben die Möglichkeit, eine beliebige Menge an Fondsanteilen für Geld zu erwerben.
Ein solcher Fonds wird von einem Fondsmanager verwaltet. Dieser nutzt anschließend das Geld der Anleger, um in Aktien, Anleihen, Rohstoffe oder andere Anlagen zu investieren. Anschließend profitieren die Anleger von den Kurssteigerungen und evtl. Dividenden/Zinsen aus dieser Anlagetätigkeit. Weil bei diesen Fonds ein Fondsmanager aktiv darüber entscheidet, in welche Wertpapiere investiert wird, bezeichnet man sie auch als aktive Fonds.
Bei den Anlegergeldern, die dem Fonds zur Verfügung gestellt werden, handelt es sich um sogenanntes Sondervermögen. Dieses wird treuhänderisch von einer Depotbank verwahrt und ist rechtlich vom übrigen Vermögen der Fondsgesellschaft getrennt.
Auch ETFs dienen dazu, dass Kapital vieler Anleger zu bündeln und breit gestreut in Wertpapiere zu investieren. Allerdings unterscheiden sie sich in einigen Punkten fundamental von herkömmlichen Fonds. Im Gegensatz zu diesen handelt es sich bei ETFs nämlich nicht um aktive, sondern um passive Fonds. ETFs werden nicht von einem Fondsmanager verwaltet. Stattdessen bilden sie einen Vergleichsindex passiv an.
Dadurch sind ETFs deutlich günstiger als klassische Fonds. Es gibt nämlich keinen Fondsmanager, der noch extra bezahlt werden muss. Die Indexnachbildung erfolgt rein automatisch und macht keine komplexen Analysen erforderlich.
Indexfonds Funktionsweise
Das zentrale Merkmal eines Indexfonds ist der Index, welcher ihm zugrunde liegt. Ein Index setzt sich stets aus einer Reihe verschiedener Werte zusammen. Dies können Aktien, aber auch Anleihen, Immobilien, Rohstoffe oder Ähnliches sein. Der Index bildet dabei die gesammelte Wertentwicklung seiner einzelnen Komponenten ab. Ein Index kann daher als Marktbarometer dienen.
Das wohl bekannteste Beispiel hierfür ist der deutsche Leitindex DAX. Dieser bildet die Wertentwicklung der 40 größten deutschen Aktienunternehmen ab. Vermutlich jeder hat bereits in den Nachrichten gehört, dass der DAX mal steigt und ein anderes mal fällt. Ob der Kurs steigt oder fällt, hängt von den Kursentwicklungen der 40 Aktien des DAX ab.
Ein Indexfonds bildet nun genau diese Wertentwicklung ab. Durch ein Investment in einen DAX ETF investiert man als Anleger also in die Entwicklung aller 40 Aktien des DAX, ohne hierfür jede Aktie einzeln kaufen zu müssen. Indexfonds erlauben es Anlegern also, ihr Portfolio mit bereits einem einzigen Investment vergleichsweise breit aufzustellen.
Der Vorteil dieser Art zu investieren ist, dass man das Risiko einzelner Aktien deutlich reduziert. Einzelne Aktien können sehr schlecht performen. Im schlimmsten Fall geht das Aktienunternehmen Pleite und man erleidet als Anleger einen Totalverlust. Bei einem ETF können die übrigen Aktien des Vergleichsindex die schlechte Performance einzelner Werte jedoch leicht ausgleichen. ETFs minimieren das Verlustrisiko.
Börsengehandelter Indexfonds – was genau bedeutet das?
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Wo kann man ETFs kaufen?
Jetzt wissen Sie hoffentlich eine Antwort auf die Frage “Was ist ein ETF?”. Nun stellt sich allerdings die Frage, wo genau man solche ETFs kaufen kann. Hierfür muss man als Anleger nicht lange suchen. ETFs gehören mittlerweile nämlich zum Standardsortiment bei Direktbanken und Online-Brokern.
Um einen ETF kaufen zu können, muss man sich vorher also für einen Broker entscheiden und bei diesem ein Wertpapierdepot eröffnen. Anschließend kann man ETFs auf die gleiche Art kaufen wie Aktien und andere Wertpapiere.
Derzeit können wir für den Kauf von ETFs speziell unseren Testsieger Finanzen.net Zero empfehlen. Dieser bietet aktuell insgesamt betrachtet das beste Paket für Anleger, die sich für ETFs interessieren.
Zum einen ist das Konto bei Finanzen.net Zero komplett kostenlos. Es gibt also keine Depotführungsgebühren. Darüber hinaus verlangt Finanzen.net Zero für den Kauf von ETFs (oder Aktien) keinerlei Gebühren. Sie können also kostenlos in Indexfonds investieren. Damit hebt sich Finanzen.net Zero selbst aus dem Feld der ohnehin schon günstigen Online-Broker nochmals ab.
Langfristige Gewinne mit ETFs (ETF Sparplanrechner)
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Vor- und Nachteile von ETFs
Typisierung von ETFs
Es gibt verschiedene Arten von ETFs. Unterschiede können bei der abgebildeten Anlageklasse, dem abgebildeten Index, der Art der Indexnachbildung sowie der Ertragsverwendung bestehen.
Anlageklassen
Grundsätzlich können ETFs die Wertentwicklung von verschiedenen Anlageklassen abbilden. Diese umfassen:
Wenn sich eine Anlage in einem Index zusammenfassen lässt, kann ihre Wertentwicklung auch von einem ETF abgebildet werden. Allerdings gibt es hierzulande (und im restlichen EU-Raum) gewisse Einschränkungen. So müssen ETFs stets mehrere Werte abbilden. ETFs, welche lediglich einen einzelnen Wert abbilden – z. B. Gold oder eine Kryptowährung – sind nicht erlaubt.Dinge wie Währungen oder einzelne Rohstoffe werden daher hierzulande durch ETCs (Exchange Traded Commodities) bzw. ETNs (Exchange Traded Notes) abgedeckt. Zusammen mit ETFs zählen diese zu den ETPs (Exchange Traded Products). Jedoch unterscheiden sie sich in gewissen Aspekten von ETFs. ETCs und ETNs sind beispielsweise Schuldverschreibungen und zählen somit nicht als Sondervermögen.
Indizes
Jeder ETF bildet die Wertentwicklung eines bestimmten Index ab. Bei den verwendeten Vergleichsindizes kann es jedoch große Unterschiede geben.
Zum einen gibt es marktbreite Indizes, welche sämtliche Aktienwerte eines Marktes bis zu einer bestimmten Marktkapitalisierung abbilden. Beispiele hierfür sind der S&P 500 oder der MSCI World Index. Der S&P 500 bildet die Wertentwicklung der 500 größten Aktienunternehmen der USA ab. Dabei deckt er sämtliche Branchen ab. Der MSCI World enthält große und mittlere Aktien aus 23 Industrieländern und gilt dank se seiner breiten Aufstellung – ca. 1.500 Positionen – als einer der wichtigsten Weltindizes.
ETFs können sich jedoch auch auf einzelne Branchen oder Sektoren konzentrieren. In dem Fall enthält der Vergleichsindex lediglich Aktien von Unternehmen, die in einem bestimmten Bereich tätig sind. Dies kann einerseits ein branchenbezogener Sub-Index eines größeren Aktienindex sein. Ein Beispiel ist der iShares S&P 500 Information Technology Sector UCITS ETF, welcher sämtliche Technologie-Unternehmen des S&P 500 enthält. Möglich ist aber auch ein eigenständiger Branchenindex wie der Nasdaq 100.
Regionalindizes bilden hingegen die wichtigsten Aktien einer bestimmten Region ab. EIn Beispiel hierfür sind Indizes auf Schwellenländer oder einen bestimmten Kontinent.
Daneben existieren aber auch eine Reihe hoch spezialisierter ETFs. Diese bilden in der Regel speziell zusammengestellte Indizes ab, mit denen sich eine konkrete Strategie umsetzen lässt. Dies können einerseits sogenannte Smart-Beta-ETFs sein, welche einen bestimmten Faktor wie Value oder Growth als Fokus haben.
Thematische ETFs erlauben Anlegern hingegen einen Zugriff auf Unternehmen, die in einem bestimmten Themengebiet tätig sind. Beispiele hierfür sind erneuerbare Energien oder Elektromobilität.
Synthetische oder physische Nachbildung
Jeder ETF ist bestrebt, seinen Vergleichsindex möglichst genau nachzubilden. Allerdings gibt es verschiedene Möglichkeiten dies zu tun. Man unterscheidet dabei zwischen einer physischen Replikation und einer synthetischen Replikation.
Physische Replikation
Dies kann auf zweierlei Art geschehen. Bei der vollständigen Nachbildung werden sämtliche Werte des Index entsprechend ihrer Gewichtung gekauft. Die Alternative hierzu ist die sogenannte Sampling-Methode. Dabei investiert der ETF lediglich in einige ausgewählte Werte seines Vergleichsindex. Üblicherweise handelt es sich dabei um die größten und wichtigsten Werte, sodass dennoch eine relativ genaue Nachbildung der Wertentwicklung des Index möglich ist.
Synthetische Replikation
Allerdings entsteht hierdurch auch ein Kontrahentenrisiko, da der Partner unter Umständen ausfallen könnte. Dagegen ist der ETF jedoch üblicherweise abgesichert. Bei einem synthetischen ETF haben Anleger meist keinen Überblick, in welche Werte der Indexfonds investiert. Lediglich das Ergebnis in Form der Replikation des eigentlichen Vergleichsindex ist sichtbar.
ETF Gewinne reinvestieren oder auszahlen
Ein weiterer Unterschied besteht darin, wie ein ETF seine Gewinne verwendet. Unternehmen, welche Gewinne erwirtschaften, schütten regelmäßig einen Teil davon an ihre Anleger aus. Auch Anleger in einen ETF haben ein Anrecht auf diese Dividenden, da die Aktien, welche der ETF kauft, letztlich ihnen gehören. Diese Dividenden können vom ETF auf zwei verschiedene Arten verwendet werden.
Beide Varianten haben jeweils ihre Vorzüge. Welche besser für einen geeignet ist, hängt von der jeweiligen Anlagestrategie ab. Für Anleger, die sich langfristig ein Vermögen aufbauen wollen, eignen sich thesaurierende ETFs oft besser. Durch die regelmäßige Wiederanlage wächst das Vermögen der Anleger im ETF automatisch. Auf lange Sicht können Sie so vom Zinseszinseffekt profitieren.
Ausschüttende ETFs eignen sich hingegen für Anleger, die bereits während dem Investment nebenher einen Bonus in Form von ausgeschütteten Dividenden beziehen und über diesen frei verfügen möchten.
Wo über ETFs informieren?
Grundsätzlich sollten Anleger nur in Anlagen investieren, die sie auch kennen und verstehen. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, sich vor dem Kauf umfassend über den jeweiligen ETF zu informieren.
Einerseits stellt jeder Broker seinen Nutzern detaillierte Informationen und Kursverläufe zu jedem handelbaren ETF zur Verfügung. Dennoch kann es sich lohnen, noch separat Informationen über den ETF einzuholen. Die beste Möglichkeit, dies zu tun, bietet der Herausgeber des ETFs selbst.
Jeder ETF-Anbieter stellt umfassende Informationen zu seinen verschiedenen ETFs zur Verfügung. Diese findet man im jeweiligen Factsheet. Dort enthalten sind beispielsweise die Wertentwicklung in den vergangenen Jahren sowie eine Aufschlüsselung der Zusammensetzung des ETFs. Der Factsheet zu jedem ETF lässt sich auf der Seite des Anbieters finden. Man findet diese beispielsweise, indem man den Namen des ETFs in eine Suchmaschine eingibt.
ETF Anbieter
Es gibt zahlreiche unterschiedliche ETF-Anbieter. Manche davon sind große Vermögensverwalter oder Teile eines Finanzinstituts. Andere wiederum haben sich auf die Auflage und Verwaltung von ETFs spezialisiert. Die folgenden ETF-Anbieter sind in Europa tätig:
Von den oben aufgeführten ETF-Anbietern sind iShares – die ETF-Marke von BlackRock – sowie Vanguard nach schierem Fondsvolumen weltweit führend. An dritter Stelle kommt State Street mit seiner ETF-Marke SPDR. In Europa sind iShares, Xtrackers und Lyxor derzeit die drei größten Anbieter.
ETFs Kosten – was kostet das ETF Investment?
Das Investment in ETFs ist wie bei jedem anderen Wertpapier auch mit gewissen Kosten verbunden. Man muss hierbei zwischen den Handelskosten sowie den laufenden Kosten (TER) unterscheiden.
Die Handelskosten fallen beim Kauf jedes Wertpapiers an. Zum einen sind dies Ordergebühren. Ihre Höhe hängt dabei maßgeblich vom eigenen Broker ab. Finanzen.net Zero verlangt beispielsweise überhaupt keine Ordergebühren. Bei anderen Anbietern können die Kosten unterschiedlich stark variieren. Hinzu kommen zusätzliche Kosten wie die Geld-Brief-Spanne (Spread) sowie vom gewählten Handelsplatz abhängige Zusatzgebühren wie Transaktionsentgelt, Maklergebühren etc. All diese Kosten sind jedoch allgemeiner Natur und gelten daher nicht nur für ETFs.
Daneben ist jeder ETF auch mit einer jährlichen Gebühr verbunden. Dabei handelt es sich um die Gesamtkostenquote – auf Englisch: Total Expense Ration (TER). Diese Gebühr müssen Anleger bei jedem Fonds entrichten.
Da ETFs ihren Index rein passiv abbilden, ist ihr Verwaltungsaufwand deutlich geringer als dies bei aktiv verwalteten Fonds der Fall ist. Aus diesem Grund sind die laufenden Kosten eines ETFs meist deutlich niedriger als bei aktiven Fonds. Der durchschnittliche ETF kostet hierzulande zwischen 0,35 und 0,50 Prozent pro Jahr. Es gibt jedoch auch ETFs, die lediglich 0,10 Prozent oder noch weniger kosten. Die Gebühr wird tageweise berechnet und automatisch vom Fondsvermögen abgezogen.Sind ETFs eine sichere Anlagemöglichkeit?
Wie alle Wertpapiere sind ETFs mit einem gewissen Risiko verbunden. Vergangene Renditen können niemals für die folgenden Jahre garantiert werden. Da die Aktien, aus welchen sich der Vergleichsindex eines ETFs zusammensetzt, fallen und steigen können, kann auch der Kurs eines ETFs fallen und steigen.
Allerdings haben ETFs einige Vorteile gegenüber Einzelaktien. Da sich jeder ETF aus einer Vielzahl verschiedener Aktien zusammensetzt, spielt die Performance eines einzelnen Papiers keine so große Rolle. Die breite Masse an Aktien kann Kursstürze einiger weniger Werte leicht ausgleichen. Dank dieser Diversifizierung sind ETFs weniger volatil als Einzelaktien, wodurch das Verlustrisiko geringer ist. Zudem kann ein ETF als Ganzes niemals Pleite gehen, wie es bei einem Aktienunternehmen der Fall ist. Das Risiko eines Totalverlustes ist bei einem ETF daher nicht gegeben.
Gleichzeitig gehen ETFs jedoch auch mit ihren eigenen Risiken einher. Zum einen ist nicht jeder ETF gleich gut diversifiziert. Während ETFs auf große Indizes wie den MSCI World oder den S&P 500 durchaus breit aufgestellt sind, decken ETFs auf Nischenbranchen oder -themen meist sehr viel weniger Aktien ab. Das Risiko hoher Volatilität kann bei diesen Indexfonds ungleich höher sein.
Zudem kann es bei manchen Nischen-ETFs unter Umständen auch zu Liquiditätsengpässen kommen. Solche ETFs setzen nämlich zum Teil auf exotische und kaum gehandelte Aktien. Kommt es nun innerhalb der Branche oder des Anlagethemas zu einem Kurssturz, kann die Zahl der Verkäufer die Zahl der Kaufinteressenten bei Weitem übersteigen. Dadurch kann sich der Kursverlust des ETFs noch beschleunigen.
Dennoch gelten ETFs im Vergleich zu Aktien als vergleichsweise risikoarme Investments.
Hinzu kommt, dass das Anlagevermögen in einem ETF als Sondervermögen gilt. Als solches wird es von einer unabhängigen Depotbank verwaltet und ist nicht Teil des Vermögens der Fondsgesellschaft, welche den ETF herausgibt. Im Falle einer Pleite ist das Vermögen der Anleger also geschützt.
ETFs versteuern?
Auch ETFs werden nach deutschem Gesetz besteuert. Entscheidend ist hierbei die Abgeltungssteuer. Diese wird für sämtliche Kursgewinne und Erträge aus ETFs fällig. Zu Letzteren zählen sowohl Dividendenausschüttungen als auch Zinsen bei Anleihen-ETFs. Die Abgeltungssteuer beläuft sich auf 25 Prozent.
Bei der Abgeltungssteuer wird grundsätzlich das Prinzip “First in, first out” angewendet. Werden also beispielsweise zwei Tranchen von ETF-Anteilen in zeitlichem Abstand zueinander gekauft, geht der Fiskus beim späteren Verkauf einiger Anteile davon aus, dass die zuerst gekauften Anteile auch als Erstes wieder verkauft werden. Dies ist wichtig, weil die Abgeltungssteuer auf Gewinne gezahlt wird, diese jedoch von der Haltedauer abhängig sein können.
Vorabpauschale
Wer einen ETF über viele Jahre hinweg hält, kann dadurch theoretisch die fälligen Steuerabgaben beliebig lange stunden. Um dem entgegenzuwirken, ermittelt der Fiskus eine sogenannte Vorabpauschale. Es handelt sich dabei um einen fiktiven Betrag, welcher jährlich versteuert werden muss. Die Vorabpauschale berechnet sich aus der Differenz zwischen Basisertrag und Ausschüttung.
Sämtliche ETFs (und andere Investmentfonds) werden über eine Vorabpauschale besteuert. Fällig wird diese jedoch nur, wenn der Sparerpauschbetrag von 1.000 Euro nicht überschritten wurde. So viel Gewinn dürfen Privatanleger nämlich pro Jahr erzielen, ohne darauf Steuern zahlen zu müssen. Am besten lässt sich dieser Freibetrag mit einem Freistellungsauftrag bei der Depotbank nutzen. Die Vorabpauschale wird automatisch von der Depotbank ausgewiesen und an den Fiskus abgeführt. Anleger müssen sich mit deren Berechnung und Abführung also nicht selbst beschäftigen.
Mittlerweile spielt es zudem bei der Besteuerung keine so große Rolle mehr, ob es sich um einen ausschüttenden oder einen thesaurierenden ETF handelt, bzw. ob dieser im Inland oder im Ausland aufgelegt worden ist.
Allerdings müssen Anleger, die in einen thesaurierenden ETF investieren bei der Vorabpauschale aufpassen. Bei einem thesaurierenden ETF erfolgt im Gegensatz zu einem ausschüttenden ETF kein direkter Geldzufluss auf das Verrechnungskonto. Die Vorabpauschale wird aber dennoch automatisch von der Depotbank abgebucht. Anleger müssen in dem Fall selbst dafür sorgen, dass ausreichend Geld auf dem Verrechnungskonto vorhanden ist.
In ETFs investieren – die besten ETFs
Die Auswahl an hierzulande handelbaren ETFs ist riesig und wird jeden Monat größer. Es finden sich praktisch für jeden Anlegertyp die passenden ETFs. Im Folgenden haben wir einige der besten ETFs aufgelistet. Über die Links gelangt man zu einem ausführlichen Vergleich der besten ETFs jeder Kategorie.
Globale Basis ETFs
Länder und regionale ETFs
Themen, Branchen und Sektor ETFs
Smart-Beta ETFs
Alternative Anlageklasse ETFs (keine Aktien)
- Anleihen ETFs
- Immobilien ETFs
- Kryptowährungen ETFs
- Rohstoff ETFs
Was sind ETFs – als Anlageform zu empfehlen? Unser Fazit
Nach dem Lesen dieses Artikels ist Ihnen hoffentlich die ETF Definition geläufig. ETFs sind, auf den Punkt gebracht, Investmentfonds, welche die Wertentwicklung eines Index passiv abbilden und an der Börse gehandelt werden können.
ETFs bieten Anlegern sowohl gegenüber Aktien als auch gegenüber herkömmlichen aktiv gemanagten Fonds diverse Vorteile. Sie sind günstiger als Fonds und zugleich weniger volatil als Aktien. Mit einem ETF können Anleger an der Entwicklung des breiten Marktes teilhaben, ohne sich hierfür hunderte verschiedene Aktien separat kaufen zu müssen.
ETFs existieren in verschiedenen Varianten und bilden die unterschiedlichsten Länder, Regionen, Branchen, Sektoren, Themen und Strategien ab. Große Basis-ETFs eignen sich hervorragend als Kerninvestment eines Depots, während kleine und performancestarke Themen-ETFs als Renditeturbo fungieren können.
Alles in Allem sind ETFs eine hochgradig flexible und attraktive Anlagemöglichkeit. Wer Interesse an der Wertpapieranlage hat, sollte sich in jedem Fall auch mit ETFs beschäftigen.
FAQ zu ETFs
Was ist ETF einfach erklärt?
Wie funktioniert ein ETF?
Was ist der Unterschied zwischen Fonds und ETF?
Was bringt ein ETF?
Was sind die besten ETFs?
Welche Nachteile haben ETFs?
Ist ein ETF sicher?
Jeder Handel ist riskant. Keine Gewinngarantie. Jeglicher Inhalt unserer Webseite dient ausschließlich dem Zwecke der Information und stellt keine Kauf- oder Verkaufsempfehlung dar. Dies gilt sowohl für Assets, als auch für Produkte, Dienstleistungen und anderweitige Investments. Die Meinungen, welche auf dieser Seite kommuniziert werden, stellen keine Investment Beratung dar und unabhängiger finanzieller Rat sollte immer wenn möglich eingeholt werden.
MSc. in Wirtschaftsinformatik mit Schwerpunkt auf asymetrische Kryptographie und M2M-Kommunikation. Ich bin seit 2015 im Bereich Bitcoin und Kryptowährungen unterwegs. Außerdem interessiere ich mich für das Thema Aktien und ETFs. Meine Publikationen sind auch auf https://coincierge.de/author/martin-schwarz/ zu lesen.